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Rezept für Feuerzangenbowle – Wie im Film mit Heinz Rühmann

Berühmt wurde die Feuerzangenbowle durch den gleichnamigen Film mit Heinz Rühmann. Traditionell wird sie zur kalten Jahreszeit getrunken und häufig auch auf Weihnachtsmärkten angeboten.

Richtig gemütlich ist sie aber vor allem im privaten Kreis. Alles, was zu einem richtig schönen Abend mit Feuerzangenbowle gehört.

Feuerzangenbowle – das Rezept

Vorweg sei gesagt, dass sich niemand sklavisch an die angegebenen Mengen der Zutaten halten muss, darauf kommt es bei der Feuerzangenbowle nicht an. Viel wichtiger ist es, wie viel Spaß man bei der Zubereitung und beim Genuss hat. Hier also die Zutaten in ihren gemeinhin gängigen Mengen für ungefähr acht Portionen Bowle:

2 unbehandelte Zitronen, 2 unbehandelte Orangen, 3 Zimtstangen, 3 bis 4 Gewürznelken, 1 Flasche Rum (54Prozent), 4 Flaschen Rotwein, 1 Zuckerhut.Zubereitung: Zitronen und Orangen heiß abwaschen, die Schale dünn in Spiralen abschälen. Zimtstangen und Gewürznelken in ein Mulltuch einbinden. Rum leicht erwärmen. Rotwein zusammen mit den Zitrusschalen und den Gewürzen in einem feuerfesten Kupfertopf erhitzen, aber nicht kochen. Zuckerhut auf eine Zuckerzange über den Topf legen, mit Rum beträufeln und anzünden. Ehe die Flamme verlöscht, eine Schöpfkelle Rum nachgießen. Ist der Zucker vollständig in die Bowle getropft, Zitrusschalen und Gewürze entfernen. Die Feuerzangenbowle in Tee- oder Punschgläsern servieren.

Außerdem wird benötigt:
+ Ein Feuerzangenbowle-Set, bestehend aus einem Topf, Gläsern mit Rührstab, einer Kelle, einer Feuerzange und einem Rechaud (ca. 30 Euro)
+ alternativ: eine Fondueset, bei dem die Öffnung groß genug ist, um einer Feuerzange halt zu geben, separat eine Feuerzange, Glühwein- oder Kaffeebecher oder Teegläser, Teelöffel und eine kleine Kelle (Soßenkelle)

Dazu jeweils:
lange Streichhölzer, Brennstoff für das Rechaud (Brennspiritus oder Brennpaste), ggf. Teelichter für das Stövchen.

Sicherheitsmaßnahmen bei der Zubereitung von Feuerzangenbowle

1. Das Rechaud mit dem Topf auf eine nicht brennbare Unterlage stellen, also keinesfalls auf eine Tischdecke oder Serviette, da immer mal wieder brennende Flüssigkeit daneben tropfen kann und diese in Brand setzen kann.
2. Über dem Topf bzw. der Flamme sollte ein gewisser Abstand zu Lampen und eventueller Weihnachtsdekoration eingehalten werden.
3. Bei Gefäßen aus Glas darauf achten, dass sich immer ein Rührstab, die Kelle oder ein Teelöffel darin befindet, um ein Bersten bei Einfüllen der heißen Flüssigkeit zu vermeiden.
4. Die Rumflasche nie zum Begießen verwenden, immer die Kelle benutzen!

Zubereitung der Feuerzangenbowle – Anleitung

1. Die Orange in Scheiben schneiden, von der Zitrone eine Spirale dünn abschälen und den Rest auspressen, beides beiseite stellen.

2. Den Rotwein in einen Kochtopf geben, Orangen- und Zitronensaft durch ein Sieb dazugeben, beides erhitzen (nicht kochen!). Die Gewürze dazugeben und ziehen lassen.

