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Kerzen – Wissenswertes

Kerzen begleiten die Menschen seit mehr als 2000 Jahren. Waren sie früher nur als „Lampen“ für Helligkeit und Licht zuständig, sind sie heute als Bestandteil von Feierlichkeiten oder als stimmungsvolle Dekoration nicht mehr wegzudenken.

So haben Kerzen auch in Zeiten moderner Beleuchtung ihren festen Platz und sind in der Bundesrepublik sehr beliebt. Rund 2,5 Kilogramm Kerzen verbraucht jeder Deutsche im Jahr durchschnittlich. Und das besonders zur Weihnachtszeit: 35 Prozent der Kerzenkäufe werden zum Jahresende hin getätigt.

Damit die Momente im Lichterschein nicht nur von kurzer (Brenn-)Dauer sind oder von lästigem Ruß und Wachsflecken getrübt werden, ist die Qualität der Kerzen ausschlaggebend. Wenn Kerzen rußen, stark tropfen und ungleichmäßig abbrennen, sind das Zeichen für eine minderwertige Qualität.

Grundsätzlich sollte eine hochwertige Kerze eine ruhige Flamme haben, nicht tropfen oder sichtbar rußen sowie keine gesundheitsschädlichen Stoffe enthalten. Wer beim Kauf im Handel auf Nummer sicher gehen will, kann auf das RAL-Gütezeichen achten.

Hochwertige Kerzen sind durchgefärbt, brennen gleichmäßig nach innen ab und entwickeln nach dem Anzünden keinen Rauch.

Ist der Docht einer Kerze zu lang, entwickelt sie besonders viel Ruß. Am besten schneidet man ihn im gelöschten Zustand mit einer Schere ab. Idealerweise ist der Docht 10 bis 15 Millimeter lang.

Brennt die Flamme nicht richtig, ist der Docht in der Regel zu kurz. Dann sollte man vorsichtig etwas flüssiges Wachs von der Kerze abgießen.

Kerzen bestehen aus einem Docht aus Baumwolle und Wachs – einer Brennmasse, die in der Flamme verdampft und in Verbindung mit Sauerstoff aus der Luft verbrennt. Das Wachs kann aus verschiedenen Materialien bestehen, die auch gemischt werden können.

Paraffin, Stearin oder Bienenwachs

Am günstigsten, und damit auch am weitesten verbreitet, ist derzeit Paraffin – in der Regel aus Erdöl gewonnen. Stearin hingegen besteht aus tierischen und pflanzlichen Fetten wie Palmfett, Kokosfett oder Rindertalg. Alle Brennmassen sind bei sachkundiger Fertigung in der Lage, die Anforderungen an eine gute Kerze zu erfüllen.

Zu den ältesten Materialien gehört Bienenwachs. Es gilt als das teuerste Wachs – obwohl es beim Imkern nur ein Nebenprodukt ist. Anders als andere Materialien ist Bienenwachs nicht geruchsneutral. Es duftet von Natur aus. Von seiner Brennqualität unterscheidet es sich nicht deutlich von Paraffin- oder Stearinkerzen. Durch seine höhere Dichte hat es eine etwas längere Brenndauer. Diese hängt jedoch auch von der Herstellungsart ab.

Breite Farbpalette

Neben dem Wachs ist auch der Docht entscheidend dafür, dass eine Kerze lange und schön brennt. Dochte unterscheiden sich in Form, Saugfähigkeit, Art und Stärke des Garns sowie in ihrer chemischen Präparation. Er muss abgestimmt sein auf Art und Durchmesser der Kerze, Herstellungsverfahren und Brennmasse.

Die Art der Färbung – also ob oberflächlich oder durchgefärbt – hat hingegen keinen Einfluss auf die Qualität. Bei Kerzen aus Paraffin und Stearin gibt es eine breite Farbpalette. Aber auch Bienenwachskerzen sind nicht nur honigfarben. Frisch produziertes Wachs ist weiß. Daher ist das Wachs von frischen Honigwaben auch sehr hell. Wachs, das bereits älter ist oder das von der Königin bebrütet wurde, ist dagegen dunkler. Auch in die Waben eingelagerte Pollen führen zu ganz unterschiedlichen Farbnuancen.

Tipps für das Abbrennen der Kerzen

Das Abbrennen von Kerzen sei grundsätzlich gesundheitlich unbedenklich. Ein Rußen der Kerze, zum Beispiel verursacht durch Zugluft, sollte vermieden werden.

Damit kein Brand entsteht, sollte man Vorsichtsmaßnahmen ergreifen: Kerzen gehören zum Beispiel immer in eine standfeste, nicht brennbare Halterung.

Auch der Platz will gut gewählt sein. Brennbare Gegenstände wie Geschenkpapier, ein Vorhang sowie trockene Zweige von einem Adventskranz, Gesteck und Weihnachtsbaum in unmittelbarer Nähe können ebenso verheerend sein, ebenso wie ein Ort mit starker Zugluft.

Abgebrannte Kerzen wiederverwenden

Alte, abgebrannte Kerzen muss man nicht wegwerfen. Aus ihnen lassen sich ganz einfach neue Kerzen oder Christbaum Anhänger selbst machen. Für eine Orangen-Kerze halbiert man eine Zitrusfrucht und höhlt das Fruchtfleisch bis auf den weißen Innenrand mit einem Löffel heraus, sodass nur die Schale übrig bleibt. Während die Wachs-Reste in einem ausgedienten Kochtopf geschmolzen und von alten Dochten und Schmutz befreit werden, knotet man den neuen Docht an einem Holzspieß fest und hängt diesen in die Orangenschale. Darauf achten, dass die Form fest auf dem Untergrund steht. Anschließend ein wenig Wachs in die Schale gießen und aushärten lassen, so erhält der Docht genügend Stabilität. Danach die Schale bis zum Rand mit dem restlichen Wachs befüllen. Den Docht unter halb des Spießes abschneiden und den Rand der Kerze mit Nelken spicken.

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