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Richtig lüften: Warum Sommerluft zum Problem wird

Im Sommer lädt das Wetter zum Lüften ein. Doch wer bei Hitze unbedacht Fenster öffnet, riskiert genau das Gegenteil von Frischluft: ein feuchtwarmes Raumklima, in dem sich Schimmelpilze besonders wohl fühlen. Gerade in Kellerräumen kann falsches Lüften fatale Folgen haben. Was viele nicht wissen: Warme Sommerluft bringt mehr Feuchtigkeit ins Haus, als sie hinausbefördert.

Warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte. Trifft sie auf kühlere Flächen, wie etwa Kellerwände, kühlt sie ab und gibt ihre Feuchtigkeit ab. Das Resultat: Kondenswasser bildet sich an Wänden und Ecken. In dieser feuchten Umgebung haben Pilzsporen leichtes Spiel. Besonders betroffen sind unbeheizte Räume mit wenig Luftzirkulation.

Kellerräume gezielt belüften

Keller sollten nur dann gelüftet werden, wenn die Außentemperatur deutlich unter der im Raum liegt. Experten empfehlen eine Differenz von mindestens fünf Grad Celsius. Ein einfacher Test hilft bei der Entscheidung: Eine kühle Flasche aus dem Keller an die warme Außenluft stellen. Bildet sich Kondenswasser, ist die Luft draußen zu feucht fürs Lüften.

Optimal ist es, Kellerfenster in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu öffnen, wenn die Außenluft noch oder schon wieder kühler ist. Tagsüber sollte auf das Lüften verzichtet werden. Auch Luftentfeuchter können helfen, das Raumklima stabil zu halten.

Feuchtigkeit vermeiden: Tipps für den Alltag

Nicht nur Keller sind gefährdet. Auch in Wohnräumen steigt im Sommer das Risiko für Schimmel, wenn zu warm gelüftet wird. Wer Wäsche trocknet, sollte das möglichst im Freien tun. Das senkt die Luftfeuchtigkeit und sorgt gleichzeitig für frisch duftende Kleidung. Nach dem Duschen oder Kochen sollte die feuchte Luft sofort abziehen können. Dabei ist kurzes, intensives Lüften mit weit geöffneten Fenstern effektiver als dauerhaftes Kippen.

Auch klimatische Bedingungen im Haus können angepasst werden. Eine konstante Raumtemperatur von etwa 20 bis 22 Grad Celsius und eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent gelten als ideal. Ein Hygrometer hilft, die Feuchtigkeit im Blick zu behalten.

Gesundheitsrisiko durch Schimmelsporen

Schimmel in der Wohnung ist mehr als ein optisches Ärgernis. Die freigesetzten Sporen können ernste gesundheitliche Folgen haben: Reizhusten, Atembeschwerden, Hautirritationen und grippeähnliche Symptome sind keine Seltenheit. Bei längerer Belastung drohen sogar Schwindel oder kognitive Einschränkungen.

Gefährlich ist vor allem der unsichtbare Schimmel: Winzige Sporen verteilen sich wie Staub in der Luft und werden unbemerkt eingeatmet. Deshalb ist bei Verdacht auf Schimmel besondere Vorsicht geboten. Beim Entfernen sollten stets Handschuhe, Atemschutz und Schutzbrille getragen werden.

Wenn bauliche Mängel schuld sind

Nicht immer ist falsches Lüften die Ursache für Feuchtigkeit. Baufehler wie fehlende Isolierung, defekte Rohrleitungen oder sogenannte Wärmebrücken fördern die Schimmelbildung ebenfalls. In solchen Fällen hilft nur fachkundige Hilfe: Eine spezialisierte Firma kann die Ursachen ermitteln und geeignete Gegenmaßnahmen einleiten.

Schimmel liebt den Sommer

Im Sommer richtig zu lüften ist eine Frage des Timings und der Aufmerksamkeit. Wer früh oder spät am Tag lüftet, Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit im Blick behält und auf Verdacht handelt, kann das Risiko für Schimmel deutlich reduzieren. Besonders in Kellerräumen lohnt sich ein wachsames Auge – denn einmal entstandener Schimmel lässt sich nur schwer wieder entfernen.

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