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Hecken schneiden und pflegen

Hecken fassen Garten und Grundstücke auf natürliche Art ein.

Hecken müssen gut gepflegt werden (Foto: S. Kaatz)

Die klassische Hecke ist eine Schnitthecke. In der Regel fällt die Wahl dabei auf Hainbuche oder Blutbuche, Liguster oder Lebensbaum. Diese Hecken müssen bis zu zwei Mal im Jahr geschnitten werden, je nach Geschmack des Besitzers.

Wenn die Hecke zu groß geworden ist

Das passiert fast jedem Gärtner: Obwohl die Hecke jährlich ein- bis zweimal formiert wurde, hat sie es geschafft, viel zu breit und viel zu hoch zu wachsen. Alle laubabwerfenden Heckengehölze vertragen dann den radikalen Rückschnitt im Winterhalbjahr (spätestens im Februar), auch ins alte Holz.

Wintergrüne Hecken nur so weit zurückschneiden, dass keine Löcher entstehen. Sonst sind sie im Winter durchlässig und bieten wenig Sichtschutz. Lassen Sie beim Schnitt von Hecken, die ihre gewünschte Größe erreicht haben, einen halben Zentimeter des Zuwachses stehen. Dann wird die Hecke schön dicht.

Bei Heckenkoniferen sind nur Eiben gut regenerationsfähig. Dafür ist schwereres Gerät gefragt. Astdicken bis eineinhalb Zentimeter bewältigen leistungsfähige, große Motorheckenscheren. Die gibt es mit Benzin- oder mit Elektromotor, die meisten netzbetrieben, manche vom LION-Akku versorgt. Tipp: Je länger und höher die Hecke, desto länger sollten Sie das Schwert Ihres Heckentrimmers wählen. Das ist zwar schwerer, schafft aber mehr.

Im Spätsommer ist zur Heckenpflege nur leichtes Werkzeug gefragt. Etwa eine kleine bis mittelgroße, gut geschärfte Elektroheckenschere oder, ganz altmodisch, eine Schnapp-Schnapp-Handheckenschere – keine schneidet so exakt. Allerdings: Mehr als zehn Meter Trimmen mit dem Traditionswerkzeug wird schon mal zur Quälerei.

Ideal zum Heckenschneiden ist bedeckter Himmel. Bei praller Sonne und Hitze trocknen Blattspitzen und Nadeln aus und werden braun. Im Winter am besten bei frostfreier Witterung arbeiten. Bei Temperaturen unter minus fünf Grad gibt es keine sauberen Schnitte und die Zweige werden gequetscht. Dadurch wird die Heilung der Schnittflächen deutlich erschwert.

Hecken schneiden – nur leichter Formschnitt erlaubt

Hecken als natürliche Wand filtern nicht nur Lärm und Staub, sondern dienen Vögeln als Brut- und Lebensraum. Deshalb dürfen sie zwischen dem 1. März und dem 30. September nicht radikal zurück geschnitten werden. Leichte Formschnitte sind erlaubt. Vor jeder Schnittmaßnahme sollte aber geprüft werden, ob nicht gerade Vögel in den Sträuchern brüten.

Düngen und Wässern

Als Ausgleich zum Verlust von Pflanzenmasse durch den Schnitt gibt man im April organischen Dünger. In längeren Trockenperioden sollte man die Hecke ausgiebig wässern.

Heckenprofil

Eine breite. blickdichte Basis der Hecke erzielen Sie, indem Sie sie in Trapezform schneiden (unten breiter als oben). So erhalten alle Zweige gleichmäßig Licht. Um beim Schneiden nicht die Richtung zu verlieren, eine Schnur zwischen zwei Stäbe spannen und mit Hilfe einer Wasserwaage horizontal ausrichten.

Hecken aus Laubgehölz

Schnitthecken aus Laubgehölzen wie Liguster, Hainbuche und Berberitze oder aus Nadelgehölzen wie Taxus oder Thuja lassen sich in Höhe und Breite gut regulieren. Für eine freiwachsende Hecke sollte der Gartenbesitzer eine Mindestbreite von drei Metern, besser fünf Metern, einkalkulieren. Hierfür eignen sich Forsythie, Zierpflaume, Flieder, Kirschlorbeer oder Schmetterlingsstrauch.

Wildfrucht-Hecken

Schön anzusehen sind Wildfrucht-Hecken. Sie kennt man als sehr hohe und breite Hecken. Die Heckenart hat Abwechslungsreiches zu bieten: Sanddorn, Hasel, Kornelkirsche, Kupferfelsenbirne, Wildapfel, Wildbirne, Eberesche, Maulbeere oder Wildpflaume. Diese Sträucher ergeben Hecken mit Höhen zwischen drei und fünf Metern, und sie werden mindestens drei Meter breit. Das ist auf kleineren Grundstücken nicht zu realisieren. Da eignet sich eher die kleine Wildfrucht-Hecke. Dafür kommen folgende Pflanzen in Frage: Holunder, Aronia-Apfelbeere, Maibeere, Heidelbeere (Reka, Hardiblue, beide sind kalk-tolerant), Scheinquitte Cido, kahle Felsenbirne, Gojibeere und Vitalbeere. Alle Wildfrüchte sind essbar, sehr vitaminreich, reich an Mineralstoffen und werden zum Teil auch in medizinischen Produkten verarbeitet. Wildfrucht-Hecken werden etwa 1,50 Meter hoch und brauchen nur alle drei bis vier Jahre einen Auslichtungsschnitt. Dafür belohnen sie ihre Besitzer mit einer üppigen Blüte in weiß, gelb und orange, einer feurigen Herbstfärbung und gesunden Früchten, die auch als Marmelade sehr gut schmecken.

Was der Fachmann rät

Zartes Grün im Frühjahr, die schöne Herbstfärbung und die bizarren Bilder, die der Raureif im Winter auf die vertrockneten Blätter zaubert. Wer eine immergrüne Hecke vorzieht, dem empfiehlt der Fachunann Liguster oder andere einheimische Gehölze. Von Kirschlorbeer rät er in unseren Breitengraden ab, weil die überzüchteten Pflanzen bei langem Frost oft eingehen. Desweiteren rät der Fachmann folgenden Grundsatz zu beachten: „Das Haus soll im Mittelpunkt stehen, die Hecke bildet nur den Abschluss.“