Wer früh lernt, was Geld ist und wie man damit umgehen muss, kommt später besser mit seinen Finanzen zurecht.
Ob im Supermarkt oder im Spielzeugladen – immer wenn Felix quengelte, griffen seine Eltern gern zu einem Bluff: „Schatz ich habe nicht genug Geld dabei.“ Bis vor einer Woche. Da hatte der Knirps eine erstklassige Lösung parat: „Dann hol´ schnell neues aus dem Automaten!“
Klar, wenn das Bargeld knapp ist, gibt es scheinbar auf Knopfdruck immer wieder Nachschub. Auch das Sparschwein zu Hause wird ganz von allein dick und dicker – dafür sorgen Oma, Opa und die Patentante. Höchste Zeit für Felix, etwas über Geld und seinen Wert zu lernen. Zu üben, es einzuteilen und damit auskommen. Taschengeld ist dafür ein prima Lernmedium.
Ab welchem Alter soll die Kasse klingeln?
Wenn Kinder halbwegs zählen können, in der Regel im Alter von 4 oder 5 Jahren – dürfen sie mit dem ersten Geld das Einkaufen üben und dabei lernen, was ein Eis oder der Lolli kostet.
Wenn Läden in der Nähe sind, die den jüngsten Kunden noch einzelne Süßigkeiten anbieten, können 50 Cent die Woche ausreichen, sonst ist etwas mehr sinnvoll.
Für kleine Kinder wird wöchentlich ausgezahlt
Felix findet es super, wie sein Bruder Tim (11) eigenes Geld zu bekommen – und das auch noch öfter als der Große. Warum? Je jünger ein Kind ist, desto kürzer sollte der Abstand der Auszahlungen sein. Die Kleinsten können längere Zeiträume nämlich noch schlecht einschätzen. Aber auch Grundschüler sollten das Taschengeld noch wöchentlich kassieren.
Erst mit 10 Jahren und ein paar Jahren Übung sind Kinder in der Lage, ihre Finanzen selbst zu organisieren. Von da an kann das Taschengeld in monatlichen Abständen gezahlt werden.
Taschengeld ist kein Erziehungsmittel Die regelmäßige Finanzspritze sollte unabhängig davon ausgezahlt werden, ob ein Kind lieb oder böse war. Den Betrag als Belohnung kurzfristig zu erhöhen, ist ebenfalls nicht sinnvoll. Und es ist außerdem völlig in Ordnung, wenn Felix sein kleines Vermögen ausschließlich in Kaugummis oder Lollis investiert.
,,Taschengeld wird oft in Süßigkeiten investiert“
Denn Süßigkeiten sind für Kinder wichtige Dinge, mit denen sie die ersten Kauferfahrungen machen und lernen, wie schnell die Münzen weg und die Leckereien vernascht sind. Gluckende Eltern, die sie dauernd an die Hand nehmen und vor vermeintlichen Fehlkäufen bewahren wollen, stören dabei.
Wird das Taschengeld mit zunehmendem Alter höher, sollten Mama und Papa ihren Sprösslingen Wege zeigen, wie sie sinnvoll wirtschaften. Zum Beispiel eine Woche sparen, um sich nächste Woche einen größeren Wunsch erfüllen zu können.
So bekommen Kinder ein Gefühl dafür, was billig und was teuer ist. Eltern sollten die Kinder aber nicht zum Sparen zwingen. Wenn das Taschengeld verprasst ist, müssen die Kids eben bis zur nächsten Auszahlung warten.