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Wohin mit fauligem Fallobst?

Wenn im Spätsommer die Äpfel reifen, fällt meist mehr Obst vom Baum, als man verwerten kann. Bleibt es liegen, verbreiten sich Krankheiten und Schädlinge – zum Ärger der Hobbygärtner. Doch wohin mit faulen Früchten?

Wer heruntergefallene Äpfel einfach im Gras verrotten lässt, riskiert eine schnelle Ausbreitung von Pilzkrankheiten wie Monilia-Fruchtfäule oder Schorf. Auch Schädlinge wie der Apfelwickler nutzen die Früchte als Winterquartier. Deshalb sollte Fallobst möglichst regelmäßig aufgesammelt werden.

Kompostieren ist möglich – mit Vorsicht

Grundsätzlich kann man faules Obst kompostieren. Damit sich Krankheitserreger und Schädlinge nicht weiter verbreiten, sind aber ein paar Regeln wichtig:

  • Dick abdecken: Auf dem Komposthaufen sollte das Obst mit mindestens 20 Zentimetern Gartenabfällen wie Laub, Rasenschnitt oder Erde bedeckt werden. So gelangen keine Sporen und Larven nach außen.

  • Geschlossenen Komposter nutzen: Noch sicherer ist ein Thermokomposter, in dem höhere Temperaturen entstehen. Sie beschleunigen den Abbau und reduzieren Pilzsporen und Insektenlarven.

  • Langsam kompostieren lassen: Fallobst enthält viel Flüssigkeit. Deshalb sollte man es nur in kleinen Mengen untermischen, damit der Kompost nicht fault.

Alternative: Vergraben oder verjauchen

Eine bewährte Methode ist es, die Früchte direkt im Boden verschwinden zu lassen. Schon eine Erdschicht von zehn Zentimetern reicht, um Schädlingen und Pilzsporen den Weg zu versperren. Die Äpfel zersetzen sich nach einigen Monaten vollständig und verbessern nebenbei den Boden.

Wer größere Mengen Fallobst loswerden will, kann es auch „verjauchen“: Dazu werden die Früchte in einem großen Behälter mit Wasser bedeckt. Innerhalb weniger Wochen sterben viele Krankheitserreger und Schädlinge ab. Die übrigbleibende Jauche lässt sich anschließend auf den Kompost geben. Wichtig zu wissen: Dieser Prozess riecht unangenehm.

Weitere Entsorgungsmöglichkeiten

  • Biotonne: Kleine Mengen können über die kommunale Biotonne entsorgt werden. Hier ist sichergestellt, dass die Abfälle in industriellen Anlagen bei hohen Temperaturen hygienisch verarbeitet werden.

  • Tierhalter: Landwirte mit Schweinen oder Hühnern nehmen manchmal unbelastetes Fallobst ab. Voraussetzung ist allerdings, dass die Früchte nicht mit Schimmel befallen sind.

Faules Obst gehört nicht dauerhaft unter den Baum. Wer es sorgfältig kompostiert, vergräbt oder verjaucht, verhindert die Verbreitung von Krankheiten und Schädlingen – und kann die Nährstoffe sinnvoll in den Gartenkreislauf zurückführen. Für größere Mengen bleibt die Biotonne die praktischste Lösung.

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