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Tiefkühl-Produkte sind besser als ihr Ruf

Nach einem langen Tag bei der Arbeit muss abends schnell ein Essen auf den Tisch. Da bleibt nicht immer Zeit, um frisch zu kochen. Manch einer bereitet am Wochenende gleich mehrere Mahlzeiten zu und friert sie portionsweise ein. Andere greifen gleich zu fertiger Tiefkühlkost. Ungesünder ist das nicht unbedingt.

„In puncto Vitamingehalt kann Tiefkühlgemüse besser sein als frisches Gemüse“, sagt Ina Bockholt von der Stiftung Warentest in Berlin. Gemüse, das direkt nach der Ernte gefroren wird, enthält häufig mehr Vitamine als Gemüse, das im Handel und später noch einige Tage zu Hause gelagert wurde. Durch Licht und Wärme gehen Nährstoffe – und damit auch Vitamine – verloren. Wird Gemüse in Gläsern oder Beuteln gelagert, schadet das dem Vitamingehalt mehr als das Einfrieren.

„Durch das schnelle Tiefgefrieren bei Temperaturen von mindestens minus 40 Grad werden die Lebensmittel besonders schonend haltbar gemacht“, sagt Lea Feys vom Deutschen Tiefkühlinstitut in Berlin. Zudem kann man wegen der tiefen Lagertemperaturen von mindestens minus 18 Grad Celsius auf Konservierungsstoffe verzichten.

Verbrauch: Tendenz steigend

Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch an Tiefkühlkost liegt seit Jahren bei mehr als 40 Kilogramm – Tendenz weiter steigend. Beliebt sind  vor allem Fertiggerichte – ihr Anteil liegt bei 17,6 Prozent, gefolgt von Pizza (16,5 Prozent).

Bei Tiefkühlfertiggerichten sollte man kritischer sein. Dort lohne sich immer ein Blick auf die Zutatenliste, sagt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik (VFED). Wer etwa 100 Gramm Fischstäbchen kauft, erwirbt im Schnitt nur 65 Gramm Seelachsfilet. Der Rest seien Paniermehl und Gewürze.

Grundsätzlich sollte man die Zutatenlisten von Produkten unterschiedlicher Anbieter vergleichen. Beim gleichen Gericht gibt es etwa beim Salz- und Fettgehalt große Unterschiede. Wer zu viel Fett isst, schadet seiner Leber und riskiert Übergewicht, das zu vielen Krankheiten führen kann. Zu viel Salz kann den Blutdruck und damit auch das Risiko für Schlaganfälle erhöhen. (Mehr: Gesund ernähren)

Für das Auftauen gilt es einiges zu beachten

Bei einer optimalen Lagertemperatur von minus 18 Grad Celsius lassen sich Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch normalerweise bis zu zwölf Monate lagern. „Spinat verliert allerdings bereits nach fünf Monaten Farbe, Geschmack und Vitamine“, schränkt Bockholt ein. Sie rät prinzipiell auf das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung zu achten – und es bei Fisch und Fleisch nicht auszureizen. „Selbstgekochtes ist im Schnitt ein bis drei Monate haltbar“, fügt Morlo hinzu.

Auch beim Auftauen der Lebensmittel sollte man einiges beachten: Fisch und Fleisch tauen am besten im Kühlschrank auf. Bei Raumtemperatur bestehe die Gefahr, dass die Ware verdirbt. „Da Bakterien sich im Tauwasser tummeln können, sollten Lebensmittel auf einem Sieb aufgetaut und nie in der Flüssigkeit liegengelassen werden“, erklärt Bockholt. Tiefgekühltes Gemüse wärmt man direkt im Kochtopf oder in der Mikrowelle auf.

Wer Selbstgekochtes einfriert, sollte es bedarfsgerecht portioniert in den Tiefkühlschrank legen. Außerdem sei es sinnvoll, die Lebensmittel luftdicht zu verpacken, um den sogenannten Gefrierbrand zu vermeiden. Kommt das Gefrorene mit Frischluft in Kontakt, verdunstet auch im Gefrierfach das enthaltene Wasser, und das Lebensmittel trocknet aus. „Gefrierbrand ist nicht schädlich, aber die Speisen sind zäh und nicht mehr genießbar“, sagt Morlo.

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