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Pflanzen: Samen aus dem eigenen Garten

Wer die Pflanzen für den eigenen Garten aus Samen zieht, kann Kosten sparen und im Vergleich zum Angebot an fertigen Jungpflanzen aus einem größeren Arten- und Sortenspektrum wählen. Und nicht nur für Kinder ist es spannend, die Entwicklung vom kleinen Sämling bis zur Pflanze zu beobachten.

Das Experiment „Anzucht aus Samen“ setzt jedoch einige Grundkenntnisse über Saatgutarten, ihre Ernte, Lagerung und Aufbereitung voraus. Besonders viel Spaß macht es, bei den Lieblingspflanzen im eigenen Garten im Sommer die Samen einzusammeln und sie auf diese Weise im kommenden Jahr zu vermehren. Allerdings ist dies nicht bei allen Pflanzen möglich.

Das Saatgut muss sortenrein fallen – so genannte F1-Hybriden kommen deshalb nicht in Frage: Sie sind zwar wegen ihrer guten Qualität und hoher Widerstandskraft gegen Krankheiten sehr beliebt, müssen jedoch jedes Mal neu durch Kreuzung der beiden Elternlinien gewonnen werden. Generell gilt: Je kleiner der Samen ist, umso schwieriger gestaltet sich die Anzucht.

Der Samen von Begonien beispielsweise ist so fein wie Mehl – da lohnt sich die ganze Mühe eher nicht. Sehr einfach und auch für den Anfänger mit Sicherheit von Erfolg gekrönt ist dagegen die Vermehrung von Sonnenblumen, Ringelblumen, Tagetes, Spinnenblumen, Kürbisgewächsen oder Bohnen.

Das Saatgut wird von schönen und gesunden Pflanzen gewonnen. Ganz entscheidend ist dabei der Zeitpunkt: Die Samenkapseln, -hülsen oder -schoten müssen möglichst lange an der Pflanze bleiben, damit die Samen gut ausreifen und die notwendigen Reserven einlagern. Die Kapseln werden nach und nach braun und trocken. Kurz bevor sie aufspringen ist der richtige Moment für die Ernte.

Vor allem Doldenblütler wie Kümmel, Dill oder Mohn streuen ihre Samen sehr freigiebig aus. Um sie aufzufangen, können die Samenstände mit Pergament oder einem Gewebe umwickelt werden. Geerntet wird am besten frühmorgens, wenn die Kapseln noch taufeucht sind. Dann platzen sie garantiert auch nicht beim Abnehmen in der Hand auf.

Viele Gemüsesorten werden üblicherweise geerntet, bevor die Samen im Innern ausgereift sind. Zucchini oder Gurken lässt man deshalb hängen, bis sie fast überreif sind. Wenn die Samen sich dann nicht herauslösen lassen, wird die Frucht einen halben Tag in Wasser gelegt. Die Samen werden ausgewaschen.

Tomatensamen beispielsweise kann man dann einfach auf ein Blatt Papier drücken und dort trocknen lassen. Nach der Ernte muss der Hobbygärtner die Hüllen nicht unbedingt von den Samen entfernen. Auch Sieben ist nicht notwendig. Allerdings müssen die Samen kühl und trocken lagern. Eine Papiertüte ist sehr gut geeignet. Auch Reste von Fruchtkapseln können darin nicht faulen.

Eine aufwändigere Alternative sind dichte Gläser, in denen Kieselgel enthalten ist. Dieses entzieht seiner Umgebung die Feuchtigkeit. Wichtig ist in jedem Fall eine Beschriftung des Saatgutes mit Namen der Pflanze und Datum der Ernte. Für die Aussaat sollte möglichst neues Saatgut verwendet werden, weil es die höchste Keimfähigkeit besitzt. Bei längerer Lagerung empfiehlt sich vor der Anzucht eine Keimprobe.

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