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Viren oder Bakterien: Was ist schlimmer?

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Zigtausende Viren- und Bakterienarten existieren weltweit. Einige Hundert von ihnen können Menschen krank machen. Was unterscheidet Viren und Bakterien?

Bakterien sind alleine lebensfähig. Sie haben einen eigenen Stoffwechsel und können sich auch selbst durch Teilung vermehren. Viren dagegen bestehen nur aus ihrer Erbanlage, geschützt von einer Hülle. Um sich zu vermehren, sind sie deshalb auf Körper-Zellen angewiesen. Viren befallen unsere Zellen und zerstören sie. Bakterien schädigen Organe durch ihre Giftstoffe.

Bakterien sind so groß, dass man sie mit einem normalen Mikroskop erkennen kann. Viren lassen sich nur mit einem Elektronen-Mikroskop aufspüren, das eine bis zu 800.000fache Vergrößerung ermöglicht.

Bakterien und Viren – beide können für uns lebensgefährlich werden. Bakterien zum Beispiel verursachen unter anderem Lungenentzündungen, die tödlich verlaufen können. Viren lösen Influenza – die echte Grippe – aus.

Beide Erreger haben viele Wege gefunden, um von einem Menschen zum anderen zu gelangen. Das kann durch Tröpfcheninfektion geschehen (z.B. Niesen), durch Hautkontakt und Körpersekrete (Blut, Speichel, Sperma, Urin etc.), durch verschmutztes Wasser oder verunreinigte Lebensmittel.

Im Anfangsstadium beginnen viele Infektionskrankheiten ähnlich, nämlich mit Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen. Deshalb ist oft eine Laboruntersuchung nötig. Hier werden unter anderem Blut oder Urin auf die Erreger oder auf die Antikörper untersucht, die der Organismus bereits gebildet hat.

Gegen viele Viren-Erkrankungen gibt es Schutzimpfungen. Gegen Bakterien können wir 13 verschiedene Gruppen von Antibiotika einsetzen. Die bekanntesten sind Penicilline, Sulfonamide, Gyrasehemmer und Tetracycline. Und der Körper hat ja noch seine eigene Schutztruppe: Das Immunsystem bekämpft die Eindringlinge mit Killerzellen, Antikörper und Fieber.

Nicht immer ist man nach einer überstandenen Infektion die Keime los. Das klassische Beispiel hierfür ist das Herpes-Virus, das eine perfekte Überlebensstrategie entwickelt hat. Es zieht sich in bestimmte Nervengebiete zurück und hält eine Art Winterschlaf. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, schlägt es immer wieder zu. Dabei muss noch nicht einmal die gleiche Krankheit ausbrechen. Wer als Kind Windpocken hatte, kann Jahrzehnte später durch dieselben Erreger an Gürtelrose erkranken.

Die gefährlichsten Bakterien in unseren Breitengraden sind die Pneumokokken. Sie verursachen Erkrankungen wie Hirnhautentzündung, Lungenentzündung und Blutvergiftung. Besonders für Menschen ab 60 sind sie bedrohlich, wenn das Immunsystem schwächer wird. Jedes Jahr sterben mindestens 10.000 Menschen in Deutschland an Pneumokokken.

Das gefährlichste Virus ist das Rabisvirus. Es verursacht Tollwut. Da es aber sehr selten ist, halte ich das Influenzavirus für bedrohlicher. Es fordert jedes Jahr durchschnittlich 15.000 Todesopfer in Deutschland.

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