Sie wachsen stark, sind aber beherrschbar: Efeu, Wilder Wein (Parthenoeissus), Vitis-Arten, Knöterieh und Pfeifenblume. Bei diesen Pflanzen braucht man nicht zimperlich zu Werke gehen.
Starkwüchsige Pflanzen wie Efeu, wilder Wein oder Clematis sind beliebte Gestaltungselemente im Garten. Sie wachsen schnell, klettern mühelos an Wänden, Zäunen oder Pergolen empor und bieten Sichtschutz sowie Lebensraum für Insekten und Vögel. Doch genau diese Eigenschaften machen sie auf Dauer auch anspruchsvoll in der Pflege
Rückschnitt – die wichtigste Pflegemaßnahme
Um den Wuchs in kontrollierten Bahnen zu halten, ist ein regelmäßiger Rückschnitt unerlässlich. Das bedeutet:
- Mindestens ein- bis zweimal pro Jahr schneiden – im späten Frühjahr (nach dem ersten Austrieb) und im Spätsommer.
- Seitentriebe kappen, die in Fenster, Dachrinnen oder unter Dachziegeln vordringen.
- Bei Efeu: gründlich an der Basis kontrollieren, ob er in Holz, Putz oder Dämmung eindringt.
- Bei wildem Wein: Entfernen von Trieben, die zu nahe an Dachüberständen oder Blitzableitern wachsen.
Ein zu starker Rückschnitt ruft einen starken Neutrieb hervor. Bei Blauregen fördert das Einkürzen langer Vorjahrestriebe auf wenige Knospen das Entstehen vieler neuer blühender Kurztriebe. Bei der Trompetenblume (Campsis) bilden sich dadurch ebenfalls kräftige Neutriebe.
Schneeball-Hortensien (Hydrangea arborescens) und Rispenhortensien (H. paniculata) blühen am Ende neu wachsender Triebe. Sie können durch jährlich starken Rückschnitt auf etwa gleicher Höhe gehalten werden.
Bauernhortensien (Hydrangea rnacrophylla und H. serrata) blühen an Vorjahrestrieben. Darum werden nur die Triebspitzen mit den Blütenresten abgeschnitten. Bei Waldreben (Clematis), die bereits im April oder Mai blühen, mit dem Schnitt besser bis nach der Blüte warten.
Wurzelwachstum und Ausbreitung
Stark wachsende Pflanzen breiten sich nicht nur nach oben, sondern auch nach unten aus. Besonders bei Efeu oder Blauregen können kräftige Wurzeln Pflaster anheben oder in Kanaldeckel eindringen. Hier hilft:
- Beetbegrenzungen oder Rhizomsperren setzen
- Wurzelbereich regelmäßig kontrollieren
- Triebe am Boden konsequent zurückschneiden
Auch zur Nachbargrenze hin sollte auf Abstand geachtet werden – überhängende Pflanzen können nachbarschaftsrechtlich problematisch werden, wenn sie nicht rechtzeitig zurückgeschnitten werden.