Bettwäsche dient nicht nur dem eigentlichen Zweck des Zudeckens und Warmhaltens, sondern auch als Dekoration in sämtlichen Varianten und aus unterschiedlichen Materialien.
Früher war es einfach mit der Bettwäsche: Sie war weiß und musste vor allem funktionell sein, das heißt kochfest. Da Schlafzimmer früher ausschließlich zum Schlafen da waren und jeder, der nicht dort schlief, auch keinen Zutritt hatte, war der Dekorations-Gedanke abwegig. Inzwischen sieht das anders aus: Es gibt Bettwäsche in allen Farben und Mustern, und natürlich auch aus unterschiedlichen Materialien.
Das feine Damast hat eine lange Tradition. Damast kommt aus dem Arabischen. Es ist ein Webstoff, der sich durch besonders feine Muster und Figuren auszeichnet, die direkt in den Stoff eingewoben werden. Die Herstellung von Damast-Bettwäsche (oder auch –tischdecken) erfordert hohes künstlerisches Geschick und einen feinen Stoff. Früher verwendete man Seide, feines Kammgarn oder Leinen, heutzutage nimmt man merzerisierte Baumwolle. Dementsprechend ist Damast-Bettwäsche immer etwas teurer, passt aber hervorragend in ein romantisch dekoriertes Schlafzimmer.
Geht es um die Muster, gibt es keine Grenzen. Wer in der Flagge seines Lieblingsfußballvereins schlafen möchte, kann dies tun. Auch ist es möglich, sein Haupt auf Verse von Rainer Maria Rilke zu betten. Dunkel, hell, uni, gemustert – alles ist möglich in der Welt des Bettwäsche-Designs. Einer der Klassiker ist der italienische Hersteller Bassetti. Die Baumwolle ist grundsätzlich etwas feiner, die Muster sind farbenfroh und heiter verschnörkelt. Wer im April einer April-Wetter-Depression entgehen möchte, sollte Bassetti-Bettwäsche aufziehen – dann scheint die Sonne. Zumindest im Schlafzimmer.
Baumwolle
Im Regelfall ist Bettwäsche aus Baumwolle, wobei die merzerisierte Baumwolle eine besonders feine Variante darstellt. Die Merzerisation ist ein Veredlungsverfahren – benannt nach ihrem Erfinder, dem Englänger John Mercer -, bei dem die Baumwolle mit Natronlauge behandelt wird. Dadurch wird sie glänzender, fester und kann besser gefärbt werden. Der glänzendste Stoff überhaupt ist die Seide. Auch sie wird für Bettwäsche verwendet, ist allerdings recht teuer und zum anderen sehr kühl. Also nichts für Kuschelfreunde.
Baumwolle ist, ein Naturprodukt, das im Sommer kühlend und im Winter wärmend wirkt. Baumwolle ist atmungsaktiv und nimmt Feuchtigkeit auf. Bettwäsche, die aus Baumwolle gefertigt ist, wird unterschiedlich verarbeitet, sodass Sie auf den entsprechenden Herstelleretiketten z. B. finden können: „Baumwolle Sanfor“ oder „Baumwolle merceresiert“. Diese Art der Verarbeitung weist auf zwei unterschiedliche Verfahren hin: Sie können bei Baumwolle Sanfor davon ausgehen, dass das Material „einlaufgeschützt“ ist und „merceresiert“ weist Sie auf die glänzende Baumwolloberfläche hin. Beachten Sie, dass Baumwolle, sehr hautsympathische Eigenschaften hat, robust und strapazierfähig ist. Unter dem Namen „Linon“ wird sie aufgrund der feinen Webart angeboten. Linon-Bettwäsche ist atmungsaktiv und im Sommer eine eher kühle und im Winter mehr wärmende Bettwäsche.
Biber-Bettwäsche
Die atmungsaktive und strapazierfähige Baumwolle ist fast immer der Stoff, aus dem Bettwäsche gemacht wird. Neben der Merzerisation gibt es weitere Bearbeitungsmöglichkeiten, die auch den Preis des Stoffes mitbestimmen: Satin etwa hat eine besondere Gewebestruktur und gewinnt daraus seinen Glanz. Wird die Baumwolle aufgeraut, entsteht die Biber-Bettwäsche (Flanell). Sie ist kuscheliger und wird deswegen von manchen Menschen gern für den Winterschlaf verwendet. Auch Frottier wird von manchen Leuten – erstaunlicherweise – als angenehm empfunden.
Bettwäsche aus Mikrofaser
Wenn Sie sich für Bettwäsche aus Mikrofaser interessieren, sollten Sie wissen, dass Mikrofaser hauptsächlich aus Kunstfaser, wie z. B. Polyester, Acryl, Nylon u. a. hergestellt wird. Allerdings kann sie auch aus Zellulose, zum Teil, je nach Qualität, aus Baumwolle oder Seide hergestellt sein. Mikrofaser ist nur halb so dick wie Seide und hundert Mal dünner als das menschliche Haar. Achten Sie bei Mikrofaser unbedingt auf Qualität, denn die Eigenschaften „allergikerfreundlich, reißfest, hohe Feuchtigkeitsaufnahme, fusselfrei, kühl im Sommer, wärmend im Winter“, treffen nur zu, wenn die Mikrofasern gut verarbeitet sind. Je nach Faserstabilität, Fasermenge und Ausgangsmaterial, wird das Produkt sich bestätigen.
Satin und Seide
Satin ist im mittleren bis gehobenen Preisangebot sicher die „kühle“ Bettwäsche schlechthin. Doch Sie sollten wissen, dass es drei unterschiedliche Arten von Satin Bettwäsche gibt: einfache Maco-Satin und Satin-Mikrofaser. Besonders edel und hochwertig ist die Maco-Satin-Baumwoll-Bettwäsche.
Falls Sie nach einer außergewöhnlichen, edlen, kühlenden Bettwäsche suchen, dürfte Seide das für Sie passende Produkt sein. Diese natürliche Endlosfaser ist allergikerfreundlich, kühlend im Sommer und wärmend im Winter.
Neben Satin und Seide muss als absolut kühle Bettwäsche noch Leinen genannt werden. Diese hochwertige Naturfaser ist allerdings nur in gehobener Preisklasse erhältlich.
Naturfasern bevorzugt
Bettwäsche aus Leinen oder Baumwolle ist sanft zur Haut und nimmt Feuchtigkeit besonders gut auf. Investieren Sie in 2 bis 3 hochwertige Sets, am besten uni und in dezenten Farben – so lassen sich Kissenbezüge und Deckenbezüge auch untereinander kombinieren.