Plattfische gehören zu den bekanntesten Speisefischen Europas – und dennoch gelten sie für viele als besondere Kategorie. Ihr ungewöhnliches Aussehen und ihre breite Vielfalt machen sie in der Fischküche zu einem Thema für sich. Ob Scholle, Seezunge oder Heilbutt – Plattfische sind kulinarisch gefragt, auch wenn sie nicht täglich auf deutschen Tellern landen.
Plattfische sind aus der europäischen Fischküche nicht wegzudenken. Sie bieten Vielfalt, feinen Geschmack und eine lange Tradition – vom Fischbrötchen bis zum Gourmetmenü. Wer sich auf die flachen Meeresbewohner einlässt, entdeckt eine kulinarische Welt, die weit über Scholle mit Speck hinausgeht.
Was ist ein Plattfisch?
Plattfische gehören zur Ordnung der „Pleuronectiformes“ – einer Gruppe, die sich anatomisch deutlich von anderen Fischarten unterscheidet. Sie sind asymmetrisch: Beide Augen liegen auf derselben Körperseite, während die andere zum Boden zeigt. Ihr Körper ist seitlich abgeflacht, weshalb sie meist auf dem Meeresboden leben. Diese Anpassung macht sie zu geschickten Tarnkünstlern und idealen Bodenbewohnern.
Plattfische leben vor allem in Küstengewässern und auf sandigen oder schlammigen Böden. Viele Arten kommen in der Nordsee und der Ostsee vor, aber auch im Atlantik oder Pazifik.
Kann man Plattfische essen?
Plattfische gelten als hochwertige Speisefische. Ihr Fleisch ist meist weiß, fettarm, zart und fein im Geschmack. Die Grätenstruktur ist einfach, was die Zubereitung erleichtert. In der deutschen Küche sind sie besonders als Filet beliebt, etwa gebraten, gedünstet oder paniert.
Allerdings unterscheidet sich die Vermarktung von Plattfischen etwas von anderen Fischarten. Grund ist das besondere Aussehen, das Laien oft abschreckt – insbesondere bei ganzen Fischen auf dem Markt. Deshalb findet man Plattfische im Handel häufig nur als Filets.
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Die fünf bekanntesten Plattfische
- Scholle: Der Klassiker aus der Nordsee – mild im Geschmack, weit verbreitet.
- Seezunge: Edel und teuer, mit besonders feinem, zartem Fleisch.
- Heilbutt: Der größte Plattfisch, bis zu 300 kg schwer – als weißer oder schwarzer Heilbutt im Handel.
- Flunder: Robust und preisgünstig, besonders häufig in der Ostsee.
- Steinbutt: Geschätzt für sein festes Fleisch und das nussige Aroma – eine Delikatesse.
Welcher ist der größte Plattfisch?
Der Heilbutt (besonders der Atlantische Heilbutt) ist mit Abstand der größte Plattfisch. Er kann über 3 Meter lang und mehrere Hundert Kilogramm schwer werden. Aufgrund seiner Größe wird er meist in Stücken oder Filets verkauft. In der Küche überzeugt Heilbutt mit festem, saftigem Fleisch und mildem Geschmack.
Wie beliebt sind Plattfische?
Bei Verbrauchern sind Scholle und Seezunge weiterhin beliebt, vor allem in Norddeutschland oder bei klassischen Fischgerichten in Restaurants. In der gehobenen Küche schätzen Köche besonders die Seezunge und den Steinbutt. Sie lassen sich vielseitig zubereiten und passen gut zu feinen Soßen, Gemüse oder Kartoffelgerichten.
Im Vergleich zu Lachs oder Seelachs sind Plattfische zwar etwas weniger präsent im Supermarkt, doch in der Frischfischtheke oder beim Fischhändler erfreuen sie sich stabiler Nachfrage.
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Welcher Plattfisch schmeckt am besten?
Das ist Geschmacksfrage – aber unter Feinschmeckern gelten Seezunge und Steinbutt als Favoriten. Die Seezunge punktet mit einem besonders zarten Fleisch, der Steinbutt bringt mehr Aroma mit. Scholle dagegen ist ein preisgünstiger Allrounder – ideal für gebratene Filets mit Buttersauce oder Bratkartoffeln.