Starkregen oder Hochwasser hat Ihren Keller vollaufen lassen? So reagieren Sie richtig. Der erste Griff sollte nicht zum Putzeimer gehen.
Wasser ist nicht berechenbar: Es dringt durch außenliegende Türen und durch die Lichtschächte in den Keller ein. Auch durch undichte Fenster und Türen findet es seinen Weg.
Man sollte schnell handeln, damit die Schäden nicht zu groß werden – allerdings ist es ebenso wichtig, überlegt zu handeln und in der richtigen Reihenfolge.
1. Absichern und Gefahren beseitigen
Überprüfen Sie zuerst, ob der Strom abgestellt ist. Sonst kann ein Kurzschluss im Keller zur tödlichen Gefahr werden. Liegt der Stromkasten dort, wo das Wasser ist, besser die Feuerwehr oder den Energieversorger anrufen.
Sofort eine Wasserpumpe an die Stromversorgung anzuschließen, kann ebenfalls lebensgefährlich sein. Zunächst muss ein Fachmann die Elektroanlage überprüfen.
Auch prüfen, ob im Keller möglicherweise gefährliche Substanzen oder Heizöl freigesetzt wurden. In diesem Fall muss die Feuerwehr oder das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) verständigt werden.
2. Auf sinkenden Pegel warten
Man darf nicht in jedem Fall sofort das Wasser abpumpen. Bei hohen Pegeln erst, wenn der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist. Sonst kann die Bodenwanne des Hauses beschädigt werden.
Faustregel: Mit dem Abpumpen beginnen, wenn der Außenwasserstand niedriger ist als der Wasserstand im Haus.
Betreten Sie den vollgelaufenen Keller nur mit Gummistiefeln und Handschuhen, auch eine Atemschutzmaske ist angeraten. Häufig befindet sich dort Schmutzwasser aus den Abwasserrohren. Viele Rohrleitungen haben Rücklaufventile, doch diese funktionieren nicht einwandfrei, wenn sie zuvor verschmutzt waren und nicht kontrolliert wurden.
3. Versicherung umgehend informieren
Man sollte umgehend die Versicherung verständigen und das Aufräumen mit ihr besprechen; auch noch keine Handwerker bestellen. Wer übereilt handelt, verliert unter Umständen Versicherungsansprüche. Die Versicherung muss die Gelegenheit haben, den Schaden selbst zu begutachten. Dennoch: Alle Schäden selber mit Fotos dokumentieren und darauf achten, dass keine Folgeschäden entstehen.
Mehr lesen: Welche Schäden am Haus zahlt meine Versicherung?
Bei Hochwasser und Überschwemmungen am Haus greift die Elementarschadenversicherung. Sie muss zusätzlich zu anderen Policen abgeschlossen werden. Für Schäden im Haus, also zum Beispiel an der Einrichtung, ist die Hausratversicherung zuständig.
4. Abpumpen und Schlamm entfernen
Nun sollte es trotzdem schnell gehen: Das Wasser muss baldmöglichst weg, damit sich Holz, Dämmungen und Trockenbau-Elemente nicht vollsaugen. Trocknet Schlamm, wird er zu einer schweren, festen Masse. Wenn Wasser abfließt, kann man Schlammreste mit sauberem Wasser wegspritzen.