Er ist klein, unscheinbar und doch entscheidend für die Luftqualität beim Staubsaugen: der HEPA-Filter. Was er leistet, wie man ihn pflegt – und warum nicht jeder Haushalt einen braucht.
HEPA steht für „High Efficiency Particulate Air“, zu Deutsch: Hochleistungs-Partikelfilter. Es handelt sich um einen speziellen Luftfilter, der feinste Partikel wie Staub, Pollen, Schimmelsporen, Bakterien und sogar Viren aus der Luft filtern kann. Eingesetzt wird er nicht nur in Staubsaugern, sondern auch in Luftreinigern, Klimaanlagen und medizinischen Geräten.
Im Staubsauger hat der HEPA-Filter eine klare Aufgabe: Er filtert die Abluft, bevor sie wieder in den Raum zurückströmt – und sorgt dafür, dass selbst kleinste Schwebstoffe nicht wieder aufgewirbelt werden. Das ist besonders wichtig für Allergiker, Asthmatiker oder Haushalte mit kleinen Kindern.
HEPA-Filter gibt es in verschiedenen Klassen, gekennzeichnet etwa als HEPA H13 oder H14. H13-Filter entfernen laut Norm mindestens 99,95 Prozent aller Partikel bis zu 0,3 Mikrometer Größe. H14-Filter sind noch feiner – sie schaffen 99,995 Prozent. Für den Privatgebrauch ist H13 in der Regel ausreichend.
Wie oft sollte man ihn wechseln?
Die Lebensdauer eines HEPA-Filters hängt vom Modell, der Nutzung und dem Verschmutzungsgrad ab. Eine allgemeine Empfehlung lautet:
– Alle 6 bis 12 Monate bei regelmäßiger Nutzung (1–2 Mal pro Woche)
– Bei Vielnutzung oder Haustierhaltung ggf. häufiger
– Sobald starker Geruch, Leistungsverlust oder sichtbare Verfärbung auftreten, sollte ein Wechsel erfolgen
Viele Staubsaugermodelle besitzen eine Anzeige oder einen Wechselhinweis im Benutzerhandbuch. In beutellosen Geräten können die Filter durch Feinstaub schneller zusetzen – hier ist die Sichtprüfung besonders wichtig.
Kann man ihn selbst reinigen?
Ob ein HEPA-Filter gereinigt werden darf, hängt vom Material ab. Generell unterscheidet man zwischen:
Nicht waschbaren Filtern (meist aus Glasfasern):
– Diese dürfen nicht mit Wasser gereinigt werden
– Bei Verstopfung: vorsichtig ausklopfen oder mit Druckluft (von außen nach innen) reinigen
– Reinigung ersetzt nicht den Austausch – bestenfalls eine kurzfristige Maßnahme
Wasserfeste Filter (meist aus synthetischem Material):
– Können vorsichtig unter fließendem, kaltem Wasser ausgewaschen werden
– Ohne Reinigungsmittel, ohne starkes Reiben
– Vor dem Einsetzen vollständig trocknen lassen – idealerweise 24–48 Stunden an der Luft, nicht auf der Heizung
Ob der eigene Filter waschbar ist, steht im Handbuch oder auf dem Filtergehäuse selbst. Wird kein Hinweis gegeben, ist vom Waschen abzuraten.
Kann man auch ohne HEPA-Filter staubsaugen?
Technisch gesehen: ja. Viele günstige oder ältere Staubsauger besitzen keinen HEPA-Filter, sondern einfache Abluftfilter. Wer keine besonderen Ansprüche an die Luftqualität hat und nicht allergisch reagiert, kommt damit oft zurecht.
Allerdings: Ohne HEPA-Filter können feine Partikel durch die Abluft wieder in die Raumluft gelangen – auch wenn das Gerät oberflächlich gut saugt. In Neubauten, bei hoher Feinstaubbelastung oder bei Haustieren empfiehlt sich der zusätzliche Schutz. Auch in Haushalten mit Laminat oder glatten Böden macht sich die bessere Luftfilterung positiv bemerkbar – insbesondere bei Sonnenlicht, das aufgewirbelte Partikel sichtbar macht.
Ein kleines Bauteil mit großer Wirkung
Der HEPA-Filter gehört zu den unterschätzten, aber wirkungsvollen Komponenten moderner Staubsauger. Er sorgt für saubere Ausblasluft, schützt vor Feinstaub und kann insbesondere für Allergiker entscheidend sein. Wer ihn regelmäßig kontrolliert, sachgerecht reinigt oder rechtzeitig austauscht, trägt aktiv zur Luftqualität im Haushalt bei – ganz ohne großen Aufwand. Ein funktionierender HEPA-Filter macht das Staubsaugen nicht nur gründlicher, sondern auch gesünder.