Der Frühling naht und mit ihm beginnt die gesetzliche Schonzeit für den Rückschnitt von Gehölzen und Hecken. Vom 1. März bis zum 30. September dürfen größere Schnittmaßnahmen aus Gründen des Artenschutzes nicht mehr durchgeführt werden. Doch bevor diese Regelung in Kraft tritt, gibt es einige Pflanzen, die im späten Winter noch einen fachgerechten Schnitt benötigen, um gesund und kräftig in die neue Saison zu starten.
Vor dem Austrieb im Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt, um Apfelbäume und Birnbäume zu schneiden. Ein gezielter Rückschnitt fördert nicht nur das Wachstum, sondern auch die Fruchtbildung. Wichtig ist es, alte, kranke oder sich kreuzende Äste zu entfernen, um eine gute Durchlüftung der Krone zu gewährleisten. Auch Pfirsichbäume und Kirschbäume können jetzt geschnitten werden, wobei bei Kirschen ein Sommerschnitt nach der Ernte oft vorteilhafter ist.
Rosen: Ein früher Schnitt sorgt für prächtige Blüten
Beetrosen und Strauchrosen profitieren von einem Schnitt im späten Winter. Dabei werden abgestorbene und schwache Triebe entfernt, während kräftige Triebe auf etwa fünf Knospen eingekürzt werden. Auch Kletterrosen dürfen nun leicht ausgelichtet werden, um ihr Wachstum anzuregen. So entstehen im Sommer besonders üppige Blüten.
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Ziersträucher: Struktur und Blühfreude erhalten
Sommerblühende Sträucher wie Schmetterlingsflieder (Buddleja), Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) und Hibiskus (Hibiscus syriacus) sollten vor dem Austrieb geschnitten werden. Sie blühen am diesjährigen Holz, daher regt ein kräftiger Rückschnitt die Bildung neuer Blütentriebe an. Frühlingsblühende Sträucher wie Forsythien oder Flieder sollten hingegen erst nach der Blüte geschnitten werden, da sie bereits im Vorjahr ihre Knospen angelegt haben.
Hecken: Letzte Gelegenheit für einen Formschnitt
Immergrüne Hecken wie Thuja, Buchsbaum oder Liguster dürfen jetzt noch in Form gebracht werden. Ein moderater Rückschnitt hilft, eine dichte und gesunde Hecke zu erhalten. Radikale Rückschnitte sind jedoch nur außerhalb der Schonzeit erlaubt, sodass hier unbedingt auf das Timing geachtet werden sollte.
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Stauden und Gräser: Platz für frisches Grün schaffen
Vertrocknete Staudenreste und Ziergräser sollten spätestens jetzt bodennah abgeschnitten werden, damit junge Triebe ungehindert wachsen können. Besonders bei Pampasgras ist Vorsicht geboten: Ein zu früher Schnitt kann die Pflanze schädigen, weshalb er erst gegen Ende Februar erfolgen sollte.
Wer seine Pflanzen jetzt noch rechtzeitig pflegt, sorgt nicht nur für eine gesunde Entwicklung, sondern auch für eine prächtige Blüte im Gartenjahr. Mit diesen gezielten Schnittmaßnahmen kann der Frühling kommen!