Die Vorliebe für stilles Wasser vor allem unter jungen Menschen spiegelt den Wunsch nach leichten, bekömmlichen Getränken wider. Entgegen der verbreiteten Ansicht hat Kohlensäure für den Körper aber keinen negativen Effekt.
In den letzten Jahren ist der Trend zu Getränken ohne Kohlensäure – vor allem stilles Mineralwasser – bei jüngeren Menschen deutlich gestiegen. Untersuchungen und Umfragen deuten darauf hin, dass dies vor allem mit veränderten Lebensgewohnheiten und Gesundheitstrends zusammenhängt.
Viele junge Menschen bevorzugen heute leichtere, sanftere Getränke, die nicht so „schwer im Magen liegen“. Kohlensäurehaltige Getränke werden oft als unangenehm empfunden, da sie ein Völlegefühl oder Aufstoßen verursachen können.
Harte Zeiten auch für Hersteller von Wassersprudlern: Im Juli 2024 musste der Premium-Sprudler Mitte, deutscher Wettbewerber von SodaStream, aufgeben.
Ist Kohlensäure schädlich für den Körper, speziell für Darm und Magen?
Kohlensäure an sich hat keine schädlichen Wirkungen auf den Körper, jedoch reagieren Menschen unterschiedlich darauf. Sie kann bei empfindlichen Personen zu Blähungen, Völlegefühl oder Aufstoßen führen, da sich durch die Kohlensäure Gas im Magen und Darm bildet.
Für Menschen mit einem empfindlichen Magen oder Verdauungsbeschwerden ist stilles Wasser oft verträglicher. Allerdings gibt es auch Hinweise darauf, dass Kohlensäure die Verdauung anregen kann, was für manche Menschen sogar vorteilhaft ist.
Warum ist Wasser ohne Kohlensäure besser – und stimmt das eigentlich?
Ob Wasser ohne Kohlensäure tatsächlich besser ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Für Menschen mit empfindlichem Magen oder Darm ist stilles Wasser oft besser verträglich, da es keine Blähungen oder Völlegefühl verursacht. Auch bei sportlicher Aktivität oder starkem Schwitzen greifen viele lieber zu stillem Wasser, da es vom Körper schneller aufgenommen wird. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass stilles Wasser grundsätzlich „gesünder“ ist als kohlensäurehaltiges Wasser. Beide Varianten liefern dem Körper die nötige Flüssigkeit, und es bleibt weitgehend Geschmackssache, welche bevorzugt wird.
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Was genau ist Kohlensäure?
Kohlensäure entsteht, wenn Kohlendioxid (CO₂) unter Druck in Wasser gelöst wird. Das Gas verbindet sich im Wasser zu einem geringen Teil chemisch und bildet H₂CO₃ (Kohlensäure). Ein Großteil des Kohlendioxids bleibt jedoch in gelöster Form im Wasser, was das charakteristische prickelnde Gefühl auf der Zunge erzeugt. Kohlensäure verleiht Getränken Frische und eine gewisse Schärfe, die von vielen Menschen geschätzt wird.
Wird Kohlensäure knapp?
Kohlensäure ist ein Nebenprodukt der Industrie, insbesondere der Düngemittel- und Chemieproduktion. In den letzten Jahren gab es in bestimmten Regionen vereinzelt Engpässe bei der Verfügbarkeit von CO₂, was auch die Getränkeindustrie betroffen hat. Ursachen dafür waren vor allem technische Störungen in Produktionsanlagen oder Lieferkettenprobleme. Allerdings gab es bisher keine großflächigen oder langanhaltenden Knappheiten, die dauerhaft die Verfügbarkeit von kohlensäurehaltigen Getränken beeinträchtigt hätten. Eine völlige Knappheit von Kohlensäure ist derzeit unwahrscheinlich, aber zeitweise Engpässe könnten regional immer wieder auftreten.
Kann Kohlensäure den Körper übersäuern?
Die Frage, ob Kohlensäure den Körper übersäuern kann, ist ein weit verbreiteter Mythos. Der pH-Wert von kohlensäurehaltigen Getränken ist zwar leicht sauer, aber die Menge an Kohlensäure, die durch Getränke aufgenommen wird, ist so gering, dass sie den Säure-Basen-Haushalt des Körpers nicht beeinflusst. Der Körper reguliert den pH-Wert im Blut sehr präzise, und der Verzehr von kohlensäurehaltigen Getränken hat keinen signifikanten Einfluss auf diese Prozesse. Übersäuerung des Körpers tritt eher durch andere Faktoren wie eine unausgewogene Ernährung oder bestimmte Erkrankungen auf, aber nicht durch das Trinken von Wasser mit Kohlensäure.