Die Anschaffung einer Klimaanlage führt häufig zu Diskussionen. Warum eigentlich? Wer darüber nachdenkt, eine Klimaanlage zu kaufen, findet verschiedene Optionen im Handel – von mobil bis fest installierbar.
In Mietwohnungen muss der Eigentümer zustimmen, denn er muss alle baulichen Veränderungen in seiner Immobilie genehmigen. Das betrifft natürlich auch einen Durchbruch von Wänden. Und der wäre notwendig, um ein fest installiertes Splitgerät anzuschließen.
Eine solche Splitanlage hat zwei Teile. Einer ist fest im Raum installiert und durch Leitungen für das Kühlmittel mit dem Teil im Außenbereich verbunden. Solche Geräte sind üblicherweise fest verbaut und daher auch nichts für den schnellen Kauf für Mieter.
Die praktikable Alternative für Mieter sind sogenannte Monoblock-Geräte. Sie lassen sich einfach überall hinstellen, wo gerade etwas Abkühlung gebraucht wird. Ihre warme Abluft wird mit einem Schlauch durch ein gekipptes Fenster abgeleitet. Nachteil: Sie sind lauter als Splitgeräte, weniger wirkungsvoll und nicht so effizient. Denn durch das gekippte Fenster kommt immer auch etwas warme Luft von außen in den Wohnraum.
Die Nachrüstung einer echten Klimaanlage im Wohnungsbereich ist sehr kostenaufwendig. Besser sind mobile Mono- oder festverbaute Splitgeräte.
Klimaanlage umweltschädlich?
Das schlechte Image der Klimaanlagen in Deutschland hat historische, kulturelle und ökologische Gründe. Stromverbrauch, klimaschädliche Kältemittel und Gesundheitsbedenken prägen das Bild bis heute. Gleichzeitig könnte sich der Trend angesichts heißer Sommer, energieeffizienter Technik und klimafreundlicher Betriebsweisen ändern. Ob Klimaanlagen künftig in mehr deutschen Haushalten zum Standard werden, hängt nicht zuletzt davon ab, wie gut es gelingt, den Betrieb nachhaltig zu gestalten und Vorurteile abzubauen.
Historische und kulturelle Skepsis
Klimaanlagen wurden in Deutschland lange Zeit als Luxus betrachtet, der eher in amerikanischen Bürotürmen oder asiatischen Einkaufszentren vorkommt. In privaten Wohnungen galt Lüften als ausreichend, und Ventilatoren deckten den Bedarf an Hitzetagen. Hinzu kommt eine kulturell geprägte Zurückhaltung: Während in den USA kühle Innenräume als Komfortstandard gelten, fürchtet man hierzulande gesundheitliche Probleme durch Zugluft oder Temperaturschocks.
Umweltbedenken und Stromverbrauch
Ein zentraler Punkt für das schlechte Image ist der hohe Energieverbrauch vieler älterer Geräte. Klimaanlagen benötigen Strom, um warme Luft zu kühlen. Wird dieser Strom aus fossilen Energieträgern gewonnen, führt das indirekt zu höheren CO₂-Emissionen. Insbesondere ältere Modelle mit ineffizienten Kompressoren oder ohne moderne Steuerungstechnik gelten als Stromfresser.
Das Problem der Kältemittel
Neben dem Stromverbrauch spielen auch die verwendeten Kältemittel eine Rolle. Viele Klimaanlagen arbeiten mit teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW), die als Treibhausgase ein deutlich höheres globales Erwärmungspotenzial (GWP) besitzen als CO₂. Gelangen sie durch Leckagen in die Atmosphäre, wirken sie über Jahrzehnte klimaschädlich. Zwar schreibt die EU seit 2015 zunehmend umweltfreundlichere Kältemittel vor, doch ältere Anlagen sind noch lange im Betrieb.
Gesundheitsbedenken
Nicht zu unterschätzen ist auch der gesundheitliche Aspekt. Schlechte Wartung kann dazu führen, dass sich in den Filtern von Klimaanlagen Schimmel oder Bakterien ansammeln, die dann in den Raum gelangen. Auch der subjektive Eindruck, dass Klimaanlagen Erkältungen oder Verspannungen verursachen, trägt zu ihrem schlechten Ruf bei – selbst wenn die eigentliche Ursache oft ein zu starker Temperaturunterschied zwischen innen und außen ist.
Auf welche Temperatur stellt man eine Klimaanlage?
Die Innentemperatur sollte nicht mehr als 6 bis 8 Grad unter der Außentemperatur liegen, um Kreislaufstörungen zu vermeiden. Es empfiehlt sich also, bei einer Außentemperatur von über 30 Grad dennoch nicht unter 24 Grad zu kühlen. Von einer direkten Kaltluftzufuhr auf den Körper ist wegen der Erkältungsgefahr abzuraten. Herz- und kreislaufgeschwächte Personen reduzieren ihr Infarktrisiko, wenn sie Extremhitze mit einer Klimaanlage senken.
Wirtschaftliche Aspekte
Die Anschaffungskosten für eine fest installierte Klimaanlage liegen je nach Größe und Leistungsfähigkeit zwischen 1.000 und 4.000 Euro, hinzu kommen laufende Stromkosten und Wartungsausgaben. Angesichts der vergleichsweise kurzen Hitzeperioden in Deutschland zögern viele Haushalte, diese Investition zu tätigen. Mobile Geräte sind zwar günstiger, arbeiten aber oft noch ineffizienter und verstärken damit den Eindruck, Klimatisierung sei verschwenderisch.
Technische Fortschritte ändern das Bild langsam
Moderne Splitgeräte mit Inverter-Technologie arbeiten deutlich effizienter als ältere Modelle. Sie passen ihre Leistung stufenlos an und vermeiden unnötigen Stromverbrauch. In Kombination mit erneuerbaren Energien – etwa über eine Photovoltaikanlage – lässt sich der Betrieb nahezu klimaneutral gestalten. Außerdem gibt es Geräte, die auch als Luftreiniger oder Wärmepumpen fungieren und damit das ganze Jahr über nutzbar sind.