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Handcraft: So braut man Bier

Die klassische Bierbraukunst besteht aus drei Schritten: der Malzherstellung, der Würzebereitung und der Gärung.

Im ersten Schritt beim Bierbrauen wird das Getreide (meist Gerste) durch Einweichen in Wasser zum Keimen gebracht. Die Stärke des Getreidekorns wird hierbei zu Zucker abgebaut, den die Hefe dann später in Alkohol umwandeln kann.

Das Malz wird zur Würzebereitung zerkleinert, dann mit Wasser zu Maische vermischt und erhitzt. Nach dem Absieben der festen Bestandteile in einem Filter wird der nun klaren Flüssigkeit Hopfen zugegeben und alles etwa zwei Stunden gekocht. Bei der abschließend folgenden Gärung wird Hefe in die Flüssigkeit gegeben, die nun den Zucker der Würze in Alkohol und Kohlenhydrate spaltet. Je nach Gärverfahren sind Gärtemperatur und -dauer unterschiedlich.

Mehr zum Thema: Das 1×1 des Bieres

Biersorten

Nach seinem Stammwürzegehalt (alle gelösten Inhaltsstoffe der Würzzubereitung vor der Gärung – je größer der Stammwürzegehalt, desto höher der spätere Alkoholgehalt) wird Bier insgesamt vier Gattungen zugeordnet:

Bier mit niedrigem Stammwürzegehalt hat nur 0,5 bis 3 Volumenprozent Alkohol. In Deutschland wird dies kaum ausgeschenkt.

Schankbier enthält 3 bis 4,5 Volumenprozent Alkohol, wie z.B. Lightbier oder alkoholarme Biersorten.

Vollbier enthält 4 bis 5,5 Volumenprozent Alkohol und macht etwa 98 Prozent des in Deutschland hergestellten Bieres aus, z.B. Pilsener

Starkbier enthält mehr als 5,5 Volumenprozent Alkohol, z.B. Bockbier.

Dazu zählen muss man die Bier-Mischgetränke, die mit Fruchtsäften, Energiegetränken etc. angereichert werden. Neben Bieren unterschiedlichen Stammwürzegehaltes unterscheidet man unter- von obergärigen Bieren.

Obergärig oder untergärig?

Genau das ist für viele Bierfreunde die Frage aller Fragen! Etwa 85 Prozent der in Deutschland gebrauten Biere sind untergärig, d.h. sie werden bei einer Temperatur von 4 bis 9 Grad vergoren, so dass sich die Hefe am Boden absetzt. Bekannte untergärige Biersorten sind Pils, Export oder Märzen. Auch Bockbier gehört zu den untergärigen Bieren.

Obergäriges Bier wird bei höheren Temperaturen um 15 Grad vergoren. Die Hefe setzt sich, wie der Name verrät, an der Bieroberfläche ab. Klassiker der obergärigen Biersorten sind das in Köln weit verbreitete Kölsch, aber auch das Düsseldorfer Alt oder Weizenbier.

Reinheitsgebot

1516 wurde es vom bayerischen Herzog Wilhelm IV. erlassen: das deutsche Reinheitsgebot für Bier. Er legte damals fest, dass für die Bierherstellung nur Gerste, Wasser und Hopfen verwendet werden dürfen. Mittlerweile zählt auch die damals unbekannte Hefe zu den erlaubten Zutaten, ansonsten hat sich wenig am Reinheitsgebot geändert.

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