Die Quitte ist völlig unterschätzt, gar vernachlässigt. Dabei hat die Frucht, die ursprünglich aus dem südlichen Mittelmeerraum stammt, sehr viel zu bieten.
Denn neben ihrem hohen Vitamin-C-Gehalt hat die Quitte eine schleimlösende Wirkung. Die Quittenkerne galten daher schon sehr früh als Heilmittel. Dazu wurden die Kerne getrocknet und gegen Husten oder andere Erkrankungen der oberen Atemwege als eine Art Tablette gelutscht. Wichtig ist allerdings, dass die Kerne heil sind und nicht gekaut oder runtergeschluckt werden. Denn sie enthalten, wie viele Kerne von Steinobstfrüchten‚ Blausäure. Es ist nicht schlimm, wenn man mal einen runterschluckt, aber man sollte vorsichtig sein.
Blausäure ist beispielsweise auch in den Kernen vom Apfel, bei dem es auch kein Problem ist, wenn man ihn ab und zu komplett verspeist. Doch Blausäure ist in höherer Dosierung äußerst giftig. Ansonsten können die Kerne jedoch bedenkenlos gegen die fiesen Erkältungssymptome angewendet werden. Dabei ist es egal, wie oft man am Tag zu ihnen greift.
ln der Küche sind die Quitten ebenfalls vielseitig. In der Pfanne karamellisiert lassen sie sich wunderbar als warmes Obst zu Eis genießen. Wer es nicht so süß ma, kann die Quitte aber auch in Salz und Pfeffer anbraten und zum Beispiel zum Wild genießen.
Zierquitte
Auch die Zierquitte ist rein theoretisch essbar. Sie kann beispielsweise wie ein Bratapfel zubereitet werden. Am besten lässt sie sich jedoch zu Birnenquitte verarbeiten.
Die Quitte hat einen hervorragenden Geschmack und erinnert etwas an Honig und Muskat. Zu Obstsirup, Quittengelee oder Konfitüre eingekocht passt sie wunderbar zu Pfannkuchen und eignet sich als Belag für Süßwaren und Brot. Quittenkonfekt, Dulce de Membrillo, wird gerne zu Käse, Tapas und Wein gereicht.