Mit einer Matratze ist es wie mit dem Lebenspartner: Gefragt ist Unterstützung, an einigen Stellen Nachgiebigkeit – und den persönlichen Traumtyp muss jeder selbst finden.
Eine gute Matratze unterstützt den Lendenbereich, lässt aber Schultern und Becken leicht einsinken (Punktelastizität).

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Test: In Seitenlage bleibt die Wirbelsäule gerade. Welches Modell für Sie richtig ist, entscheidet allein Ihr Gefühl beim Probeliegen. Die Angaben zur Härte einer Matratze bieten keine Orientierung, da sie nicht genormt sind. Optimal liegen Sie nur mit dem passenden Unterbau für Ihren Matratzentyp. Für Futon und Federkern ist ein normaler Lattenrost richtig. Latex und Schaumstoff brauchen ein flexibles Modell. Allein findet man ab 1,20 Meter Breite genügend Spielraum im Bett, zu zweit ab 1,60 Meter. Für die Länge gilt: Körpergröße plus 20, besser 30 Zentimeter.
Hier unser Matratzen-Vergleich:
Federkern-Matratze
Aufbau: Beim Federkern stehen die Federn lose nebeneinander, beim Taschenfederkern sind sie einzeln in Baumwolltaschen genäht. Je mehr Federn, desto besser (mind. 500 bei 1 x 2 Meter), je schwerer der Schläfer, desto stärker sollten sie sein. Polsterung: Latex oder Schaumstoff
Liegekomfort: Federkernmatratzen schwingen bei Bewegungen nach. Das kann besonders stören, wenn man zu zweit schläft. Endlosfederkern gibt eher flächenelastisch nach, Taschenfederkern punktelastisch. Die teurere Version isoliert aufgrund der Verarbeitung Wärme stärker. Hitzige Menschen sollten einen saugfähigen Bezug wählen.
Besonderheiten: Federkerne sind wegen des hohen Metallanteils baubiologisch umstritten. Der Unterschied zwischen Sommer- (Baumwolle) und Winterseite (Wolle) ist gering. Wichtiger: Atmungsaktive Polsterung; Kunststoffschichten können die positiven Eigenschaften von Naturfaserlagen zunichte machen.
Latex-Matratze
Aufbau: Naturlatex wird aus Gummibaummilch hergestellt, synthetischer aus Erdöl. Üblich sind Mischungen. Je höher der synthetische Anteil, desto billiger ist die Unterlage. Beide Materialien haben Luftkanäle und vergleichbare Eigenschaften. Auflagen aus Wolle, Flachs, Kokos oder Rosshaar.
Liegekomfort: Latex gibt aufgrund der Luftkammern punktelastisch nach, jedoch etwas weniger als der Taschenfederkern. Außerdem zirkuliert die Luft bei jeder Bewegung des Schläfers, das Material „atmet“. Es gibt zahlreiche Härten und Materialkombinationen, für schwere Menschen Matratzen mit unterschiedlichen Härtezonen.
Besonderheiten: Auch Matratzen aus „reinem“ Naturlatex enthalten mindestens 20 Prozent Synthetik-Latex, sonst wären sie nicht stabil genug. Leider gibt es bisher keine genormte Bezeichnungen für den Naturlatex-Anteil der Unterlagen. Sie müssen sich dabei auf die Angaben der Hersteller verlassen.
Schaumstoff-Matratze
Aufbau: Matratze aus Weichschaum mit Luftkanälen, Hauptbestandteil Polyurethan. Qualitätsmaßstab ist das Raumgewicht (RG). Es gibt an, wie viel Kilo ein Kubikmeter wiegt. Je höher das RG, desto besser das Material. Ein RAL-Zeichen garantiert ein RG von 35, hohe Qualitäten bei 40 bis 50.
Liegekomfort: Hochwertiger Schaumstoff bietet ähnliche Liegeeigenschaften wie Latex. Das synthetische Material ist aber weniger luftdurchlässig als die Naturkollegen. Nichts für Menschen, die stark schwitzen. Schwere Personen sollten bei der Auswahl auf ein hohes RG achten. Dabei sagt das Raumgewicht nichts über die Härte aus.
Besonderheiten: Auf Schaumstoff ruhen Allergiker besonders friedlich. Das Material wurde in den vergangenen Jahren so verbessert, dass sehr gute Modelle nun eine vollwertige und preisgünstige Alternative zu Latex und Federkern sind. Die etwas schlechteren Klimaeigenschaften bemerkt man im Normalfall nicht.
Matratzen waschen
Der Schonbezug der Matratze ist nicht für die regelmäßige Wäsche gemacht. Häufiges Reinigen ist allerdings auch nicht nötig, da Hautpartikel und Schweiß vor allem ins Bettlaken gehen. Wer viel schwitzt, kann den Bezug zweimal im Jahr bedenkenlos waschen, am besten bei 60 Grad. Eine Reinigung wenigstens alle zwei Jahre empfiehlt sich auch bei geringer Beanspruchung, denn auch dann sammeln sich Hausstaub, winzige Hautschuppen und ähnliches im Bezug.