Schweinebraten, das klingt urdeutsch nach Sonntagmittag-Schmaus oder bayerischer Gemütlichkeit. Sogenanntes Pulled Pork dagegen (in etwa: gezupftes Schweinefleisch) klingt international, nach coolem Street Food und amerikanischer Lässigkeit. Essensstände mit Pulled Pork sind angesagt – trotz Vegetarier-Trends.
In der Berliner Markthalle Neun etwa gibt es Barbecue-Sandwiches mit Fleisch artgerecht gehaltener Duroc-Schweine aus Thüringen. Das Prinzip: Das Fleisch wird zwölf, 16 oder auch mal 24 Stunden bei 80 bis 100 Grad gegart oder auf Eichen- oder Kirschholz geräuchert. Idee dahinter: alle Teile des geschlachteten Tieres zu verwerten – also auch das traditionelle Arme-Leute-Fleisch Schweinenacken. Es wird zu einem zarten und saftigen Imbiss mit rauchig-würziger Note veredelt.
Wird ein Spanferkel wie Pulled Pork gesmokt, sollte die Kerntemperatur der Keule bei 90 Grad liegen. Die dünneren Fleischpartien sind dann entsprechend etwas heißer.