Frühkartoffeln sind mehr als nur die ersten Kartoffeln der Saison – sie sind ein Bote für frische, leichte Sommerküche. Ihr feiner Geschmack, die zarte Schale und die Vielseitigkeit machen sie zur idealen Begleitung für Gerichte mit Gemüse, Fisch oder Kräutern.
Frühkartoffeln haben eine dünne Schale und müssen nicht geschält werden. Sie eignen sich perfekt zum Kochen, Braten, Grillen oder Dämpfen und passen prima zu Kräuterquark oder in leichten Kartoffelsalat.
Zudem sind sie reich an Vitamin C, das das Immunsystem stärkt und als Antioxidans wirkt, sowie an Kalium, das besonders den Blutdruck unterstützt.
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Frühkartoffeln sind besonders früh geerntete Kartoffeln, meist bereits ab Mai oder Juni. Sie werden noch vor der vollständigen Reife aus dem Boden geholt, solange die Schale noch dünn und kaum verfestigt ist.
Der Unterschied zur sogenannten „neuen Kartoffel“ liegt im Erntezeitpunkt: Während Frühkartoffeln nur bis zum 10. August als solche verkauft werden dürfen, sind „neue Kartoffeln“ ein eher kulinarischer Begriff und werden manchmal auch für späte Sorten verwendet, die jung geerntet wurden.
Welche Sorten gelten als die besten?
Frühkartoffeln gehören meist zu den festkochenden oder vorwiegend festkochenden Sorten. Sie behalten beim Garen ihre Form und sind dadurch vielseitig einsetzbar. Zu den beliebtesten gehören:
– Annabelle: sehr früh, langoval, gelbfleischig, festkochend und aromatisch
– Sieglinde: ein Klassiker unter den Frühkartoffeln – fein im Geschmack, fest und leicht nussig
– Glorietta: modernere Züchtung mit exzellentem Kochverhalten und feiner Struktur
– Solist: besonders früh reifend, mild im Geschmack und leicht mehliger Konsistenz
Je nach Region und Anbaugebiet können weitere Sorten ins Sortiment kommen. Wichtig für den Kauf: Achten Sie auf Frische, trockene Schale ohne grüne Stellen und möglichst regionalen Anbau, da Frühkartoffeln empfindlich sind und lange Transportwege Qualitätseinbußen bringen können.
Wofür eignen sich Frühkartoffeln besonders?
Durch ihre zarte Konsistenz und den feinen Geschmack passen junge Kartoffeln perfekt zu Sommergerichten. Besonders beliebt sind sie als:
– Pellkartoffeln: in der Schale gegart, mit Butter, Quark oder Salz serviert
– Salzkartoffeln: pur mit etwas Meersalz und Kräutern
– Kartoffelsalat: ohne Mayo, stattdessen mit Brühe, Essig und Öl – ideal für warme Tage
– Beilage zu Fisch, Spargel oder Frühlingsgemüse
– Ofenkartoffeln: halbiert, mit Olivenöl und Rosmarin geröstet – außen knusprig, innen cremig
Aufgrund ihres geringeren Stärkegehalts sind Frühkartoffeln weniger geeignet für Püree oder Knödel, da ihnen dafür die Bindung fehlt. Auch als Bratkartoffel funktionieren sie – allerdings sollten sie zuvor nicht zu weich gekocht werden, um in der Pfanne nicht zu zerfallen.
Wie bereitet man sie am besten zu?
Am besten werden Frühkartoffeln mit Schale gegart – entweder im Dampf oder Wasser. Die dünne Schale schützt die Kartoffel beim Kochen und sorgt dafür, dass Geschmack und Nährstoffe erhalten bleiben. Anschließend lässt sie sich leicht abziehen oder einfach mitessen.
Ein gängiger Gar-Moment für Pellkartoffeln liegt bei 15 bis 20 Minuten, je nach Größe. Frühkartoffeln sind kleiner als Lagerkartoffeln – prüfen Sie also den Garpunkt rechtzeitig mit einem spitzen Messer. Nach dem Kochen können sie leicht ausdampfen und warm oder kalt weiterverarbeitet werden.
Wer Wert auf Regionalität und Frische legt, findet in Frühkartoffeln eine echte Delikatesse – saisonal, unkompliziert und immer wieder überraschend aromatisch.