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Das Einmaleins des Bieres

Hell, golden oder bernsteinfarben perlt die Krone aus Schaum. Die Metamorphose von Wasser, Hopfen, Malz und Hefe funktioniert schon seit Jahrhunderten nach dem gleichen Prinzip. Am Ende steht ein echtes Naturprodukt.

Bier wird in Deutschland nach dem Reinheitsgebot gebraut. Es darf nur aus Malz, Hopfen, Wasser und Hefe hergestellt werden. Seit 1987 darf auch Bier aus dem europäischen Ausland in Deutschland vertrieben werden, das nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut ist. Im Ausland sind verschiedene Zusatzstoffe in Bier erlaubt und üblich, wie zum Beispiel ungemalzte Gerste, Mais, Reis, Zucker, Wasserbehandlungsmittel. Dadurch können im Ausland erzeugte Biere billiger verkauft werden als reines deutsches Bier.

Malz, Hopfen und Hefe

Für die Farbe des Bieres ist das Malz verantwortlich. Je höher die Temperatur war, mit der das Braumalz getrocknet wurde, umso dunkler gerät das Bier. Zerkleinert kommt das Malz mit dem Brauwasser in einen großen Kessel. Stärke aus dem Malz verwandelt sich in dieser Maische beim Kochen in Zucker. Anschließend wird sie gefiltert und heißt Würze.

Nun kommt als weiteres Element der Hopfen ins Spiel. Aber nur die weiblichen Fruchtzapfen, sie geben dem Bier Aroma, den typischen frisch-herben Geschmack und machen es haltbar. Der Hopfen wird in der Würze ebenfalls gekocht und wieder herausgefiltert. Bier enthält B-Vitamine. Die enthaltenen Extraktstoffe von Hopfen wirken beruhigend.

Schließlich kommt Hefe dazu, die die Würze gären lässt. Aus dem Zucker werden Alkohol und Kohlensäure. Auch die Bierhefe wird wieder entfernt. Das Bier muss noch weiter gären und reifen, bis es schäumend ins Glas laufen kann.

Stammwürzegehalt und Alkoholgehalt

Unterschieden werden Biere unter anderem nach ihrem Stammwürzegehalt. Das ist der gesamte Extrakt aus Malz und Hopfen der unvergorenen Würze. Je höher der Stammwürzegehalt eines Bieres, desto stärker und voller schmeckt es. Die Stammwürze wird in Gewichtsprozent angegeben. Vollbiere haben einen Stammwürzegehalt von 11 bis 16 %, Starkbiere von 16 % und mehr. Der Alkoholgehalt liegt bei etwa 3,5 bis 4,5 %, bei Starkbier bis über 6%.

Bierarten

Obergäriges Bier: Die Hefe sammelt sich nach der Gärung an der Oberfläche des Bieres an (z. B. Malzbier, Kölsch, Weißbier, Alt).

Untergäriges Bier: Die Hefe setzt sich am Ende der Gärung am Boden des Gefäßes an (z. B. Pils, Export, Hell, Märzen, Dunkel, Doppelbock, Bock).

Biergattungen

Die Biergattungen unterscheiden sich nach ihrem Stammwürzegehalt.

Einfachbiere: Stammwürze bis 7 %

Schankbiere: Stammwürze 7- 11 %

Vollbiere: Stammwürze 11 – 16 %

Starkbiere: Stammwürze 16 % und mehr (Bockbier 16— 17,9 % ‚ Doppelbockbier 18% und mehr).

Biersorten

Pils: Das Pils ist der Klassiker. Frisch, herb und hopfenbetont ist es das meist verkaufte Bier in Deutschland. Ein Pils ist etwas für den unkomplizierten Biertrinker und ist ein typisches Feierabendbier. Besonders gut eignet sich Pils als Appetitanreger zur Vorspeise und passt vor allem zu leichten Gerichten wie Fisch.

Helles: Dies ist ein Allrounder unter den Bieren. Helles schmeckt fast jedem und passt zu fast jedem Essen. Durch den Einsatz von hellen Malzsorten schmeckt es etwas süßer, malziger und weicher.

Dunkles: Ein gutes dunkles Bier ist vollmundig, etwas süß und hat ein malziges und röstartiges Aroma, je nach Ausprägung sind auch feine Kaffeenoten oder Schokonoten wahrnehmbar. Am besten passt es zu kräftigem Essen wie einen dunklen Braten oder einen würzigen Gemüseeintopf, aber auch zu einer mächtigen Süßspeise wie einer Schwarzwälder Kirschtorte.

