Wer nicht über Nacht zum Vegetarier werden möchte, kann ganz langsam einsteigen: Gerichte, die oft auf dem Speisezettel stehen, werden dabei einfach fleischlos zubereitet. So klappt es mit der Umstellung auf vegetarische Lebensweise – unsere Einsteiger-Tipps.
Alte Verhaltensmuster sind manchmal schwer abzulegen. Doch die meisten Vegetarier finden schnell heraus, dass sie keine kleinere Auswahl an Gerichten auf dem Esstisch haben, sondern eine größere.
Sie fügen Rezepte aus anderen Regionen, wie beispielsweise chinesische und indische Currygerichte, Bratlinge und vegetarische Eintöpfe ihrem Repertoire hinzu und variieren mehr mit den Lebensmitteln.
1. Informieren Sie sich zunächst über eine gesunde fleischfreie Ernährung. Das ist wichtig für den Erfolg Ihres Vorhabens, denn eine Ernährungsumstellung beginnt im Kopf. Zudem nimmt das die Angst vor einer unzureichenden Nährstoffversorgung.
2. Bevor Sie komplett umstellen, sollten Sie über einen kurzen Zeitraum testen, wie Ihnen die vegetarische Kost bekommt. Vier Wochen genügen. Das ist vor allem für die Psyche sehr wichtig, denn eine kurze Phase setzt Sie erst einmal nicht so unter Druck.
3. Die Versuchung ist groß, wieder in alte Ernährungsgewohnheiten zu fallen, wenn Wurst und Fleisch im Kühlschrank liegen. Verbannen Sie alle tierischen Lebensmittel, auf die Sie verzichten wollen oder bringen Sie sie außer Reichweite, wenn Sie mit Menschen zusammenleben, die Fleisch essen. Empfehlenswert ist außerdem, sich mit leckerem Obst, frischem Gemüse, Nüssen und anderen vegetarischen Leckereien einzudecken. Die Auswahl an Lebensmitteln sollte möglichst groß sein.
4. Erhöhen Sie Ihren täglichen Rohkostanteil. Dadurch wird Ihnen der Abschied vom Fleisch leichter fallen. Denn: Die vitalstoffreiche Kost reduziert den Appetit auf Fleisch und Wurst – sogar auf Süßigkeiten, Alkohol und Nikotin.
5. Je mehr Menschen in Ihrem Umfeld von Ihrem Vorhaben wissen, desto besser. So können Verwandte und Freunde Rücksicht auf Ihre Ernährung nehmen. Aber: Missionieren Sie nicht, geben Sie allerdings bereitwillig Auskunft, wenn Ihre Mitmenschen Interesse zeigen. Haben Sie Verständnis und zeigen Sie Toleranz, falls Ihre Lieben es nicht gleich verstehen. Sollten Sie negative Bemerkungen für Ihre Ernährung erhalten, können Sie geschickt mit einer gesunden Portion Humor kontern. In schweren Fällen hilft manchmal aber auch nur Ignoranz.
6. Achten Sie während der Testphase auf Ihr körperliches Befinden und notieren Sie sich gegebenenfalls, was Sie gegessen haben. Eine Umstellung auf eine vegetarische Vollwertkost kann mitunter zu Verdauungsschwierigkeiten führen, wenn Sie etwa vorher wenig Vollkornprodukte gegessen haben. Das sollte aber kein Grund zum Abbruch sein. Probieren Sie lieber andere Lebensmittel, die Sie besser vertragen. Nach einiger Zeit des fleischfreien Genusses merken Sie, dass Sie sich leichter und vitaler fühlen. Hilfreich ist es auch, Ihre vegetarischen Tage auf dem Kalender anzukreuzen. Das motiviert zusätzlich.
7. Tauschen Sie bei Gelegenheit Ihre Erfahrungen mit Interessierten oder Gleichgesinnten aus. Berichten Sie von Positivem und auch Negativem wie Rückschlägen. Durch den Kontakt mit anderen Vegetariern holen Sie sich neue Informationen, Tipps und tauschen Rezepte aus. Das motiviert. Der Kontakt mit Gleichgesinnten tut gut und bestärkt.
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Berechtigte Bedenken gegen eine vegetarische Ernährung dürfen Frauen haben, denn bei ihnen ist der lebensnotwendige Mineralstoff Eisen oft Mangelware. Rotes Fleisch gilt als eisenhaltigstes Lebensmittel und der menschliche Körper nimmt tierisches Eisen schneller auf als pflanzliches. Doch auch Bohnengemüse, Nüssen, Samen, getrocknete Früchte, Spinat und Mangold enthalten viel Eisen und mit einer gut zusammengestellten veganen Ernährung wird in der Regel viel mehr von diesem Mineralstoff aufgenommen, dass eine niedrigere Resorptionsquote automatisch kompensiert wird.