Die Kanzlerin besucht die Bayreuther Festspiele jedes Jahr. Doch so leicht wie sie hat es wohl kaum jemand auf der Welt, an Karten dieses besonderen Opern-Spektakels zu kommen.
Die lange im voraus ausverkauften 30 Vorstellungen pro Jahr können von ca. 58.000 Zuschauern gesehen werden. Dieser Zahl steht eine Nachfrage von bis zu 500.000 Kartenbestellungen gegenüber, so dass mit Wartezeiten von zehn und mehr Jahren gerechnet werden muss. Das läuft dem Willen des Begründers Richard Wagnern zuwider, der sich immer „Volksfestspiele“ gewünscht hatte.
In der Folge entwickelte sich ein Schwarzmarkt mit Festspieltickets, auf dem bis zum Zehnfachen des Preises gezahlt wird. Die Vergabe-Praxis der Festspiel-Veranstalter und der Familie Wagner ist intransparent. 2011 wurde bekannt, dass nur rund 40 Prozent der Karten in den freien Verkauf kommen. Die Mehrheit der Tickets wird in Form von Kontingenten besonderen Zielgruppen zur Verfügung gestellt. Der größte Empfänger ist mit 14.000 Karten pro Jahr offenbar der Mäzenatenverein der Festspiele Gesellschaft der Freunde von Bayreuth.
Eintrittskarten für die Bayreuther Festspiele können schriftlich oder online bestellt werden. Schriftliche Bestellung gehen per Post (E-Mails und Faxe werden nicht akzeptiert) an:
Bayreuther Festspiele
Kartenbüro
Postfach 10 02 62
D – 95402 Bayreuth
Online-Bestellungen: auf der Website Für Erstbesteller
Stipendien für den Nachwuchs
Der reguläre Eintrittskartenpreis lag im Jahr 2010 zwischen 15 und 280 Euro je nach Platzkategorie. Außerdem stand noch eine geringe Anzahl von Plätzen mit eingeschränkter Sicht auf die Bühne (zum Preis von 15 Euro) und für Hörplätze (zum Preis von 8 Euro) zur Verfügung. Im Verhältnis zur allgemein hohen künstlerischen Qualität gelten die Preise, auch verglichen mit anderen Festivals, als günstig.
Der Richard-Wagner-Verband vergibt jährlich Stipendien, vornehmlich um Studierenden einen unentgeltlichen Besuch der Aufführungen zu ermöglichen. Voraussetzung ist eine musikalische Begabung, der Nachweis ist durch eine Stellungnahme des Theaters, der Hochschule, der Akademie, der Schule usw. zu erbringen. Die Bewerber sollen zwischen 18 und 35 Jahre alt sein. Mehr dazu bei der Richard-Wagner-Stipendienstiftung.