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Alkohol ernährungsphysiologisch betrachtet

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Alkohol entsteht bei der Gärung zuckerhaltiger Flüssigkeiten. Auch aus stärkehaltigen Rohstoffen, z.B. Getreide und Kartoffeln, kann durch Umwandlung der Stärke in Zucker Alkohol gewonnen werden.

Alkohol ist ein Genussmittel, das viel, jedoch „leere“ Energie liefert. Er enthält keine wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe oder Eiweiß. 1 g Alkohol enthält 30 kJ (7,1 kcal).

Energiegehalt alkoholischer Getränke:

0,2 l Weißwein (mittlere Qualität): 586 kJ (140 kcal)

0,2 l Rotwein (leichte Qualität): 552 kJ (132 kcal)

0,2 l Rotwein (schwere Qualität): 654 kJ (156 kcal)

0,2 l Sekt: 704 kJ (168 kcal)

0,5 l Vollbier, hell: 985 kJ (235 kcal)

0,5 l Vollbier, dunkel: 1005 kJ (240 kcal)

0,5 l Weißbier: 985 kJ (235 kcal)

0,02 l Weinbrand (= 2 cl): 204 kJ (50 kcal)

0,04 l Whisky (= 1 Doppelter): 420 kJ (100 kcal)

Durch seinen hohen Energiegehalt fördert Alkohol Übergewicht. In kleinen Mengen wirkt er appetitanregend. Deshalb wird vor dem Essen manchmal ein Aperitif (alkoholisches Getränk) gereicht. In großen Mengen mindert Alkohol den Appetit.

Alkohol steigert den Bedarf an Vitamin B1. Er wirkt gefäßerweiternd und ruft daher ein Wärmegefühl hervor, das jedoch nicht lange anhält. Im Winter macht Alkohol nur für kurze Zeit warm. Nach dem Genuss alkoholhaltiger Getränke friert man noch mehr, weil durch die erweiterten Blutgefäße mehr Körperwärme abgegeben wird. Alkohol steigert den Blutdruck.

Alkohol wird vom Körper sehr schnell aufgenommen und macht zunächst heiter, führt aber dann meist rasch zu Müdigkeit. Kohlensäurehaltige Getränke (Sekt) und heiße Getränke (Punsch, Glühwein) wirken schneller als kalte Alkoholika.

Alkohol wird in der Leber sehr langsam abgebaut: etwa 0,1 g pro Stunde und kg Körpergewicht. Kaffee oder reichliches Essen beschleunigen den Abbau von Alkohol nicht.

Britischen Wissenschaftlern zufolge sind Alkohol und Tabak gefährlicher als Cannabis und Ecstasy.

Dies geht aus einem Ranking von legalen und illegalen Rauschmitteln hervor, in dem sowohl die körperlichen und sozialen Folgen des Missbrauchs als auch das Suchtpotenzial der Drogen berücksichtigt wurde. Die Wissenschaftler stufen Heroin, Kokain und die Schlafmittel der Wirkstoffklasse der Barbiturate sowie Methadon als die gefährlichsten Betäubungsmittel ein. Auf Rang fünf folgt Alkohol, der vor allem wegen der körperlichen Langzeitschäden und der sozialen Folgen so weit vorne rangiert. Der Klassifizierung liegen die Einschätzungen von 40 britischen Suchtexperten zugrunde, wie der Psychopharmakologe David Nutt in der Fachzeitschrift „Lancet“ berichtet.

Wieviel Alkohol am Tag ist erlaubt?

Mehr als ein großes Bier pro Tag kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, wesentlich erhöhen. Eine europaweite Studie unter der Leitung des Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ist zu dem Ergebnis gekommen, dass allgemein eine von zehn Krebserkrankungen bei Männern und eine von 33 bei Frauen auf den derzeitigen oder früheren Alkoholkonsum zurückzuführen ist.

Bei mit Alkohol in Zusammenhang stehenden Krebsarten steht die Erkrankung bei einem von drei Männern und einer von 20 Frauen mit den Trinkgewohnheiten in Zusammenhang. Das Team um Madlen Schütze berechnete, dass 2008 in Großbritannien aktueller oder früherer Alkoholkonsum für 13.000 mit Alkohol in Verbindung stehende Krebserkrankungen verantwortlich ist. Insgesamt wurde von 304.000 Krebserkrankungen ausgegangen.

Frühere Studien haben laut BBC einen Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum und Krebsleiden der Speiseröhre, der Leber, des Darmes und der weiblichen Brust hergestellt. Wird Alkohol abgebaut, produziert der Körper eine Chemikalie, die die DNA schädigen und damit das Krebsrisiko erhöhen kann. Männer, die mehr als zwei alkoholische Getränke zu sich nahmen und Frauen, die mehr als eines konsumierten, verfügten über ein deutlich erhöhtes Risiko bei mit alkoholbedingten Krebserkrankungen.

Ein alkoholisches Getränk enthält durchschnittlich zwölf Gramm Alkohol. Das entspricht einem Achterl Wein oder einem kleinen Bier. Andere Richtlinien sind etwas großzügiger und gehen von mehr als drei Getränken bei Männern und zwei bis drei bei Frauen aus. Die Wissenschaftler nehmen an, dass bei alkoholbedingten Krebserkrankungen 40 bis 98 Prozent der Fälle bei Menschen auftreten, die mehr als die empfohlene Höchstmenge trinken.

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