Der Staubsauger zieht nicht mehr richtig, macht seltsame Geräusche oder gibt ganz den Geist auf. Doch muss man gleich ein neues Gerät anschaffen? Ein defekter Staubsauger lässt sich in mehr Fällen reparieren, als man annimmt.
Staubsauger sind langlebige Geräte, bei denen sich eine Reparatur häufig rechnet – vor allem bei hochwertigen Modellen wie Vorwerk, Miele oder Dyson. Kleine Defekte lassen sich oft selbst beheben. Bei größeren Schäden lohnt sich der Weg zum Fachbetrieb – vor allem, wenn das Gerät noch keine 10 Jahre alt ist. Wer bewusst konsumieren und Elektroschrott vermeiden will, ist mit einer Reparatur ohnehin auf dem nachhaltigeren Weg.
Was sind typische Defekte bei Staubsaugern?
Nicht jeder Defekt ist gleich ein Totalschaden. In vielen Fällen handelt es sich um verschleißbedingte Probleme oder kleinere Defekte, die sich beheben lassen. Zu den häufigsten Fehlerquellen zählen:
- Verstopfungen in Saugrohr oder Schlauch
- Abnutzung oder Defekt des Filters
- Kabelbruch oder Wackelkontakt am Netzstecker
- Defekte Schalter oder Knöpfe
- Riss im Schlauch oder beschädigte Düse
- Motorprobleme durch Überhitzung oder verschlissene Lager
Ein deutliches Warnsignal ist ein ungewöhnlich lautes Betriebsgeräusch oder unangenehmer Geruch beim Einschalten. In solchen Fällen sollte man den Staubsauger möglichst nicht weiter benutzen, um Folgeschäden zu vermeiden.
Kann man den Staubsauger selbst reparieren?
Je nach Defekt ist die Reparatur in Eigenregie durchaus möglich – vorausgesetzt, man bringt ein wenig technisches Geschick mit und kann auf die richtigen Ersatzteile zugreifen. Was man selbst tun kann:
- Filter und Beutel prüfen und ggf. austauschen
- Verstopfungen im Schlauch oder Saugrohr beseitigen
- Steckverbindungen und Kabel auf sichtbare Schäden überprüfen
- Verschleißteile wie Bürsten oder Räder austauschen
Auch das Öffnen des Gehäuses ist bei vielen Geräten mit etwas Fingerspitzengefühl möglich, allerdings sollte man hier vorsichtig sein – vor allem bei kabelgebundenen Modellen mit Netzspannung.
Reparieren lohnt sich besonders bei hochwertigen Geräten
Bei Staubsaugern, für die Energieeffizienzklassen vergeben werden, lohnt sich ein Austausch finanziell, wenn mindestens 1,5 Stunde pro Woche mit 1.800 Watt oder mehr gesaugt wird. Ökologisch betrachtet bereits bei einer Stunde und 1.200 Watt nach Kalkulationen des Öko-Instituts Freiburg.
Voraussetzung dabei sei allerdings, dass ein hochwertiges Gerät mit 600 Watt maximaler Leistungsaufnahme und dabei gleichwertiger Saugleistung gekauft wird. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen Akkustaubsauger oder um ein kabelgebundenes Gerät handelt.
Was kostet eine professionelle Reparatur?
Die Kosten einer Staubsauger-Reparatur richten sich nach Gerätemodell, Fehlerart und Anbieter. Kleine Reparaturen (z. B. Austausch des Netzkabels) sind oft schon ab 40 bis 60 Euro möglich. Komplexere Arbeiten, etwa ein Austausch des Motors, können jedoch auch 100 Euro oder mehr kosten. Der wirtschaftliche Nutzen hängt stark vom Neupreis des Geräts ab – bei günstigen Staubsaugern ist eine Reparatur oft teurer als ein Neukauf.
Einige Werkstätten bieten Kostenvoranschläge gegen eine Pauschale (etwa 20 bis 30 Euro) an, die bei Durchführung der Reparatur meist verrechnet wird.
Wer bietet Reparaturen an?
Für viele Staubsaugermodelle gibt es freie Reparaturdienste oder spezialisierte Fachbetriebe – oft auch Elektrofachhändler mit Werkstattservice. Darüber hinaus gibt es:
- Reparatur-Cafés in vielen Städten: Ehrenamtlich organisiert, oft kostenfrei, allerdings ohne Garantie
- Hersteller-Werkstätten oder zertifizierte Partnerbetriebe
- Online-Ersatzteilversand mit Anleitung, falls man selbst Hand anlegen will
Wer sich unsicher ist, sollte beim Hersteller nach offiziellen Servicepartnern fragen – das sichert im Fall von Garantieleistungen die nötige Abdeckung.
Mehr lesen:
- Worauf müssen Kunden beim Kauf eines Staubsaugers achten?
- HEPA-Filter beim Staubsauger – was er bringt, wann man ihn tauschen sollte
- Staubsauger ohne Filtertüten – Was Sie beachten sollten
Besonderheit: Reparatur von Vorwerk-Staubsaugern
Vorwerk-Staubsauger, insbesondere die Kobold-Serie, gelten als langlebig und reparaturfreundlich. Der Hersteller bietet bundesweit einen offiziellen Reparaturservice an, entweder über Außendienstmitarbeiter oder über Service-Stützpunkte.
Besonderheiten bei Vorwerk:
- Abholung per Versand möglich
- Kostenvoranschlag vorab
- Fester Reparaturpreis bei bestimmten Defekten
- Reparatur auch für ältere Modelle häufig noch verfügbar
Ein Besuch in einer Vorwerk-Filiale oder die Anmeldung über die Website ist in der Regel der einfachste Weg. Die Kosten variieren je nach Modell, liegen aber bei etwa 90 bis 180 Euro, abhängig von Aufwand und Ersatzteilen.
Wie viele Jahre hält ein Staubsauger?
Die durchschnittliche Lebensdauer eines Staubsaugers liegt je nach Qualität, Typ und Nutzung zwischen etwa 5 und 10 Jahren. Hochwertige Staubsauger halten in der Regel 5 bis 10 Jahre, während günstigere Modelle oft weniger als 5 Jahre durchhalten.
Eine Leserbefragung von Stiftung Warentest ergab, dass Staubsauger im Durchschnitt etwa 8 Jahre halten. Besonders langlebige Marken wie Vorwerk können sogar bis zu 13,7 Jahre durchhalten, Miele gibt für seine Geräte eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren an.
Bei Akkustaubsaugern liegt die Nutzungsdauer meist zwischen 2 und 5 Jahren, abhängig von der Akkupflege und Nutzungshäufigkeit. Die Lebensdauer kann durch sorgfältige Pflege, zum Beispiel den Austausch von Kohlebürsten oder das Vermeiden von grobem Schmutz wie Bauschutt, verlängert werden.