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Mit welchen Tricks kriegt man seine Kinder dazu, gesund zu essen?

Kinder zu gesundem Essen zu motivieren, ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Mit Vorbild, Kreativität und Geduld gelingt es, gesunde Ernährung positiv zu besetzen – ganz ohne Zwang oder ständiges Ermahnen.

Wer Kinder einbezieht, ihnen Wahlmöglichkeiten bietet und Essen als gemeinsames Erlebnis gestaltet, legt einen Grundstein für gesunde Essgewohnheiten, die oft ein Leben lang erhalten bleiben.

Es gibt ein paar Grundregeln, die man beachten sollte:

  • Nie die Kinder vor dem Fernseher essen lassen: Essen ist ein gemeinschaftliches Erlebnis.
  • Gemüse nicht grün und Fisch nicht einfach so servieren
  • Alles, was grün und fest ist, mögen Kinder nicht so gerne. Also färben oder pürieren Sie Beilagen und Gemüse.
  • Mit Rote-Bete-Saft wird Pasta rot. Und da man möchte, dass die Tochter Fisch isst, püriert man ihn in der Sauce.
  • Riechen, tasten, matschen – essen sinnlich erfahren
  • Ein Reiz, den Fast-Food-Lokale unbestritten haben: Dort ist das Essen ein sinnliches Erlebnis. Die Kinder können tasten, matschen, mit den Fingern essen. Auch zu Hause können Kids alles anfassen, schneiden und mit den Händen essen. Selbst Obst und Gemüse.

Mehr lesen: Pürieren für eine gesunde Ernährung

Zwischenmahlzeiten gezielt nutzen

Gerade Snacks und Zwischenmahlzeiten bieten eine gute Gelegenheit, gesunde Alternativen schmackhaft zu machen. Apfelschnitze, Nüsse, Joghurt mit Obst oder Vollkorncracker lassen sich gut vorbereiten und eignen sich als gesunde Alternativen zu Süßigkeiten. Auch selbstgemachte Müsliriegel oder Obstspieße kommen bei Kindern oft besser an als klassische Rohkost.

Wichtig ist, dass gesunde Snacks sichtbar und leicht zugänglich sind – zum Beispiel auf Augenhöhe im Kühlschrank oder in der Brotdose für unterwegs.

Vorleben statt Vorschreiben

Der wichtigste Schritt beginnt bei den Erwachsenen selbst. Kinder orientieren sich stark an den Essgewohnheiten der Eltern. Wer selbst regelmäßig zu frischem Gemüse, Vollkornprodukten oder Wasser greift, lebt automatisch vor, was später zur Normalität wird. Vorlieben entwickeln sich über Vorbilder – nicht über Verbote.

Wichtig ist dabei, dass gesunde Ernährung nicht als Pflichtaufgabe dargestellt wird. Wer Gemüse immer mit „Musst du leider essen“ ankündigt, legt den Grundstein für Ablehnung. Besser ist es, ohne viele Worte gesunde Lebensmittel selbstverständlich in den Alltag einzubinden.

Selbst machen lassen: Kochen als Erlebnis

Kinder, die bei der Zubereitung von Mahlzeiten mithelfen dürfen, greifen eher zu. Wer selbst Möhren schält, Gemüse schneidet oder Teig knetet, baut nicht nur motorische Fähigkeiten aus, sondern entwickelt auch ein anderes Verhältnis zum fertigen Gericht.

Je nach Alter können Kinder verschiedene Aufgaben übernehmen – vom Salatwaschen bis zum Garnieren. Auch ein gemeinsamer Besuch auf dem Wochenmarkt oder das Aussuchen neuer Rezepte schafft Neugier und Offenheit für Neues.

Die Optik entscheidet mit

Das Auge isst mit – das gilt für Kinder in besonderem Maße. Eine lustige Brotdose mit Gemüsegesichtern oder ein Frühstücksteller mit bunten Obststernen machen aus einem normalen Snack ein kleines Erlebnis. Schon mit Zahnstochern, Ausstechformen oder Tellerringen lassen sich Gerichte kreativ gestalten, ohne den Aufwand zu vergrößern.

Viele Kinder lieben es auch, wenn Essen nicht auf dem Teller liegt, sondern sich daraus etwas bauen lässt – Wraps, Reispapierrollen oder kleine Sandwich-Türmchen eignen sich hervorragend dafür.

Realistische Erwartungen – und Geduld

Nicht jedes Kind mag Brokkoli beim ersten Versuch. Studien zeigen, dass Kinder ein neues Lebensmittel oft zehn bis fünfzehnmal probieren müssen, bevor es akzeptiert wird. Ablehnung beim ersten Kontakt ist also völlig normal.

Auch kleine Portionen und Wiederholungen helfen. Ein Stück Paprika am Tellerrand oder ein Löffel Linsensuppe als Beilage: Entscheidend ist die Regelmäßigkeit, nicht die Menge.

Zudem darf es beim Thema gesunde Ernährung auch mal Kompromisse geben. Ein Gericht mit wenig Zucker ist besser als keines, eine Fertigpizza mit extra Gemüse ist besser als die ganz ohne. Ziel ist eine langfristige Gewöhnung – nicht die perfekte Mahlzeit.

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