Die giftigste Spinne Mitteleuropas ist der Ammen-Dornfinger.
Die Fangwerkzeuge der Spinnen sind mit Giftdrüsen ausgestattet. Mit den starken Kieferklauen gelingt es der Spinne auch, die menschliche Haut zu durchbeißen.
Das kann sehr schmerzhaft sein, führt aber nicht zum Tod. Der Biss ist vergleichbar mit einem Hornissenstich, sagen Experten. Vor allem bei älteren Personen und Kleinkindern kann es nach einem Biss zu Übelkeit und Kreislaufproblemen kommen. Werden die Tiere in Ruhe gelassen, besteht jedoch keine Gefahr.
Der Körper des Ammen-Dornfingers ist länglich und schlank. Er besteht aus dem Vorderkörper (Prosoma) und dem Hinterleib (Opisthosoma). Die Körperlänge der Weibchen beträgt etwa 10 bis 15 Millimeter, während die Männchen etwas kleiner sind und eine Körperlänge von etwa 8 bis 12 Millimetern haben.
Die Ei-Kokons hängen im Spätsommer an Bündeln hoher Grashalme in sonnenexponierten Magerrasen und werden von den Weibchen bewacht. Dabei zeigen die etwa drei bis vier Zentimeter großen, bernsteinfarbenen Tiere wenig Scheu vor möglichen Angreifern und lassen sich gut beobachten.
Sollte jemand dem Dornenfinger – der Name leitet sich ab von den Geschlechtsmerkmalen der Männchen – zu nahe gekommen sein, sodass die Spinne zugebissen hat, sollte die Wunde mit kalten Umschlägen gekühlt und ein Arzt aufgesucht werden.
Der Ammen-Dornfinger kommt besonders häufig in den südlichen und wärmeren Teilen Europas vor, etwa in Ländern wie Spanien, Italien, Frankreich, aber auch in Griechenland und auf dem Balkan. In Deutschland ist der Ammen-Dornfinger mittlerweile in vielen Bundesländern anzutreffen, vor allem in wärmeren Regionen. Häufige Verbreitungsgebiete sind:
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- Süddeutschland: Vor allem in Baden-Württemberg und Bayern.
- Ostdeutschland: Auch in Brandenburg und Sachsen-Anhalt wird die Spinne zunehmend gesichtet.
- Rhein-Main-Gebiet und Rheinland-Pfalz: Diese Regionen gehören ebenfalls zu den Verbreitungsgebieten.