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Medizinisches Keilkissen – wofür?

Um Rückenschmerzen, die ihre Ursachen im langen und falschen Sitzen haben, zu verhindern, gibt es viele einfache Mittel. Entspannungsübungen, die auch während der Arbeitszeit im Sitzen durchgeführt werden können oder die ständige Veränderung der Sitzposition, auch dynamisches Sitzen genannt, sind nur zwei Methoden Rückenschmerzen durch langes Sitzen zu vermeiden.

Ein weiteres eher unauffälliges Mittel, um die Rückenmuskulatur, die Wirbelkörper und die Bandscheiben zu entlasten, ist der Einsatz eines medizinischen Keilkissens.

Dieses Kissen wird zwischen die Sitzfläche des Bürostuhls und dem Körper gelegt und kippt das Becken leicht nach vorne. Dadurch werden das Becken und der Rücken automatisch aufgerichtet. Die Haltearbeit der Rückenmuskulatur wird reduziert, Rücken, Unterbauch und Beine werden besser durchblutet. Will man sich ein Keilkissen anschaffen, sollte man Folgendes beachten: Das Kissen muss immer kleiner sein als die Sitzfläche des Stuhls, auf die es gelegt wird. Ist dies nicht der Fall, ist das Kissen nach kurzer Zeit bereits durchgesessen und verliert jeglichen Effekt. Das kann auch passieren, wählt man ein Keilkissen aus dem falschen Material. Das Innenleben des Kissens sollte deshalb aus einem stark verdichteten Recycling-Schaumstoff bestehen, der einen hohen Härtegrad aufweist.

Die Auswahl des Bezugmaterials ist für die Langlebigkeit des Keilkissens ebenfalls bedeutend. Hierbei sollte man beachten, dass der Bezugstoff aus einem atmungsaktiven, rutschfesten und waschbaren Material besteht. Der Einsatz eines Keilkissens erspart nicht die für den Rücken notwendige Bewegung oder die Kräftigung der Rückenmuskulatur. Vielmehr ist es eine Maßnahme, die zusätzlich zu weiteren unterstützend angewendet werden kann. Nach einer halben Stunde auf dem Kissen sollte man es entfernen und eine kleine Pause in einer anderen Sitzposition machen. Ein gutes Keilkissen bekommt man im Sanitätshaus bereist ab 15 Euro. Je nach Diagnose des Arztes kann das Kissen auch als Therapiemaßnahme verschrieben werden. In solchen Fällen übernimmt dann die Krankenkasse die anfallenden Kosten.

Keilkissen auf dem Bürostuhl sind nicht für den Dauergebrauch geeignet. Die Kissen entlasten zwar die Rückenmuskulatur. Wirklich gesund sitzt aber nur derjenige, der seine Position immer wieder verändert, wie der Orthopäde Jens Anders von der Universität Jena betont. Er empfiehlt deshalb, Keilkissen nur jeweils eine halbe Stunde bis eine Stunde zu nutzen.

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