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Ballast abwerfen – glücklicher leben

Bis acht im Büro und trotzdem noch Berge von Unterlagen auf dem Tisch. Das Handy klingelt. Sina will essen gehen, Kai in eine Bar. Steuererklärung vorbereiten, die Zeit rennt. Auto muss zum TÜV. Morgen Kino, übermorgen Konzert. Schon wieder Wochenende. Einkaufen. Date. Party. Kommt Ihnen Ihr Leben auch manchmal etwas überfüllt vor?

Viel Hektik, wenig Zeit. Selten Momente zum Nachdenken. Hin und wieder das unbestimmte Bauchgefühl: So kann es nicht weitergehen. Das hilft nur eins: Ballast abwerfen. Weniger ist manchmal mehr – im Job, im Alltag, im Privaten. Für mehr Freiheit im Kopf und entspanntere Freizeit. Mit der radikalen Trennung von überflüssigen Dingen und lästigen Gewohnheiten gewinnt das Leben an Leichtigkeit. Fangen Sie am besten jetzt damit an.

1. Weniger Termine sind mehr

Das Problem: Verabredung, Termin, Date, sieben Tage die Woche. Volles Programm jeden Monat und im Jahr kaum ein Tag ohne Trubel. Die Bedürfnisse bleiben im Dunkeln.

Die Lösung: Kurz mal innehalten und nachdenken, ob dieses Treffen heute Abend gut tut oder nicht. Wir entscheiden uns meist spontan, nehmen an, was kommt und staunen zwischendurch, wie ausgebucht wir sind. Psychologen raten bei Terminturbulenzen zur Verzögerungstaktik. So verhalten Sie sich ehrlich, ohne den anderen zu verprellen. Will sich jemand, den Sie nur flüchtig kennen, mit Ihnen verabreden, greifen Sie zur höflichen Nein-Formel: „Gerne. Nur habe ich im Moment wenig Zeit. Wir rufen uns ma besten nächste Woche zusammen.“ Zack, schon haben Sie Zeit für sich und dafür, abzuschätzen, ob Ihnen das Treffen etwas verspricht oder nicht. Denken Sie bei Ihrer knappsten Ressource, der Zeit, hin und wieder wirtschaftlich: Gehen Sie mit einem lieben Bekannten nicht nur einen Kaffee trinken, sondern besuchen Sie zugleich die interessante Ausstellung, die Sie längst besucht haben wollten.

2. Einfach mal Nein sagen

Das Problem: Sie lieben Ihre Familie uns sagen oft ja. Zu oft. Ihre Schwester plant Sie wie selbstverständlich als Babysitter ein, Ihre Eltern erwarten Sie jedes Wochenende zum Essen.

Die Lösung: Abgrenzung. Fragen Sie sich selbst, wie viele Forderungen (und seien sie noch so freundlich gesagt oder gemeint) die Familie stellen kann, ohne dass Sie sich überrollt, vereinnahmt, genervt fühlen. Gehen Sie in die Offensive, geben Sie Zeit und Aufmerksamkeit, wenn Ihnen danach ist, nicht gezwungenermaßen. Übrigens: Auf ein freundliches Nein folgt nicht gleich Liebesentzug.

3. Ab in die Tonne

Das Problem: Nippes, Bücher und Kleinkram verstopfen Schränke, Regale und Keller. Eigentlich alles Sachen, die keiner im Haus mehr braucht, trägt oder will. Dinge, die Platz wegnehmen und Putzenergie kosten.

Die Lösung: Machen Sie Inventur. Wer aussortiert, sorgt für Ordnung. Der nächste Schritt ist die Trennung: von Büchern, die man immer mal lesen wollte, es aber nie tat. Von Urlaubsmitbringseln, deren nostalgischer Wert längst verblasst ist. Vom Flohmarktgeschirr, das nur unnütz herumsteht. Grundregel ist: Dinge, die länger als ein Jahr nicht gebraucht oder beachtet wurden, gehören verschenkt, verkauft oder weggeworfen. Die Bindung daran ist vorbei. Noch zögernd? Gut, packen Sie die Sachen in einen Karton in den Keller. Wenn Sie den Inhalt nach einem Jahr immer noch nicht vermisst haben – weg damit!

4. Neuer Schwung mit neuem Outfit

Das Problem: Kein Milimeter Platz mehr im Kleiderschrank, gerade deshalb jeden Morgen wieder die gleiche Qual: Was anziehen?

Die Lösung: Völlig klar, zu viele Sachen gehortet. Misten Sie gezielt aus. Modisches, das längst von Gestern ist, oder Jeans, deren Hosenbeine schon ganz fadenscheinig sind, kommen weg. Hängt das Herz noch an einem Teil, packen Sie es in einen Koffer im Keller. Sachen aufzuheben, weil man denkt, der Trend kehrt wieder, lohnt sich nicht. Schnitte, Stoffe und Farben werden bei einem Comeback abgewandelt. Legen Sie sich lieber in jeder Saison zwei oder drei neue Outfits zu, die man kombinieren kann.

5. Die fixe Wochenregel

Das Problem: Der Wasserhahn tropft seit Wochen, das Auto muss in die Werkstatt und auf dem Schreibtisch stapelt sich die Post. Wer solche Alltäglichkeiten vor sich her schiebt, macht sie wichtiger und lästiger als sie sind.

Die Lösung: Selbst-Management. Erledigen Sie anfallende Dinge innerhalb von drei Tagen., damit schaffen Sie sich Kapazität, wenn plötzlich etwas Dringendes und Zeitraubendes hereinbricht. Erziehen Sie sich, wöchentlich mindestens eine Stunde Papierkram zu erledigen, den Schreibtisch aufzuräumen, Behördenbriefe oder Mails zu beantworten. Denken Sie im Job über Delegier-Möglichkeiten nach.

6. Übervoller Freizeitplan

Das Problem: Am liebsten würden Sie alles gleichzeitig machen: Joggen, Fitness, Yoga, Spanisch lernen.

Die Lösung: Downshifting. Freiwillige Selbstbeschränkung auf wenige Interessensgebiete. Bringt letztlich mehr Befriedigung. Überlegen Sie vor der vertraglichen Bindung an ein Sportstudio oder der Anschaffung eines Klaviers, ob Sie ausreichend motiviert sind, in Phasen ohne Trainingsfortschritt weiterzumachen. Und natürlich müssen auch die physischen und psychischen Voraussetzungen stimmen. Wer Knieprobleme hat und zu joggen beginnt, pfeffert die teuren Schuhe zwei Wochen später in die Ecke. Wer mit Noten nichts anfangen kann, lernt auch nicht, Gitarre zu spielen. Zur Orientierung hilft oft schon, an zwei oder drei Probestunden teilnzunehmen. Nimmt der Spaß nicht ab, bleibt man vermutlich langfristig am Ball.

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