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Gute Haushaltsführung: Finanzielle Misere verhindern

Mehr raus als rein: Die Verschuldung privater Haushalte hat in den vergangenen Jahren bedenkliche Ausmaße angenommen.

In Westdeutschland sind rund 7% der Privathaushalte überschuldet, in Ostdeutschland 11% – Tendenz steigend. Es wurde also mehr ausgegeben als eingenommen. Schuld daran sind zum einen das riesige Warenangebot, das tausenderlei Bedürfnisse weckt, zum anderen die Tatsache, dass Konsum als Statussymbol gilt.

Zahlungsmodalitäten wie Kreditkarten und Einzugsermächtigungen tragen dazu bei, dass mancher Konsument den Überblick über seine Ausgaben verliert.

Vor finanzieller Misere schützen folgende Überlegungen:

Ordnung halten

Sämtliche Rechnungen, Belege, Lieferscheine, Garantiescheine, Versicherungspolicen übersichtlich geordnet aufheben. Gute Ordnungseinrichtungen sind Hängeregister. Genügend Taschen anlegen, damit gut unterteilt werden kann.

Einnahmen und Ausgaben überblicken

— Welches Einkommen steht netto zur Verfügung einschließlich Sonderzulagen, Kindergeld, Mieteinnahmen?

— Welche Ausgaben sind fix, z. B. Miete, Abschlagszahlungen für Strom, Wasser, Heizung?

— Welche Ausgaben kommen regelmäßig jährlich auf den Haushalt zu, z. B. Versicherungen, Grundsteuer?

— Welche Anschaffungen müssen in nächster Zeit gemacht werden, z. B. neue Waschmaschine, Auto? Bis wann sind diese Ausgaben fällig?

— Welche Anschaffungen müssen notfalls auch unvorhergesehen sofort getätigt werden, z.B. Totalausfall der Gefriertruhe, Reparatur der Heizung?

Geht man diese Fragen ehrlich und schriftlich regelmäßig durch, stellt sich schnell heraus, wie viel Geld für andere Ausgaben bzw. für die Vermögensbildung noch zur Verfügung steht.

Wo kann gespart werden? Sparen ist Übungssache: Wer sich bei allem, was er kauft, vor allem auch bei kleinen Beträgen, überlegt, ob er ein Produkt wirklich braucht, wird merken, dass man Vieles nicht braucht. Gerade in Haushalten, in denen mit 10- und 20-Euro-Beträgen achtlos umgegangen wird, ist finanzieller Frust vorprogrammiert. Gesehen wird nämlich nicht, dass das Geld kleinweise verpulvert wird. sondern nur, dass man sich ohnehin nichts Großes leistet und leisten kaum.

Wer Geld sparen will bzw. muss, sollte sich vor jedem Kauf folgende Fragen stellen:

— Muss ich diese Ware unbedingt haben?

— Welche Kosten kommen in der Folge auf mich zu, z. B. Versicherung und Steuer für ein größeres Auto, Stromkosten für ein Elektrogerät, Futter- und Tierarztkosten für ein Haustier, Honorar für Übungsstunden an einem Musikgerät oder -instrument, Mindestumsatz bei Telefonanbieter, teure Druckerpatronen für den Drucker des Computers, teure Klingeltöne für das Handy?

— Kann ich mir das Gerät bzw. die Maschine auch ausleihen, z.B. Shampooniergerät für Teppiche, Häcksler für Gartenabfälle?

— Wie oft wird das Produkt im Haushalt benötigt, z.B. Einkochautomat, Saftzentrifuge, Küchenmaschine, Computer, Bezahlfernsehen (Pay-TV)?

— Ist der Haushalt überversichert? Klopfen Sie Ihre Versicherungsverträge daraufhin ab, was wirklich notwendig ist. Überflüssige Versicherungen nicht abschließen bzw. kündigen.
Keine Panik bei Schulden!

— Gehen Sie nicht zu Kredithaien. Sie bieten „ewig“ laufende Kreditverträge mit sehr geringen Ratenzahlungen an, bei denen jedoch im Laufe des Jahres horrende Zinsen anfallen.

— Zahlen Sie die Miete auf jeden Fall. Wer die Miete nicht bezahlt, verliert die Wohnung und damit oft auch die Arbeitsstelle. Aus diesem Teufelskreis ist schwer wieder herauszukommen.

— Nehmen Sie Hilfe in Anspruch, bereits bevor Sie in der Klemme stecken! Staatliche Beratungsstellen helfen professionell weiter. Anlaufstelle ist die Private Schuldnerberatung (zu erfahren über die Verbraucherzentralen).

 

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