Weizen: Weizenbiere zeichnen sich vor allem durch den fruchtigen Geschmack aus. Außerdem ist Weizenbier besonders kohlensäurehaltig und schmecke deshalb erfrischend. Beim Weizen lässt sich zwischen kristallklarem und naturtrübem unterscheiden. Weizen passt besonders gut zu scharfem Essen, wie Curry: Die Süße mildert die Schärfe der Speise etwas ab. (Mehr lesen: Weizenbier richtig einschenken)

IPA: Im Bereich der Bierspezialitäten wird in Deutschland auch das IPA, das India Pale Ale, immer beliebter. Das Besondere bei diesem Bier, das ursprünglich aus England stammt, sind die kräftigen Hopfenaromen.

Bock: Wer es etwas stärker mag, greift zum Bock-Bier. Denn diese Biere haben einen Alkoholgehalt von sechs bis sieben Prozent. Ein Bock-Bier passt zum Beispiel gut zu kräftigem Blauschimmelkäse, einem Braten oder Knödel.

Mehr lesen:
Bier zapfen
Bier lagern

Alkoholfreies Bier darf bis zu 0,5 Vol.-% Alkohol enthalten. Alkoholarmes Bier darf bis zu 1,5 Vol.-% Alkohol enthalten. Leichtbier enthält weniger Alkohol und weniger Energie (mindestens 40% weniger). Es enthält etwa 2,8 bis 3 Vol.-%. Malztrunk („Malzbier“) enthält maximal 0,5 Vol.-% Alkohol.

Was versteht man unter Lagerbier?

Lagerbier wird bei niedrigeren Temperaturen vergoren, typischerweise zwischen 7 und 13 Grad Celsius, und dieser Prozess dauert oft mehrere Wochen oder sogar Monate. Dabei wird untergärige Hefe (Saccharomyces pastorianus) verwendet, die während der Gärung auf den Boden des Gärbehälters sinkt und so zu einer klareren und saubereren Geschmack führt. Lagerbiere sind in der Regel mild, klar und erfrischend, mit einer geringeren Fruchtigkeit und Komplexität. Sie sind bekannt für ihre Reinheit und Klarheit im Geschmack. Durch die längere Lagerung und die Verwendung von untergäriger Hefe sind Lagerbiere oft klarer, da die Hefe und andere Schwebstoffe mehr Zeit haben, sich abzusetzen.

Es gibt verschiedene Sorten von Lagerbier, einschließlich Helles, Pilsner, Dunkel und Bock, die unterschiedliche Geschmacksrichtungen bieten, von leicht und erfrischend bis hin zu reichhaltig und malzig. Lagerbier hat seinen Ursprung in Mitteleuropa, insbesondere in Deutschland und der Tschechischen Republik, wo es ursprünglich in kühlen Höhlen oder Kellern gelagert wurde, bevor moderne Kühltechniken entwickelt wurden. Das Wort „Lager“ stammt aus dem Deutschen und bedeutet „lagern“ oder „aufbewahren“, was auf die lange Reifungszeit hinweist. Heute ist Lagerbier weltweit beliebt und umfasst eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen und Stilen.

Was ist Ale für ein Bier?

Ale ist eine der ältesten Bierarten und wird bei höheren Temperaturen, typischerweise zwischen 15 und 24 Grad Celsius, mit obergäriger Hefe (Saccharomyces cerevisiae) gebraut. Diese Hefe steigt während der Gärung an die Oberfläche des Gärbehälters und erzeugt fruchtigere und komplexere Aromen. Ale weist eine trübere Erscheinung auf, da es schneller gärt und weniger Zeit für die Klärung bleibt. Der Alkoholgehalt von Ale variiert je nach Sorte und Braumethode, liegt jedoch typischerweise zwischen 4% und 7% Vol.

Ale bietet eine breite Palette von Geschmacksrichtungen, von fruchtig und blumig bis hin zu malzig und würzig, mit vielen verschiedenen Sorten wie Pale Ale, IPA, Brown Ale, Stout, Porter und Belgian Ale. Es hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht, und war im Mittelalter in Europa weit verbreitet. Das Wort „Ale“ stammt aus dem Altenglischen und war ein allgemeiner Begriff für fermentierte Getränke.

Fitness-Tipp: So wirkt Bierhefe

Wieder fit mit Bierhefe: Bierhefe ist reich an B-Vitaminen und seit Langem für ihre Wirkung gegen Müdigkeit und Stress bekannt. Ob als Pulver oder Flocken: Diese Hefe kann in Salaten und Joghurt verwendet werden. Sie können auch eine Bierhefekur machen, indem Sie einen Monat lang jeden Tag 2 oder 3 Teelöffel zu sich nehmen.

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