Berliner Forschern ist es erstmalig gelungen, Belastungen des Schultergelenks exakt zu vermessen. Möglich wurde dies durch ein künstliches Gelenk, das Kräfte berechnet und Daten nach außen funken kann.
Das Mess-Implantat wurde an der Charité in Berlin entwickelt. Die Forscher stellten überrascht fest, dass besonders bei Alltagsbewegungen hohe Kräfte einwirken. So treten beim Haarekämmen Kräfte von 70 Prozent des Körpergewichts im Schultergelenk auf. Beim Anheben einer vollen Kaffeekanne mit gestrecktem Arm wirken 100 Prozent des Körpergewichts, eine schwergängige Autolenkung verursacht sogar Lasten für das Gelenk von bis zu 130 Prozent. Demgegenüber beobachteten die Forscher geringe Belastungen, wo hohe Kräfte erwartet würden: Wer einen 10 Kilo schweren Getränkekasten trägt, belastet das Gelenk nur mit 15 Prozent des Körpergewichts.