Sobald es überall grünt und blüht, hat sich längst auch schon das Unkraut im Garten breitgemacht. Um dem hartnäckigen Grün wirksam zu Leibe zu rücken, ist man leicht die ganze Gartensaison hindurch beschäftigt.
Es gibt drei Faktoren, mit denen Sie die Kontrolle über das Unkraut (zurück)gewinnen:
1. Zunächst sollten Sie das Unkraut identifizieren, insbesondere im Keimlingsstadium.
2. Dann müssen Sie wachsam sein und ein Auge auf Problempflanzen haben, Windengewächse etwa können Schwierigkeiten machen.
3. Zuletzt müssen Sie so schnell wie möglich handeln, wenn Sie Unkraut gesichtet haben.
Das Unkrautjäten wird am besten an einem Tag erledigt, an dem der Boden feucht ist, da dies das Herausziehen der Pflanzen erleichtert. Bewaffnen Sie sich mit einem Paar Handschuhe, einem Handrechen und einer Blumenkelle oder einem speziellen Unkrautstecher und legen Sie los.
Hacken ist eine der besten Methoden, mit massenhaft Unkrautablegern umzugehen. Wählen Sie einen sonnigen Tag und hacken Sie die Beete sorgfältig, nehmen Sie dafür ein Werkzeug mit einer scharfen Klinge.
Salz und Essig: Natürliche Mittel mit Nebenwirkungen
Viele setzen bei der Unkrautbekämpfung auf Hausmittel wie Salz oder Essig. Tatsächlich wirken beide Substanzen bei moderater Anwendung zunächst effektiv gegen unerwünschte Pflanzen. Allerdings sind sie rechtlich als nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel eingestuft.
Der Grund: Essig übersäuert den Boden, während Salz wichtige Mikroorganismen abtötet und das Grundwasser langfristig belastet. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen warnt ausdrücklich davor, Salz und Essig auf gepflasterten Flächen wie Garageneinfahrten oder Terrassen einzusetzen – hier drohen Bußgelder im dreistelligen Bereich bei Verstößen.
Auf privaten Gartenflächen hingegen gilt das Verbot nicht. Trotzdem sollte man mit diesen Mitteln sparsam umgehen, um das Bodenleben nicht unnötig zu schädigen.
Was ist eigentlich Unkraut?
Unkraut oder Beikraut bezeichnet Pflanzen, die zur falschen Zeit am falschen Ort wachsen – also dort, wo sie nicht erwünscht sind. Besonders wuchsfreudige Wildarten wie Vogelmiere oder Franzosenkraut treten häufig auf. Sie konkurrieren mit Nutzpflanzen um Wasser, Licht und Nährstoffe und können diese schwächen oder sogar verdrängen.
Schwierige Gegner: Samen- und Wurzelunkräuter
Samenunkräuter sind vergleichsweise leicht zu entfernen, solange sie vor der Samenreife ausgezupft werden. Sobald Samen ausfallen, können diese im Boden jahrelang keimfähig bleiben.
Anders sieht es bei Wurzelunkräutern aus. Löwenzahn mit seiner tiefen Pfahlwurzel treibt nach einfachem Abschneiden oft neu aus. Noch hartnäckiger sind Arten wie Hahnenfuß oder Schachtelhalm, die sich mit weit verzweigten und tiefreichenden Wurzelsystemen ausbreiten. Brennnesseln und Giersch vermehren sich über unterirdische Triebe und Samen und sind kaum komplett zu beseitigen. Positiv daran: Diese Pflanzen sind essbar und ökologisch wertvoll, etwa als Nahrungsquelle für viele Schmetterlingsraupen.
Effektive Methoden zur Unkrautbekämpfung
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Frühes Jäten: Unkraut sollte schon früh im Jahr entfernt werden. Dabei ist Ausreißen mit der Wurzel besser als Hacken, denn Hacken kann Unkrautsamen nach oben bringen, die dann keimen.
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Unkrautstecher: Für tiefwurzelnde Pflanzen sind spezielle Werkzeuge hilfreich, um die Wurzeln vollständig zu entfernen.
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Mulchen: Das Abdecken von Beeten mit Mulchkompost, welkem Rasenschnitt oder Laub erschwert Licht-hungrigen Samen die Keimung. Mulchfolie kann bei hartnäckigen Wurzelunkräutern die Ausbreitung weiter einschränken.
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Gezielter Einsatz von Produkten: Wenn natürliche Maßnahmen nicht ausreichen, können spezielle, biologisch abbaubare Unkrautvernichter eingesetzt werden, die die Umwelt weniger belasten.
Lesen Sie hier, warum Giersch nicht auf den Kompost gehört
Eine Stelle im Garten ist besonders von Unkraut betroffen? Bedecken Sie den Bereich mit einer dicken Mulchschicht oder einem Unkrautvlies. So entziehen Sie den Pflanzen Licht, was sie mit der Zeit absterben lässt. Der Prozess kann einige Zeit dauern, vielleicht sogar über Jahre, deshalb ist hier Ihre Geduld gefragt.
Unkrautvernichter
Bevor Sie sich für einen Unkrautvernichter entscheiden, lassen Sie sich beraten oder recherchieren Sie ausgiebig. Verwenden Sie den falschen Vernichter zur falschen Zeit, fügen Sie Ihrem Garten Chemikalien zu, aber das Unkraut überlebt trotzdem! Unkrautvernichter sind per Definition nicht ökologisch. Sie töten Pflanzen ab und wirken sich nachteilig auf das Leben des Bodens aus. Unkrautvernichter pflanzlichen Ursprungs wie Kokosnussöl-Schaum sind zwar Unkrautvernichter, die sich im Boden auf natürliche Weise zersetzen, aber nicht frei von Nebenwirkungen sind und immer noch grüne Chemie sind.
Das letzte Mittel: Rasen anlegen
Dies ist der letzte Ausweg, wenn Sie das Unkraut überhaupt nicht los werden. Befreien Sie den betroffenen Bereich von Pflanzen. Graben Sie die Pflanzen aus, die Sie behalten möchten, und pflanzen Sie sie an einen anderen Ort. Harken Sie die gesäuberte Stelle und verstreuen Sie einen Rasenmix. Gießen Sie regelmäßig, nach einigen Jahren hat die Rasenfläche die Unkrautpflanzen verdrängt.