Beim Kauf eines neuen Wäschetrockners stehen viele Haushalte vor der Frage: Soll es ein klassischer Kondenstrockner sein oder ein moderner Wärmepumpentrockner? In Technik, Energieverbrauch und Anschaffungskosten unterscheiden sie sich deutlich – mit langfristigen Auswirkungen auf Umwelt und Geldbeutel.
Sowohl Kondenstrockner als auch Wärmepumpentrockner entziehen der feuchten Wäsche durch warme Luft die Feuchtigkeit. Der entstehende Wasserdampf wird in einem geschlossenen Kreislauf kondensiert, das Kondenswasser in einem Behälter gesammelt oder direkt über einen Ablauf entsorgt. Beide benötigen keinen Abluftschlauch – ein klarer Vorteil gegenüber klassischen Ablufttrocknern.
Kondenstrockner: robust, aber stromhungrig
Kondenstrockner arbeiten mit elektrischen Heizstäben, die die Luft stark erhitzen. Diese heiße Luft strömt durch die Trommel, nimmt die Feuchtigkeit der Kleidung auf und wird anschließend wieder abgekühlt, wodurch das Wasser kondensiert. Das Verfahren ist einfach und vergleichsweise günstig in der Anschaffung – Geräte sind oft schon für unter 400 Euro erhältlich.
Allerdings hat diese Technik einen hohen Stromverbrauch: Zwischen 3,5 und 4,5 Kilowattstunden pro Trockengang sind keine Seltenheit. Im Dauerbetrieb summiert sich das zu einer beachtlichen Stromrechnung. Für Haushalte mit vielen Trocknergängen im Jahr kann dies spürbare Mehrkosten bedeuten.
Wärmepumpentrockner: effizient, aber teurer
Wärmepumpentrockner nutzen einen geschlossenen Wärmekreislauf mit einer integrierten Wärmepumpe. Diese entzieht der feuchten Luft die Energie, speichert sie und führt sie erneut dem Trocknungsprozess zu. Dadurch wird die Luft nur moderat erhitzt – meist auf rund 55 Grad Celsius statt der rund 80 Grad beim Kondenstrockner – was besonders schonend für empfindliche Textilien ist.
Der große Vorteil: Wärmepumpentrockner verbrauchen im Schnitt nur etwa 1,5 bis 2 Kilowattstunden pro Durchlauf – also bis zu 50 Prozent weniger Strom. Zwar liegen die Anschaffungskosten bei rund 600 bis 1.000 Euro, doch auf lange Sicht amortisiert sich diese Investition durch die deutlich niedrigeren Betriebskosten.
Längerer Trocknungsvorgang – aber dafür schonender
Ein Nachteil des Wärmepumpentrockners ist die längere Trocknungsdauer. Ein normaler Baumwoll-Trockengang kann 30 bis 60 Minuten länger dauern als beim Kondenstrockner. Wer es eilig hat, muss daher etwas mehr Geduld mitbringen – oder mit einer kürzeren Vorprogrammierung arbeiten, die allerdings etwas mehr Energie verbraucht.
Dafür punktet der Wärmepumpentrockner in Sachen Textilschonung: Die geringere Temperatur schützt empfindliche Stoffe wie Wolle oder Funktionskleidung und verringert den Verschleiß der Fasern.
Energieeffizienz und Umweltbilanz
Wärmepumpentrockner tragen in der Regel das EU-Energielabel A++ oder A+++. Kondenstrockner kommen meist nicht über Klasse B hinaus. Für Haushalte mit hohem Umweltbewusstsein ist die Entscheidung damit klar: Die moderne Wärmepumpentechnologie überzeugt durch einen deutlich geringeren CO₂-Fußabdruck über die gesamte Lebensdauer hinweg.
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Für wen lohnt sich welches Modell?
Wer den Trockner nur gelegentlich nutzt – etwa im Einpersonenhaushalt oder in Haushalten, in denen überwiegend an der Luft getrocknet wird – kann mit einem günstigen Kondenstrockner gut fahren. Wer hingegen regelmäßig trocknet oder eine große Familie versorgt, profitiert langfristig vom niedrigeren Energieverbrauch eines Wärmepumpentrockners.
Auch räumliche Bedingungen spielen eine Rolle: Da Wärmepumpentrockner mit geringerer Wärmeentwicklung arbeiten, heizen sie den Raum weniger auf und sind daher besser für kleinere oder schlecht belüftete Räume geeignet.