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Wohnung renovieren – Anleitung zum Tapezieren

Zuerst muss die alte Tapete runter. Am einfachsten geht das mit einem Dampf-Tapetenablöser, besonders bei mehreren Schichten. Es geht natürlich auch mit Muskelkraft.

Vermischen Sie dazu warmes Wasser und ebenso viel Essig in einem kleinen Eimer. Nehmen Sie einen Schwamm und durchnässen Sie ihn mit der Tinktur. Reiben Sie damit die Tapete ab. Das Ganze muss man mindestens fünf bis zehn Minuten einwirken lassen, bevor man den Vorgang wiederholt. Viele machen den Fehler, dass sie zu früh versuchen die Tapete abzukratzen, anstatt das Wässern und Weichen so oft zu wiederholen, bis die alte Tapete sich einfach und in großen Stücken von der Wand ablösen oder abkratzen lässt. Ein bisschen Fingerspitzengefühl kann nicht schaden, um große Teile am Stück zu entfernen.

Damit das Wasser besser einwirkt, kann man einen sogenannten Tapetenigel verwenden – auch Nagelwalze genannt. Er perforiert die Oberfläche der Tapete. Das hilft dabei die Oberfläche zu durchdringen und den Kleister zu lösen.

Bei bislang nicht tapezierten Wänden muss zunächst die Tragfähigkeit der Farbe oder des Putzes geprüft werden. Das geht mit einem Klebeband. Das wird eine Minute lang fest aufgedrückt und anschließend ruckartig abgezogen. Ist auf der Klebeseite keine oder wenig Farbe zu sehen, gilt der Untergrund als tragfähig. Löst sich Farbe, streichen Heimwerker die Wand mit Tiefgrund vor.

Auf Gipsputz oder Gipsplatten ist grundsätzlich eine Grundierung nötig. Diese Materialien saugen den Kleister ansonsten zu schnell auf, und die Tapete kann dann nicht gut haften.

Auch bei sehr dünnen Vliesbahnen bietet sich eine Grundierung an. Gibt es an der Wand schon richtig hohle Stellen, sollte der Anstrich komplett entfernt werden. Anschließend kommt Tapeziergrund oder eine Untertapete auf die Wand. Risse oder Löcher unbedingt glatt verspachteln und durchtrocknen lassen.

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Wand tapezieren

Vor dem Kleben der ersten Bahn entfernen Heimwerker die Abdeckungen der Schalter und Steckdosen, verschließen deren Öffnungen mit Klebeband und drehen die Sicherung ab. Klümpchen im angerührten Kleister sollte man zerdrücken. Kleisternester werden sich später definitiv unschön abzeichnen.

Für die erste Bahn darf nicht der Verlauf der Wand als Orientierung genommen werden – sie kann schief sein. Mithilfe eines Senklots oder einer Wasserwaage lässt sich eine gerade Linie anzeichnen.

Farbige Mustertapeten sollte man von der Wandmitte aus tapezieren, damit die Muster seitlich gleich auslaufen. Bei einer weißen Tapete fangen Tapezierer am Rand an und kleben die erste Bahn etwa zwei Zentimeter um die Ecke herum. Außerdem lassen sie oben und unten mindestens fünf Zentimeter Überstand. Dieser wird später sauber mit einem scharfen Cutter-Messer abgeschnitten. Klebt die erste Bahn, werden die restlichen Bahnen auf Stoß danebengesetzt.

Untergrundvorbereitung

Alte Tapeten, Lacke und Farben müssen vollständig von den Wänden entfernt und kleine Löcher oder Risse ausgebessert sein, bevor Sie mit dem Tapezieren beginnen können.

Testen Sie die Wandoberfläche ganz einfach durch Benetzen mit Wasser – perlt es ab, ist sie nicht saugfähig genug und eine Rollenmakulatur (im Fachhandel erhältlich) sollte aufgetragen werden. Ist die Oberfläche zu saugfähig, färben sich die Wasserflecken sofort dunkel. In diesem Fall ist es von Vorteil, die Wände einmal vorzukleistern.

Werkzeuge und Ausrüstung

Für die Vorbereitung, das Tapetenentfernen, verwenden Profis einen sogenannten Tapetentiger zum Vorritzen und einen Eimer mit warmer Seifenlauge zum Einweichen der Tapete. Danach ist das
Entfernen mit dem Spachtel ein Leichtes. Anhand eines Senklots wird eine Senkrechte an die Wand gezeichnet, als Richtlinie für die erste Bahn.

Tapeziertisch, Schere, Kleister und Pinsel, gegebenenfalls ein Tapomat (Kleistergerät), kommen nun zum Einsatz. Wenn die erste Bahn klebt, wird sie mit Hilfe von Tapezierbürste und Nahtroller festgestrichen und der Überstand angepasst.

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