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Neues EU-Gesetz: 30 Prozent weniger Lebensmittelabfälle zu Hause

Die Europäische Union verschärft den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Das EU-Parlament hat in Straßburg ein neues Gesetz verabschiedet, das erstmals verbindliche Ziele für die Mitgliedstaaten festlegt. Bis 2030 sollen Privathaushalte, Restaurants und der Handel ihren Lebensmittelabfall um 30 Prozent reduzieren.

Für die Lebensmittelproduktion und -verarbeitung gilt ein Ziel von zehn Prozent.

130 Kilogramm Lebensmittel im Müll

Nach Angaben der EU fallen pro Kopf und Jahr im Durchschnitt rund 130 Kilogramm Lebensmittelabfälle sowie 15 Kilogramm Textilabfälle an. Mit den neuen Vorgaben will Brüssel nicht nur Müll vermeiden, sondern auch Ressourcen wie Wasser, Energie und Düngemittel einsparen, die bei der Herstellung von später weggeworfenen Produkten verbraucht werden.

Die Mitgliedstaaten können selbst entscheiden, wie sie die Ziele erreichen, müssen jedoch konkrete Pläne vorlegen. Gleichzeitig nimmt die EU die Textilbranche stärker in die Pflicht: Hersteller sollen künftig für Sammlung und Recycling ungenutzter Kleidung aufkommen.

Deutschland setzt eigene Ziele

Die Bundesregierung geht noch einen Schritt weiter und will die Lebensmittelverschwendung bis 2030 halbieren. Ein wichtiger Baustein ist der im Sommer 2023 gestartete „Pakt gegen Lebensmittelverschwendung“, an dem sich 14 große Handelsunternehmen beteiligen. Bereits im vergangenen Jahr reduzierten diese laut Bundesregierung ihre Lebensmittelabfälle um 24 Prozent im Vergleich zu 2022. Bis 2025 sollen die Abfälle um 30 Prozent sinken, bis 2030 um 50 Prozent.

Tipps für den Alltag

Während die großen Linien von Politik und Wirtschaft bestimmt werden, kann jeder Haushalt bereits heute dazu beitragen, Abfälle zu vermeiden:

  • Einkäufe planen: Einkaufszettel schreiben, Mahlzeiten für die Woche grob vorausplanen und Impulskäufe vermeiden.
  • Haltbarkeit richtig einschätzen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet nicht, dass ein Produkt sofort ungenießbar ist. Sinnesprüfung – sehen, riechen, probieren – hilft, Fehlwürfe zu vermeiden.
  • Reste kreativ nutzen: Aus Gemüseabschnitten Suppen kochen, altes Brot rösten oder zu Croutons verarbeiten, Obst in Smoothies oder Kompott verwandeln.
  • Lagern wie ein Profi: Kühlschrankzonen beachten – leicht Verderbliches nach vorne, Gemüse und Obst getrennt lagern. Kartoffeln und Zwiebeln dunkel und kühl aufbewahren.
  • Portionen anpassen: Besser kleinere Mengen zubereiten und bei Bedarf nachlegen, statt große Reste wegzuwerfen.
  • Tiefkühltruhe nutzen: Überreifes Obst, Brot oder Reste rechtzeitig einfrieren und so länger haltbar machen.

Signal aus Brüssel

Das neue EU-Gesetz setzt ein deutliches Signal: Lebensmittelverschwendung und Textilabfälle sollen in den kommenden Jahren spürbar zurückgehen. Für Privathaushalte bedeutet das, bewusster einzukaufen und Lebensmittel wertzuschätzen. Denn jeder vermiedene Abfall schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

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