Von überladenen Steckdosen bis hin zu Kerzen am Adventskranz – die größten Brandgefahren lauern oft direkt in den eigenen vier Wänden. Wir haben die zehn häufigsten Alltagsrisiken zusammengestellt, die in Wohnungen und Häusern einen Brand auslösen können, und erklären, wie man diese vermeidet.
Die Top 10 der Brandrisiken basiert auf Untersuchungen und Statistiken von Brandschutzexperten, Versicherungsberichten und Studien. Organisationen wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) oder der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) führen regelmäßig Untersuchungen durch, um die häufigsten Brandursachen in Privathaushalten zu ermitteln. Ergänzend gibt es Studien von internationalen Brandschutzexperten, wie beispielsweise der National Fire Protection Association (NFPA) aus den USA, die ähnliche Ergebnisse liefern.
1. Fettbrände in der Küche (Ursache 45% aller Wohnungsbrände)
Kochen gehört zum Alltag, aber heißes Fett kann in Sekundenbruchteilen einen Brand entfachen. Besonders gefährlich: der Versuch, den Brand mit Wasser zu löschen.
Schutz: Nutzen Sie Deckel, um Fettbrände zu ersticken. Lassen Sie Pfannen oder Fritteusen nicht unbeaufsichtigt.
2. Defekte oder alte Elektrogeräte (30-35%)
Kabelbrüche, Kurzschlüsse und defekte Geräte sind häufige Brandursachen. Besonders ältere Elektrogeräte, die den heutigen Sicherheitsstandards nicht mehr entsprechen, sind ein Risiko.
Schutz: Prüfen Sie regelmäßig alle Geräte auf Schäden. Tauschen Sie defekte Geräte aus und lassen Sie alte Elektroinstallationen von Fachleuten überprüfen.
3. Überlastete Mehrfachsteckdosen (30%)
Ein Klassiker in vielen Haushalten: Mehrfachsteckdosen, die mit diversen Geräten gleichzeitig betrieben werden. Das Überladen kann zu einem Hitzestau und schließlich zu einem Kabelbrand führen.
Schutz: Vermeiden Sie es, große Verbraucher wie Heizgeräte oder Waschmaschinen an Mehrfachsteckdosen zu betreiben. Verwenden Sie Steckdosenleisten mit Überlastschutz.
4. Unbeaufsichtigte Kerzen (12%)
Kerzen schaffen Gemütlichkeit, bergen aber enorme Gefahren. Besonders in der Weihnachtszeit steigt die Brandgefahr durch Kerzen an Adventskränzen oder Weihnachtsbäumen.
Schutz: Stellen Sie Kerzen immer auf eine feuerfeste Unterlage und lassen Sie sie nie unbeaufsichtigt brennen. Elektrische Kerzen sind eine sichere Alternative.
5. Nicht gereinigte Dunstabzugshauben (5-10%)
Fettablagerungen in Dunstabzugshauben können sich entzünden, besonders wenn heißes Öl oder Fett verdampft.
Schutz: Reinigen Sie Filter und Abzugshauben regelmäßig, um Fettansammlungen zu vermeiden.
6. Rauchen in der Wohnung (9%)
Eine glimmende Zigarette kann schnell Polstermöbel oder Betten entzünden. Besonders gefährlich: Rauchen im Bett.
Schutz: Rauchen Sie nie in der Nähe von leicht entflammbaren Materialien und verwenden Sie stabile Aschenbecher.
7. Wäschetrockner (5%)
Luftfilter in Wäschetrocknern können durch Flusen verstopfen, die sich erhitzen und entzünden.
Schutz: Reinigen Sie den Flusenfilter nach jedem Trockengang und lassen Sie den Trockner nicht unbeaufsichtigt laufen.
8. Offene Kamine (4%)
Offene Feuerstellen sind gemütlich, aber Funkenflug kann schnell Möbel oder Teppiche entzünden. Auch falsch entsorgte Asche bleibt oft stundenlang gefährlich heiß.
Schutz: Nutzen Sie Funkenschutzgitter und lagern Sie Brennholz in sicherer Entfernung. Entsorgen Sie Asche erst, wenn sie vollständig erkaltet ist.
9. Kinder und Feuerzeuge (3-5%)
Kinder sind von Feuer fasziniert, aber das Spielen mit Feuerzeugen oder Streichhölzern kann zu verheerenden Bränden führen.
Schutz: Bewahren Sie Feuerzeuge und Streichhölzer außerhalb der Reichweite von Kindern auf und erklären Sie ihnen frühzeitig die Gefahren.
10. Ladegeräte und Akkus (ca. 1%, schnell wachsend)
Lithium-Ionen-Akkus in Smartphones, Tablets oder E-Bikes können überhitzen und explodieren, insbesondere wenn billige oder defekte Ladegeräte verwendet werden.
Schutz: Laden Sie Akkus nie unbeaufsichtigt und verwenden Sie nur Ladegeräte des Herstellers. Überladen Sie die Geräte nicht.
Fazit: Vorsicht schützt vor Verlust
Ein Brand kann verheerend sein, aber viele Risiken lassen sich mit einfachen Maßnahmen minimieren. Achtsamkeit, regelmäßige Wartung und das Bewusstsein für potenzielle Gefahrenquellen können Ihr Zuhause sicherer machen – und im Ernstfall Leben retten.