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Was Sie über Kredite wissen müssen – Basiswissen

Um Rechnungen zu begleichen, kann man außer eigenem Geld auch fremdes Kapital verwenden. Man nimmt einen Kredit auf, den Banken gegen Zins verleihen.

In festgelegten Raten wird die Summe zuzüglich der Zinsen zurückgezahlt. Vor allem bei kurzlebigen Gütern sollte man sich überlegen. ob man sie auf Kredit kauft. Oft muss noch Kredit zurückgezahlt werden, wenn der Gegenstand bereits nicht mehr nutzbar ist. Kreditlaufzeiten sollten auf keinen Fall die Nutzungsdauer der gekauften Ware überschreiten.

Beispiel: Eine Frau verliert ihren PKW nach drei Jahren durch Total- schaden, der Kredit läuft aber über sechs Jahre.

Anders ist die Situation bei notwendigen Gütern oder größeren Investitionen, z. B. Heizung, Wohnungskauf. In diesen Fällen ist eine Finanzierung mit Fremdmitteln häufig unumgänglich.

Kontokorrentkredit/Dispositionskredit

Darunter versteht man das Überziehen des eigenen Bankkontos bis zu einem vereinbarten Höchstbetrag. Häufig sind das 3 Monatsgehälter. Diesen Kredit kann man im Bedarfsfall nutzen, ohne dass gesonderte Anträge unterzeichnet werden müssen. Die in Anspruch genommenen Beträge werden hoch verzinst, sind also wesentlich teurer als längerfristige Kredite. Wer regelmäßig sein Konto überzieht, sollte deshalb nach einer billigeren Finanzierungsmöglichkeit suchen.

Kaufkredit/Teilzahlungskredit

Er wird z. B. von Versandhäusern, von Warenhäusern oder Autohändlern angeboten. Die Kaufsumme wird nicht auf einmal, sondern in Raten, zuzüglich Zinsen, bezahlt. Meistens wird dazu eine Ratenkreditbank eingeschaltet.

Die Kreditwürdigkeit des Antragstellers auf einen Kredit wird nach dessen eigenen Angaben, seinen Einkommensnachweisen und der Schufa-Auskunft bemessen.

Die SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist eine Gemeinschaftseinrichtung der kreditgebenden Unternehmen. Die Schufa speichert Informationen über Konteninhaber und Kreditnehmer. Bei Privatpersonen werden Name, Geburtsdatum, Anschrift, die Aufnahme und die Abwicklung eines Kredits von der Bank gemeldet. Vertragswidriges Verhalten, die Einleitung gerichtlicher Schritte oder Vollstreckungsmaßnahmen werden ebenfalls registriert. Angaben über Kontoguthaben, Depotbestande oder allgemeine Vermögensverhältnisse werden nicht gemacht.

Die SCHUFA gibt ihrerseits Informationen an anfragende Kreditinstitute weiter, um sie vor Verlusten zu schützen. Das heißt, wer Informationen liefert, bekommt auch Auskünfte. Damit Datenschutzvorschriften berücksichtigt sind. unterschreibt der Kunde die sogenannte SCHUFA-Klausel und erklärt damit, dass er zur Weitergabe der Daten seine Zustimmung gibt.

 Leasing

Darunter versteht man eine Sonderform der Finanzierung. An die Stelle des Kaufs tritt die Mietzahlung. Geleast werden können Immobilien (Betriebsanlagen, Geschäftshäuser. Lagerhallen usw), Mobilien (Autos. EDV-Anlagen, technische Geräte usw.) oder Personal (Zeitarbeit). Leasingverträge können sehr unterschiedlich gestaltet sein. Bei Vollamortisationsverträgen decken die Zahlungen die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Gegenstandes, die Finanzierungskosten sowie das Risiko und die Gewinnspanne des Leasinggebers ab. Bei Teilamortisationsverträgen erhält der Leasinggeber nur einen Teil dieser genannten Summen. Es ist deshalb notwendig, dass der fehlende Teil abgesichert wird. Möglich ist z. B. die Verpflichtung des Leasingnehmers‚ den Gegenstand zu einem vereinbarten Preis nach Ablauf des Leasingvertrages zu übernehmen.

Der Vorteil des Leasing ist, dass der Gegenstand nicht in voller Höhe im voraus bezahlt werden rnuss. Investitionen können so auch bei fehlenden Eigenmitteln getätigt werden. Die laufenden Mietkosten können allerdings je nach Vertragsdauer 20 bis 40% über der Kaufsumme des Gegenstandes liegen. Während der Grundmietzeit ist der Leasingnehmer gebunden; er kann den Gegenstand nicht zurückgeben. Für Unternehmer sind die entstehenden Steuervorteile mitentscheidend beim Abschluss von Leasingverträgen.

lm Privatbereich ist das Leasen von Autos am gängigsten.

Hypothekar- und Grundschuldkredite

Sie dienen zur Baufinanzierung. Damit können ein Wohnhaus, eine Eigentumswohnung oder Wirtschaftsgebäude gebaut, gekauft oder modernisiert werden. Hypothek und Grundschuld sind Grundpfandrechte, die in das Grundbuch des belasteten Grundstücks eingetragen werden. Der Unterschied zwischen beiden Formen besteht darin, dass eine Grundschuld zur Absicherung wechselnder Forderungen dienen kann, während die Hypothek an eine bestimmte Form gebunden ist.

Die Grundschuld kann im Grundbuch stehenbleiben und bei Bedarf immer wieder herangezogen werden.

 

Kredite für die Baufinanzierung werden auch a Realkredite bezeichnet. Die Laufzeit beträgt üblicherweise zwischen 20 und 35 Jahren. Die Höhe des Darlehens wird durch die Zahlungsfähigkeit des Schuldners und den Wert des Objekts begrenzt. Der Betrag, der maximal für die Zahlung von Zins und Tilgung aufgebracht werden kann.

Man unterscheidet die Darlehensformen:

1. Tilgungsdarlehen (Abzahlungsdarlehen): Die Tilgungsbeiträge bleiben gleich, die Zinsen nehmen zum Ende der Laufzeit hin ab.

2. Festdarlehen: Während der Laufzeit werden nur Zinsen bezahlt; die Tilgung erfolgt insgesamt am Ende. Diese Form des Darlehens wird zusammen mit dem Abschluss einer Lebensversicherung kombiniert. Während der Laufzeit müssen Versicherungsbeiträge und Zinsen bezahlt werden, die Tilgung erfolgt durch die ausgezahlte Versicherungssumme.

3. Annuitätendarlehen: Die jährlich zu zahlende Summe bleibt gleich. Die Tilgungsbeiträge steigen um die ersparten Zinsen. Die Zinsen werden durch die fortschreitende Tilgung immer weniger.

Am gebräuchlichsten sind Annuitätendarlehen. Sie sind für den Schuldner am leichtesten zu überblicken. Es kommt aber auf den Einzelfall an, welche Darlehensform am günstigsten ist. Wenn z. B. absehbar ist, dass in einigen Jahren weniger Geld zur Verfügung steht, kann ein Tilgungsdarlehen vorteilhaft sein.

Bevor ein Darlehen aufgenommen wird, sollten Angebote von verschiedenen Kreditgebern eingeholt und verglichen werden. Eine wichtige Größe ist der Effektivzins. Er hängt ab von der Darlehensart — für Baudarlehen wird wegen der großen Sicherheit meist ein verhältnismäßig niedriger Zins angesetzt.

 

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