3. Die Weinmischung in den dafür vorgesehenen Bowletopf umgießen und auf das Rechaud oder Stövchen stellen.

4. Die Orangenscheiben zugeben, mit der Zitronenspirale den Topf verzieren.

5. Die Feuerzange mit dem Zuckerhut über den Bowletopf legen und mit etwas erwärmtem Rum beträufeln. Etwas von dem erwärmten Rum in die Kelle geben und mit einem Streichholz anzünden, brennend über den Zuckerhut gießen. Niemals direkt aus der Rumflasche gießen, da sich der Rum darin entzünden kann! Den restlichen Rum in die Kelle geben und über den brennenden Zuckerhut gießen.

6. Der Zucker soll nun brennen und dabei karamellisieren, also braun werden. Das verursacht den besonderen Geschmack der Feuerzangenbowle. Besser geeignet als 54-prozentiger Rum ist höherprozentiger, zum Beispiel 80-prozentiger Rum. Niedrig prozentiger Rum hat den Nachteil, dass er durch seinen Wasseranteil viel vom Zucker löst, bevor dieser brennen kann, und in die Bowle schwemmt. Höherprozentiger Rum sorgt außerdem für eine spektakulärere Flamme. Da ein Zuckerhut für bis zu vier Liter Wein ausreicht, muss man nicht sämtlichen Zucker in die Bowle laufen lassen, sie kann sonst sehr süß werden. Man kann auch Wein nachfüllen oder auf das Umrühren verzichten, da sich der Zucker hauptsächlich unten im Bowletopf sammelt.

7. Wenn die Bowle nun auf Gläser oder Tassen verteilt ist, kann man sich ganz dem wärmenden Genuss hingeben. Passende Knabbereien können gereicht werden, zum Beispiel Weihnachtsplätzchen oder Salzgebäck. Viele Menschen gestalten einen Abend mit Feuerzangenbowle nicht ohne dabei den Kultfilm „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann in der Rolle des Schülers Pfeiffer, mit drei „F“, zu schauen oder einfach im Hintergrund laufen zu lassen, passend zum Getränk. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei häufig der Szene über die alkoholische Gärung gewidmet.

Wissenswertes über die Feuerzangenbowle

Oft wird beim Genuss von Feuerzangenbowle – leichtsinnigerweise – angenommen, dass jeglicher Alkohol verbrennt oder verdampft. Das ist bei Weitem nicht der Fall. Selbst wenn das Rechaud so viel Power hat, dass die Flüssigkeit köchelt (was sie nicht tun sollte), kann niemals der ganze Alkohol entweichen. Da Alkohol einen Siedepunkt von 78,3 °C besitzt, wird sicherlich bei längerem Betrieb ein beträchtlicher Teil verdampfen. Komplizierte chemisch-physikalische Gleichgewichtsprozesse stehen aber dem vollständigen Verdampfen des Genussmittels im Wege. Verdampfter Alkohol in der Zimmerluft wird außerdem eingeatmet und trägt in nicht zu vernachlässigender Weise zum Rauschzustand bei. Aber selbst an der frischen Luft muss nach dem Genuss einer Weihnachtsmarkt-Feuerzangenbowle, die oft längere Zeit erhitzt wurde, das Auto stehen bleiben.

Die Feuerzangenbowle ist eigentlich keine Bowle, sondern ein Punsch, der früher auch unter dem Namen „Krambambuli“, was auch ein Studenten- und Volkslied ist, bekannt war. Tatsächlich wurden damals echte Feuerzangen verwendet, mit denen man auch glühende Kohlen aus dem Feuer holen konnte, um sich beispielsweise eine Pfeife anzuzünden. Mit diesen nahm man ein Stück Zucker, übergoß es mit Rum und zündete es an. Zucker wurde damals standardmäßig in Form von Zuckerhüten geliefert, die viel größer und härter als die heutigen waren und deren Zerkleinerung häufig mühselig war. Mittlerweile wird der heutzutage für die Feuerzangenbowle hergestellte Zuckerhut ausschließlich für diesen Zweck verwendet.

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