Geld anlegen in Aktien, Zertifikaten und Fonds
Anleger wollen möglichst schnell eine maximale Rendite erzielen, egal ob sie in Aktien, Zertifikate oder Fonds investieren. Doch allzu oft unterlaufen ihnen dabei entscheidende Fehler. Worauf Sie achten sollten.
Vor allem schlagen sie eine Binsenweisheit der Kapitalanlage in den Wind: Bei niedrigen Kursen kaufen, bei hohen Kursen wieder verkaufen. Auf der sicheren Seite ist derjenige, der entsprechend seinem Naturell eine langfristige Anlagestrategie entwickelt hat. Dazu zählt, dass er mit seinem Investment keine überzogenen Erwartungen hegt, sich laufend über die Börsenstände informiert und vor allem einen kühlen Kopf bewahrt.
Voraussetzung, um Verluste zu vermeiden, ist eine realistische Selbsteinschätzung des Anlegers. So sollte er genau wissen, wie groß seine Risikobereitschaft ist und wie gut oder schlecht er Verluste verkraften kann. Vor jedem Engagement ist es ratsam, ein Kursziel und eine Verlustbegrenzungsmarke, den Stop-Loss, festzulegen. Wird diese Marke erreicht, verkauft die Bank die Wertpapiere zum nächstmöglichen Kurs. Der angestrebte Gewinn sollte etwa dreimal so hoch sein wie der Betrag, den der Privatanleger bereit ist zu riskieren. Ein Beispiel: Wer bei einer Aktie 90 Euro Kursgewinn erwartet, sollte bei 30 Euro Verlust aussteigen.
Auf lange Sicht profitiert der Anleger vom Zinseszinseffekt. Ein gut abgesichertes Depot bietet dafür die beste Voraussetzung. Es sollte mindestens sechs bis maximal zwölf Wertpapiere verschiedener Anlageklassen und -arten beinhalten, also nicht nur Aktien. Sind es weniger, kann eine Niete die gesamte Rendite verhageln. Befinden sich zu viele Papiere in einem Depot, geht leicht der Überblick verloren. Außerdem schnellen die Kosten in die Höhe. Von Vorteil ist, wenn jede Position einen gleich hohen Anteil am Portfolio ausmacht und Unternehmen verschiedener Branchen berücksichtigt wurden. Als Faustregel für den Aktienanteil im Depot gilt: 100 minus Lebensalter.
Gute Aktien gibt es viele. Doch nicht in jeder Phase macht es Sinn zuzugreifen. Eine übereilte Kaufentscheidung ist der häufigste Anlagefehler. In solch einem Fall werfen Anleger ihre Strategie über den Haufen und investieren taktisch statt strategisch. Die Folge kann ein zu häufiges Umschichten im Depot sein, das zum Aufzehren der Anlagerenditen führt. Um einen teuren Einstieg zu vermeiden, lohnt es sich, stets auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zu achten. Dabei ist der aktuelle Börsenkurs durch den Gewinn je Aktie zu teilen. So erhält man die wichtigste Kennziffer für die Aktienauswahl. Sie erlaubt eine Aussage darüber, ob das Wertpapier ein Preisschnäppchen ist.Verdient ein Unternehmen zum Beispiel zwei Euro pro Aktie und liegt der Kurs bei 30 Euro, ergibt sich daraus ein KGV von 15. Günstig bewertet ist in der Regel ein Unternehmen mit niedrigem KGV als niedrig gilt ein Wert zwischen fünf und zwölf.
Wie wichtig ist die Geldpolitik für mich?
Geldpolitik funktioniert im Wesentlichen nicht über Bargeld, sondern über „Buchgeld“. Dazu gehören Spareinlagen und Bankkredite. Eine Zentralbank – also die Bank für die Banken – kann die Spar- und Kreditzinsen in gewissem Umfang steuern, indem sie ihre Leitzinsen verändert.
Im Euro-Raum sind die Zinsen derzeit nicht nur extrem tief, sie liegen teils sogar schon im Minus. Rutschen die Zinsen zu tief ins Minus, steigt für Verbraucher und Unternehmen der Anreiz, Geld nicht mehr auf ihr Konto zu stellen, sondern in Münzen und Geldscheinen zu horten. Das bedeutet: Bargeld begrenzt die Möglichkeiten einer Notenbank, in Krisenzeiten die Wirtschaft durch Negativzinsen – also superbilliges Geld – anzuschieben.