Der Brauch mit dem Weihnachtsbaum ging von Deutschland und Österreich aus um die Welt. Im 19. Jahrhundert übernahmen die Kirchen die Tradition der Menschen, sich etwas Immergrünes ins Haus zu holen.
Heute werden in Deutschland über 28 Millionen Weihnachtsbäume aufgestellt. Am beliebtesten ist die Nordmanntanne, 1,80 Meter hoch, gut gewachsen (über 16 Millionen verkaufte Exemplare pro Jahr).
Welcher Weihnachtsbaum ist der richtige?
Je nach Qualität und Region liegen die Preise für eine Nordmanntanne zwischen 17 und 25 Euro pro laufenden Meter. Der Vorteil der Nordmanntanne ist, dass ihre Nadeln kaum stechen und lange halten. Ihre Zweige sind sehr stabil, so dass sich jede Art von Christbaumschmuck anhängen lässt. Dasselbe leisten die Edeltanne und die Blautanne. Wer es etwas luxuriöser mag, greift zur Nobilistanne.
Weihnachtsbaum aus dem eigenen Garten
Beim Kauf eines Weihnachtsbaums sollte man unbedingt auf trockene, gelbliche Zweige achten. Viele nutzen die Möglichkeit, ihren Weihnachtsbaum selber zu schlagen. Damit haben sie die Gewissheit, dass er frisch ist und länger hält.
Wichtigste Kriterien bei der Auswahl eines Christbaumes sind:
1. Wann wurde er geschlagen? Sind schon trockene Stellen an den Zweigen zu erkennen?
2. Welche Höhe (inklusive Stern, Ständer und ggf. Untersetzer) passt in die vorgesehene Ecke im Raum?
3. Wie stark ist die Nadelfestigkeit?
4. Wie kräftig sind die Zweige?
Wie stelle ich den Weihnachtsbaum richtig auf?
Bevor der Baum im Christbaumständer arretiert wird, sollte ihm unten eine etwa zwei Zentimeter dicke Scheibe gerade (!) abgeschnitten werden. Dies hilft ihm, Wasser aufzunehmen, und er steht nicht schief. Er wird je nach Ausführung mit Schrauben oder Drahtseil befestigt. Wichtig ist, dass der Ständer mit Wasser gefüllt ist. Sollten Sie ihn noch einige Tage draußen stehen lassen, ehe sie ihn aufstellen, empfiehlt es sich, ihn in einem Eimer mit Wasser aufzubewahren. Stellen Sie den Weihnachtsbaum nicht zu dicht an eine Heizung und schützen Sie ihn vor Zugluft.
Wie dekoriere ich den Weihnachtsbaum?
Der eigene Geschmack entscheidet. Hier ein paar Varianten für die Baum-Deko:
Der Natürliche: Wenn Sie viel natürliches Baumgrün mögen, sollten sie den Baum sparsam behängen. Der Schmuck sollte aus Naturmaterialien wie Strohsterne, Holzfiguren, kleine Äpfel und bemalte Walnüsse bestehen.
Der Opulente: Wer es bunt und reich verziert mag, schmückt mit vielen bunten Kugeln, Kunstschnee und Lametta. Die Glitzerstreifen stehen zwar im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Dies hängt jedoch davon ab, ob sie (wie früher üblich) aus Blei oder modern aus Kunststoff hergestellt worden sind.
Trendy: Trendbewusste schmücken ihren Baum in silbernen Farben, garniert mit Glaskugeln. Wer es farbig mag, greift zu Lila, Violett und Türkis.
Christlicher Klassiker: Zu einem traditionellen Baum gehören Christbaumkugeln mit Engelsmotiven sowie Holzfiguren. Dazu rote Schleifen und echte Kerzen. Auf die Spitze kommt ein Stern als Symbol für den Stern von Betlehem. Die Tradition des Schmückens geht dabei auf die mittelalterlichen Paradiesspiele zurück. Am 24. Dezember jeden Jahres wurde zum Gedenken an Adam und Eva ein Paradiesbaum aufgestellt und mit Äpfeln, Backwerk und bunten Blüten aus Papier geschmückt. Die Äpfel waren Zeichen der verbotenen Frucht und erinnerten an den Sündenfall.
Länger haltbar
Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat Versuche mit verschiedenen Zusatzmitteln im Wasser gemacht und ist zu dem Ergebnis gekommen: normales Leitungswasser reicht aus. Tipps wie Glycerin führten zu Verfärbungen oder förderten sogar das Nadeln. Geschlagene Bäume produzieren mehr Ethylen, und das führt zum Nadeln, sagen kanadische Forscher. Ein Gegenmittel gibt es noch nicht.
Wann schmücke ich den Weihnachtsbaum ab?
Im evangelischen Glauben schmückt man den Weihnachtsbaum spätestens zum Dreikönigstag (Epiphaniasfest) am 6. Januar ab. Im katholisch geprägten Raum ist der Stichtag die Mariä Lichtmess am 2. Februar. Am Ende hängt es auch von der Optik des Baumes ab: Nach ca. zehn Tagen verlieren selbst teure Exemplare an Ansehnlichkeit.
Entsorgung
Geschlagene Bäume werden nach Weihnachten zerkleinert in der Bio-Tonne entsorgt oder komplett abgeschmückt von der Stadtwirtschaft im Januar abgeholt. Weihnachtsbäume im Ofen zu verbrennen, ist nur anzuraten, wenn diese ausreichend zerkleinert und vollständig von Dekoration befreit sind. Zu beachten ist, dass das Holz häufig noch nicht trocken ist; der Zustand der Nadeln hat da keine Aussagekraft. Oder informieren Sie sich, ob es Sammelstellen für ausgediente Bäume gibt, die später z.B. im Osterfeuer verbrannt werden.