Man sieht sie häufiger als früher, aber die wenigsten wissen wirklich, was sie damit anstellen sollen. Dabei wäre Zugreifen hier ein echter Gewinn. Denn auch wenn Papayas von außen weniger verlockend aussehen als viele andere exotische Früchte: Sie haben es wirklich schwer in sich!
Zum Beispiel könnte täglich eine Papaya fast schon manchen Arztbesuch ersparen, denn die unterschätzten Früchte bringen Immunsystem und Stoffwechsel ins Lot und wirken gegen etliche Krankheiten und Beschwerden unterstützend. Vor allem dem Immunsystem tut die Frucht gut, denn schon eine halbe deckt unseren Tagesbedarf an Vitamin C zu 150 Prozent.
Außerdem stecken in dem tiefgelben, orangefarbenen oder lachsroten Fruchtfleisch große Mengen des Superenzyms Papain. Es hilft, Eiweiß zu verdauen und auch bei der Fettverbrennung.
So schmeckt eine Papaya
Papaya ist eine sehr milde Frucht und hat einen einzigartigen Geschmack, der oft mit einer Mischung aus Melone, Mango und Pfirsich verglichen wird. Das Fruchtfleisch ist saftig und süß, wobei die Süße vom Reifegrad der Frucht abhängt. Reife Papayas sind aromatisch mit einer feinen Süße und einem leicht würzigen Aroma. Unreife Papayas können einen bitteren oder herben Geschmack haben, was oft durch das Enzym Papain verursacht wird.
Ihr Fruchtfleisch schmeckt zu Obstssalaten, als Topping auf herzhaften Salaten, im asiatischen Curry, im Smoothie und im Dessert. Es harmoniert sehr gut mit Schinken und Käse.
Dennoch rangiert die Papaya auf der Beliebtheitsskala hierzulande immer noch hinter Tropenfrüchten wie Ananas, Bananen und Co.
Wie isst man eine Papaya?
Sie sollten die Papaya in der Mitte längs durchschneiden. Danach einfach mit einem Löffel die schwarzen Kerne herausnehmen. Jetzt können Sie die Papaya nochmals längs zur Hälfte halbieren.
Oder: Sie können jetzt auch die Einkerbungen, die Sie zuvor frei von den Kernen gemacht haben, mit anderen leckeren Früchten füllen und mit einem Löffel essen. Mit etwas Zitronensaft beträufelt erhöht sich der Geschmack noch. Papayas sind besonders beliebt als Frühstücksfrucht.
Kein Wunder, dass die Früchte auch „Baummelonen“ genannt werden. Sie können einige Kilos schwer werden. Bei uns werden sie aber meist in handlicheren Größen angeboten.
Gewürfelt oder mit dem Kugelausstecher zu dekorativen Kugeln geformt, passen sie in Obstsalat ebenso gut wie in eher herzhafte Salate. Aber damit nicht genug: Die gesunden und leckeren Exoten harmonieren außerdem gut mit Fisch, Meeresfrüchten, Geflügel und hellem Fleisch. Übrigens: Weil sie kaum Fruchtsäure enthalten, können Papayas einen Schuss Limetten- oder Zitronensaft besonders gut vertragen.
Papaya-Kerne (Foto: Chris Hobcroft/flickr/CC BY 2.0)
Und die schwarz glänzenden, pfefferkorngroßen Kerne, die man nicht mit isst? Die muss man nicht wegwerfen. Denn sie stecken voller kerngesunder Stoffe. Sie schmecken erstaunlich scharf. In ihnen konzentrieren sich das Enzym Papain und viele wertvolle Pflanzenstoffe. Weil das so ist, kann man die getrockneten Kerne sogar in Reformhaus und Bioladen kaufen oder selbst trocknen. Aber Sie brauchen nur zwei bis drei Kerne nach jeder Mahlzeit zu kauen – eine Tüte reicht monatelang.
Sie werden feststellen, dass Papayakerne nicht nur äußerlich, sondern auch im Aroma an schwarzen Pfeffer erinnern. Und genau so können Sie die Kerne auch verwenden: Einfach frisch aus der Mühle über süße und herzhafte Gerichte geben oder in Suppen, Schmorgerichten und Eintöpfen mitgaren.
Die Reife der Frucht ist daran zu erkennen, dass die grünliche Schale gelb wird. Ein beliebter Trick für den Reifeprozess: Unreife Früchte in Zeitungspapier einwickeln, wie bei Avocados, und so den Reifungsprozess stimulieren.
Wie sinnvoll es ist, Papayas aus Mexiko und Costa Rica einfliegen zu lassen, muss jeder für sich entscheiden. Auf der einen Seite steht die Klima-Bilanz, auf der anderen schafft die Produktion Arbeit in den Ländern. Eine direkte heimische Alternative zur Papaya gibt es nicht, am nahesten kommen noch Hagebutten und Johannisbeeren. In EU-Forschungsprojekten wird derzeit getestet, ob es sich lohnt, in großen Gewächshäusern tropische Früchte wie Papayas hierzulande anzubauen, zum Beispiel in Kleintettau in Bayern.
Rezeptidee: Chia-Haferdessert mit Papayatopping
Zutaten (4 Portionen):
- 75 g Chiasamen
- 500 ml Haferdrink
- 5 EL Agavendicksaft
- 1 Papaya
- Minzblättchen
Zubereitung (ca. 10 Minuten; bestenfalls am Tag vorher zubereiten):
Chiasamen, Haferdrink und 3 EL Agavendicksaft verrühren. 1 bis 2 Stunden quellen lassen. Dann nochmals gut verrühren und auf Dessertgläser verteilen. Über Nacht im Kühlschrank komplett ausquellen lassen.
Papaya schälen, Kerne entfernen. Fruchtfleisch in Stücke schneiden, mit dem restlichen Agavendicksaft pürieren und auf die Desserts geben. Mit Minzblättchen dekorieren.