Triefnase, Husten und Schlappheit – eine Erkältung ist ganz schön nervig. Um sie zu verhindern, raten Experten, sich oft die Hände zu waschen. Denn das verringert die Übertragung von Viren, die eine Erkältung hervorrufen. Empfohlen wird, die Hände 30 Sekunden lang mit Seife und warmem Wasser zu reinigen. Doch spielt die Wassertemperatur tatsächlich eine Rolle?
„Alles, was hilft, Partikel von der Hautoberfläche wegzuspülen, ist sinnvoll“, sagt Axel Kramer, Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an der Universität Greifswald. „Und warmes Wasser ist ein besseres Lösungsmittel als kaltes.“ Dieses Prinzip kennt jeder, der schon mal Geschirr abgespült hat.
Auf unserer Haut befindet sich ähnlich wie bei Tellern und Besteck ein dünner Film aus Fett und Schmutzteilchen. Daran kleben auch die Krankheitskeime, die wir beispielsweise an der Haltestange im Bus aufgesammelt haben, die vorher ein verschnupfter anderer Fahrgast berührt hatte. Wer sich zu Hause die Hände mit Seife und warmem Wasser wäscht, löst den Fettfilm von den Händen besonders gründlich und spült damit auch einen großen Teil Keime davon. Das gilt nicht nur für Erkältungsviren, sondern auch für Erreger anderer Erkrankungen wie beispielsweise Grippeviren und Bakterien, sagt Axel Kramer.
„Jeden einzelnen Keim schwemmt das Händewaschen zwar nicht weg, aber die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken, ist von der Anzahl der Erreger abhängig, die der Körper aufnimmt“, erklärt der Mediziner. Gründliches Händewaschen verringert sie deutlich. Vor dem Waschen sollte man deshalb nicht mit den Händen ins Gesicht oder gar an den Mund fassen.
Eine typische Eingangspforte für Erreger seien auch die Augen. „Da sollten möglichst keine ungewaschenen Hände rumwischen“, sagt Axel Kramer. In Erkältungszeiten oder während einer Grippewelle ist es generell sinnvoll, unterwegs so wenig wie möglich anzufassen. Viele Türen lassen sich beispielsweise mit dem Ellenbogen aufschieben. Ein guter Schutz sind im Winter auch Handschuhe: Sie wärmen nicht nur, sondern sorgen zugleich dafür, dass kein direkter Hautkontakt mit den Infektionsherden der Umwelt entsteht.