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Ein Sauerteig namens „Robert“

Kennen Sie ,Robert“? Nein, es ist kein neuer Star-Coiffeur oder aufgehender Stern am Modehimmel, sondern eine Hand voll Sauerteig, die mit verschwörerischer Miene von Haustür zu Haustür weitergereicht wird.

Im zugehörigen Begleitschreiben wird er als neues Familienmitglied vorgestellt, das von nun an den Duft frisch gebackenen Brotes ins Haus bringen soll. Die Idee, die dahintersteckt, ist so alt wie die Geschichte des Brotbackens: Mit Hefe geimpfter Sauerteig dient als Triebmittel für einen Teig aus Mehl und Wasser. Es waren wohl die alten Ägypter, die dieses Verfahren vor rund 3500 Jahren erstmals an wendeten Neben Reis, ebenfalls ein Getreide Pro dukt, gehört Brot seither zum wichtigsten Grundnahrungsmittel weltweit.

Die Zutaten, die man zum Brotbacken braucht, sind an einer Hand schnell aufgezählt: Mehl, Wasser, Hefe oder Sauerteig und etwas Salz. Und das Allerwichtigste: Geduld! Ein Teig braucht zwischen dem Mischen, Kneten und Formen genügend Ruhephasen, in denen die Hefe ihre Wirkung entfalten kann und den Teig zum Gehen bringt.

Brotteig lebt, erfahrene Bäcker wissen, dass sogar die Witterung das Gelingen des Backens bestimmen kann. An Regentagen mit hoher Luftfeuchtigkeit nimmt das Mehl weniger Feuchtigkeit auf, oft gehen die Brotlaibe dann im Ofen nicht so schön auf. Trockene, heiße Tage wiederum haben den gegenteiligen Effekt und man muss beim Zubereiten des Teiges mehr Wasser als im Rezept vorgesehen hinzufügen. Versuchen Sie jedoch, sich so genau wie möglich an die Vorgaben zu halten, denn die ausgewogene Mischung der Zutatenmengen bestimmt das Ergebnis. Einzig bei der Wassermenge sollte man flexibel sein. Behalten Sie einen kleinen Teil der angegebenen Flüssigkeitsmenge zurück und geben Sie sie beim Mischen nur dann hinzu, wenn der Teig tatsächlich noch zu trocken ist. Er hat die richtige Konsistenz, wenn er sich danach gut mit den Händen kneten lässt.

Nach einer angemessenen Ruhepause ist es dann endlich soweit: Der Brotrohling kann in den Ofen. Manche Rezepte erfordern eine feste Form, in die der Teig gefüllt wird, bei anderen macht gerade die handgegebene Form den urigen Charakter des Brotes aus. Sobald die Backzeit um ist und die Kruste die gewünschte Färbung aufweist, nimmt man den Laib oder Fladen aus dem Ofen und stürzt ihn zum Abkühlen auf einen Rost.

Angelockt von frischen Duft, findet das Brot gewiss schnell reißenden Absatz in der Familie. Falls doch ein Rest aufbewahrt wer den muss, legt man ihn am besten mit der Schnittfläche nach unten in einen glasierten Keramiktopf mit seitlichen Luftlöchern. Und „Robert“? Der ist praktisch unsterblich, wenn man sich vom fertigen Teig jedesmal eine kleine Menge aufbewahrt.

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