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Kindern erklärt: Warum sich Kerzen auspusten lassen

Die Adventskaffeerunde ist vorbei – ein kurzes Pusten, und die Kerzenflammen verwandeln sich in eine dünne Rauchfahne. Bereits beim Anzünden genügte ein sanfter Hauch, um das brennende Streichholz zu löschen. Kleine Flammen lassen sich problemlos auspusten. Ganz anders beim Kamin- oder Lagerfeuer: Ein Luftzug bringt die Flammen erst recht zum Lodern. Warum reagiert Feuer so unterschiedlich? Warum lässt sich eine Kerze ausblasen?

„Beim Pusten wird die Flamme so weit vom Docht weggeblasen, dass durch Abkühlung und abgeschnittene Brennstoffzufuhr die Flamme erlischt“, sagt Bernd Binninger vom Institut für Technische Verbrennung der Universität Aachen. Für eine Flamme sind immer drei Dinge nötig: Brennstoff, Sauerstoff und Hitze. Bei einer Kerze ist der Brennstoff das verdampfte Wachs, den Sauerstoff liefert die Luft. Um einen Verbrennungsprozess in Gang zu setzen, fehlt dann nur noch die Zündtemperatur von etwa 250 Grad. Brennt die Kerze, erzeugt sie die nötige Brenntemperatur immer weiter selbst. Eigentlich brennt bei der Kerze gar nicht der Docht selbst: Rund um den Docht entsteht ein Gasgemisch, das in einem bestimmten Abstand vom Docht die Bedingungen zur Verbrennung erfüllt. „Was wir als Flamme in der Nähe des Dochtes sehen, ist eine dünne blau leuchtende Schicht, die Reaktionszone, die sich mit einer bestimmten Brenngeschwindigkeit ausbreitet“, sagt Binninger. Pusten erzeugt eine Strömung weg vom Docht, gegen die die Flamme nicht anbrennen kann. Außerdem sinken der Brennstoffanteil und die Temperatur, so dass die Brenngeschwindigkeit zusätzlich abfällt. “

Die Flamme hat keine Möglichkeit mehr, in die Nähe des Dochtes zu gelangen und verlischt.“ Große Flammen wie beispielsweise von einem Lagerfeuer sind zu ausgedehnt, als dass sie sich auspusten ließen. „Unsere Puste reicht nicht aus, um den Effekt des Ausblasens an genügend vielen Stellen gleichzeitig zu erzeugen“, sagt Binninger. Ein Luftstrom führt in diesem Fall erst Recht zum Auflodern: Er führt den Flammen mehr Sauerstoff zu, was die Verbrennung anfacht. „Prinzipiell kann aber jede Flamme ausgeblasen werden – es ist nur ein entsprechend starker und räumlich ausgedehnter Luftstrom nötig“, sagt Binninger.

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