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Tradition áde? So unterscheiden sich die Generationen bei den Werten

Welche Werte haben für die Deutschen den größten Stellenwert? Eine aktuelle Befragung von Statista zeigt, dass Gesundheit in allen Altersgruppen unangefochten an erster Stelle steht. 65 Prozent der Befragten nannten sie als wichtigsten Aspekt ihres Lebens.

Auf den weiteren Plätzen folgen Familie, finanzielle Sicherheit und Freundschaften. Unterschiede zeigen sich jedoch bei einzelnen Themen zwischen den Generationen.

Familie und Geld auf den Spitzenplätzen

Für 55 Prozent der Befragten gehört das Familienleben zu den zentralen Werten. Finanzielle Aspekte rangieren mit 41 Prozent Zustimmung knapp dahinter, noch vor Freundschaft und Partnerschaft. Persönliche Entwicklung, Gemeinschaftsgefühl und Authentizität spielen für rund ein Viertel der Befragten eine Rolle. Themen wie Nachhaltigkeit (23 Prozent) oder Diversität und Gleichstellung (18 Prozent) erreichen deutlich niedrigere Werte.

Am Ende der Rangliste finden sich Reputation, nationale Unterstützung und Spiritualität. Nur jeder Zehnte gab an, dass ihm gesellschaftliches Ansehen besonders wichtig sei.

Unterschiede zwischen Jung und Alt

Ein genauer Blick zeigt, dass sich die Prioritäten je nach Alter verschieben. Junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren nennen nach der Gesundheit vor allem die eigene finanzielle Situation (50 Prozent). Erst danach folgt die Familie. Für ältere Generationen ist es umgekehrt: Ab den 30er-Jahren rückt die Familie vor das Geldverdienen. Bei den 50- bis 64-Jährigen landet finanzielle Sicherheit sogar erst auf Platz vier.

Auch bei anderen Werten zeigt sich ein Generationeneffekt. Karriere und persönliche Entwicklung spielen vor allem in jungen Jahren eine größere Rolle, verlieren im Alter aber an Bedeutung. Traditionen sind dagegen für ältere Menschen wichtiger. In der Gruppe der 50- bis 64-Jährigen liegt Tradition auf Platz fünf, während sie bei den Jüngeren kaum eine Rolle spielt.

Nachhaltigkeit und Diversität

Überraschend ist, dass Nachhaltigkeit nicht ausschließlich ein Jugendthema ist. In der Befragung gaben 28 Prozent der 50- bis 64-Jährigen an, dass ihnen ökologische Aspekte wichtig seien. Bei den 18- bis 29-Jährigen lag der Wert mit 23 Prozent niedriger. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Diversität und Gleichstellung. Hier liegen die jüngeren Befragten nur leicht vor den Älteren. Unterschiede gibt es also, sie fallen jedoch weniger stark aus, als häufig angenommen.

Geschlechter und Generationen

Zwischen Männern und Frauen waren die Differenzen gering. Beide Gruppen setzten Gesundheit und Familie an die Spitze ihrer Werteskala. Leichte Abweichungen zeigten sich bei Karriere und Aussehen, die von jüngeren Männern etwas stärker betont wurden. Insgesamt aber sind die Gemeinsamkeiten größer als die Unterschiede.

Zur Einordnung der Ergebnisse verweist Statista auf die gängigen Generationenbegriffe: Die Babyboomer umfassen die Geburtsjahrgänge 1946 bis 1967, die Generation X die Jahre 1965 bis 1979. Die Millennials (Generation Y) wurden zwischen 1980 und 1999 geboren, die Generation Z ab 1999.

Gesundheit bleibt wichtigster Wert

Die Umfrage macht deutlich, dass Deutsche über alle Altersgruppen hinweg ähnliche Prioritäten setzen. Gesundheit bleibt der wichtigste Wert, gefolgt von Familie und finanzieller Sicherheit. Unterschiede zwischen den Generationen gibt es zwar, doch sind sie weniger ausgeprägt, als es Klischees über Jugend und Alter vermuten lassen. Traditionen und Karriere verschieben sich im Laufe des Lebens, doch in zentralen Fragen bleibt die Gesellschaft erstaunlich einig.

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