Vor allem im Winter ist das Grün in der Wohnung anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Die geringe Lichtmenge und die trockene Heizungsluft schwächen Birkenfeige, Zimmerlinde, Alpenveilchen und Co. Was tun?
Manchmal hilft es schon, die Pflanzen in den Wintermonaten näher ans Fenster zu rücken. Die Lichtausbeute ist dort größer. Steht die Pflanze auf der Fensterbank, wird in besonders kalten Nächten die Gardine zur Seite gezogen; so kommt es nicht zum für die Pflanze schädlichen Kältestau.
In dunkleren Ecken lässt sich mit speziellen Pflanzenleuchten für die nötige Lichtzufuhr sorgen. Gegen trockene Heizungsluft helfen nicht nur Verdunster oder Wasserschalen (die Verdunstungsfläche nimmt zu, wenn die Schale zusätzlich mit Murmeln oder Kieseln gefüllt wird); auch das Zusammenrücken der Pflanztöpfe ist wirksam: Die eine Pflanze profitiert so vom Wasser, das die andere verdunstet.
Gießen
Generell benötigen Zimmerpflanzen im Winter weniger Wasser als sonst, denn sie legen von Ende September bis März eine Ruhepause ein. Viele Pflanzen werden aber zu viel gegossen und gehen dadurch ein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Dadurch faulen die Wurzeln nämlich. Aber zu wenig Wasser ist auch nicht gut. Da viele Töpfe meist auf der Fensterbank über der Heizung stehen, trocknen sie schnell aus. Wir empfehlen, regelmäßig die Fingerprobe zu machen, um den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats zu kontrollieren. Ist die Erde trocken, wird gegossen. Vorsicht bei Dickblattgewächsen: Hier reicht eine Wassergabe alle 3 bis 4 Wochen.
Saubere Blätter
Die Staubbelastung im Zimmer ist bei Heizungsluft höher als im Sommer. Gleichzeitig ist es im Winter wichtig, dass das ohnehin spärliche Tageslicht verlustfrei bis zu den Blättern durchdringt und nicht durch eine Staubschicht blockiert wird. Deshalb sollten kleinblättrige Zimmerpflanzen jetzt alle 4 bis 6 Wochen in der Dusche mit handwarmem Wasser abgebraust werden. Großblättrige Zimmerpflanzen können stattdessen auch gelegentlich mit einem weichen feuchten Lappen abgewischt werden.
Standort
Um den Pflanzen keinen zusätzlichen Stress zu bereiten, sollte sie nicht im Herbst umgestellt werden. Der Ficus (Birkenfeige) beispielsweise würde viele Blätter abwerfen. Auch wenn Pflanzen keinen Fensterplatz haben, künstliches Licht ist nicht notwendig. Die Pflanzen haben sich auf die Ruhephase eingestellt.
Zugluft
Die Heizung trocknet die Raumluft stark aus, deshalb sind viele Zimmerpflanzen dankbar, wenn die Luftfeuchtigkeit erhöht wird. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: zum Beispiel eine Schale auf de Heizung stellen. Eine andere Variante ist, die Zimmerpflanzen mit Topf auf breite, mit Tongranulat gefüllte Untersetzer zu stellen, in denen immer etwas Wasser steht. Es verdunstet fortlaufend und befeuchtet die Luft in der unmittelbaren Umgebung der Zimmerpflanzen. Einige Pflanzen sind auch dankbar, wenn sie regelmäßig mit kalkarmem, zimmerwarmem Wasser besprüht werden.
Luftfeuchtigkeit
Die Wohnräume müssen auch den Pflanzen zuliebe regelmäßig gelüftet werden. Aber Zugluft bekommt keiner Zimmerpflanze. Am besten stellt man etwas vor die Pflanzen auf der Fensterbank oder man räumt sie weiter ins Zimmer hinein. Besondere Vorsichtig ist bei Minusgraden geboten.
Schädlinge
Typische Winterschädlinge sind Schild- und Wollläuse. Die winzigen Tierchen befinden sich an der Blattunterseite. Ihre Ausscheidungen lassen die Fläche unter der Pflanze klebrig werden. Beide tauchen vor allem dann auf, wenn die Pflanze zu warm und zu trocken steht. Bei Wollläusen ist unter anderem die Dieffenbachie beliebt. Schildläuse machen sich gerne über glattblättriges Grün (etwa Birkenfeige, Philodendron) oder Zitruspflanzen her. Die Folge: Die Blätter werden gelb und fallen ab.
Um die trägen Tierchen wieder loszuwerden, bietet sich eine Behandlung mit paraffinhaltigem Öl (im Fachhandel erhältlich) an. Aber auch das Einreiben der Pflanze mit einem Esslöffel Schmierseife, die in warmem Wasser gelöst wird, ist wirksam; eine Spritzlösung lässt sich aus einem Esslöffel Brennspiritus und einem Liter Wasser herstellen. Wichtig ist, genau die Stellen zu treffen, an denen die Schädlinge sitzen. Auch die rote Spinne breitet sich gerne bei trockener Heizungsluft aus. Mit Gespinsten überzieht sie die Blattunterseiten. Zyperngras und Pflanzen mit aufgerauten Blättern wie die Schönmalve sind ihre bevorzugten Opfer. Mit einer Pflanzensauna lassen sich die Plagegeister vertreiben: Die Pflanze kräftig abduschen, in einen durchsichtigen Kleidersack stecken und zwei bis drei Tage zugebunden lagern. Der Feuchtigkeitsschock lässt die Tiere sterben. Die Pflanzensauna hilft auch gegen Thripse (silbrige ein- bis zwei Millimeter große strichförmige und hüpfende Tierchen), die ebenfalls mit Vorliebe bei sehr trockener Heizungsluft auftauchen.