Einen Sauerteig anzusetzen ist einfach, erfordert aber Geduld. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie einen eigenen Sauerteigstarter „züchten“.
Ein Sauerteigstarter ist eine Mischung aus Mehl und Wasser, die durch natürliche Fermentation mit wilden Hefen und Milchsäurebakterien aktiviert wird und als Triebmittel für Brot dient.
Zutaten
- Mehl: Am besten Roggenmehl (Type 1150) oder Vollkornmehl. Alternativ Weizenmehl (Type 550).
- Wasser: Lauwarmes, gefiltertes oder abgekochtes Wasser, um Chlor zu vermeiden.
Das Besondere am Sauerteigstarter ist, dass er keine zugesetzte Hefe oder Milchsäurebakterien benötigt – sie kommen ganz natürlich aus der Umwelt und dem Mehl selbst. In Mehl befinden sich bereits Hefen und Milchsäurebakterien, die durch die Mischung mit Wasser aktiviert werden. Diese Mikroorganismen vermehren sich während des mehrtägigen Prozesses und sorgen für die Fermentation, die den Sauerteig sauer macht und als natürliches Triebmittel dient. Daher muss nichts extra hinzugefügt werden.
Tag 1: Starten
- Mischen Sie 50 g Mehl und 50 ml lauwarmes Wasser in einer sauberen Schüssel oder einem Glas.
- Rühren Sie die Mischung zu einem glatten Teig, der dickflüssig, aber nicht zu trocken ist.
- Decken Sie das Gefäß mit einem sauberen Tuch oder lockerem Deckel ab, sodass Luft zirkulieren kann.
- Stellen Sie das Glas an einen warmen Ort (ca. 20–25 °C).
Tag 2: Füttern
- Nach 24 Stunden sollten sich kleine Bläschen bilden und ein leicht säuerlicher Geruch auftreten.
- Fügen Sie erneut 50 g Mehl und 50 ml Wasser hinzu und rühren gut um.
- Lassen Sie den Ansatz wieder abgedeckt an seinem warmen Platz stehen.
Tag 3: Aufbauen
- Der Teig sollte mehr Bläschen aufweisen und stärker riechen.
- Entfernen Sie die Hälfte des Ansatzes (um die richtige Mikrobenbalance zu fördern).
- Geben Sie wieder 50 g Mehl und 50 ml Wasser hinzu, mischen gut und lassen ihn stehen.
Tag 4 und 5: Stabilisieren
- Wiederholen Sie das Entfernen und Füttern (50 g Mehl, 50 ml Wasser).
- Der Sauerteig sollte jetzt kräftig blubbern und nach Joghurt oder frischer Säure riechen.
Fertigstellung
Nach 5 bis 7 Tagen ist der Sauerteig einsatzbereit. Sie können ihn direkt zum Backen verwenden oder im Kühlschrank lagern. Fütteren Sie ihn wöchentlich, wenn Sie ihn nicht regelmäßig verwenden.
Lesetipp: Ein Sauerteig namens „Robert“
Tipps für den perfekten Sauerteig
- Geduld ist wichtig: Falls es länger dauert, liegt das oft an kühleren Temperaturen oder weniger aktiven Mikroorganismen.
- Mehlsorten wechseln: Verschiedene Mehle (z. B. Roggen) fördern unterschiedliche Mikroorganismen und können den Sauerteig stabilisieren.
- Hygiene beachten: Verwenden Sie saubere Utensilien, um unerwünschte Bakterien zu vermeiden.
Mit einem aktiven Sauerteigstarter lassen sich aromatische Brote und Gebäck backen: