Handgefertigte Einzelstücke sind wertvoll. Das galt früher genauso wie heute. Dem Häkeln hat das zu neuer Beliebtheit verholfen. Die von der eigenen Oma hergestellte Kindermütze oder die im Laden erstandene Handytasche – Gehäkeltes ist immer einzigartig.
Die Kombination von Luftmaschen, Stäbchen, Doppelstäbchen und festen Maschen lässt ausgefallene Muster in luftiger Optik entstehen.
Beim Häkeln gibt es einige Arten von Grundmaschen. Durch die unterschiedlichsten Kombinationen dieser Maschenarten sind Mustergestaltungen möglich. Auch die Häkelnadeln werden in den verschiedensten Stilrichtungen angeboten: Von peppigen. farbenfrohen Ausführungen in Kunststoff bis zu Holz Häkelnadeln, die an Handschmeichler erinnern.
Echte Handarbeit
Bis heute gibt es keine Häkelmaschine. Das heißt, dass es sich bei Gehäkeltem immer um Handarbeit handelt. Als eleganteste Technik gilt das Filethäkeln. Hierfür werden nur feinste Garne auch Nähgarn, und sehr dünne Häkelnadeln verwendet. Hauchzarte Deckchen, Bordüren und filigrane Häkelspitzen sind das Ergebnis dieser kunstvollen Technik. Die tunesische Häkeltechnik mit dickeren, robusten Nadeln ist eher für Kleidungsstücke geeignet. Heute gibt es eine große Auswahl auch an leicht nachzuarbeitenden Mustern. Kleine Handarbeiten sind schnell gefertigt und sehen wunderschön aus. Verziert mit aufgestickten Perlen, Knöpfen und Bändern oder eingesetzt beim Basteln, wie bei unserem Weihnachtsengel werden die kleinen Häkelarbeiten zu individuellen Objekten und wertvollen Geschenken die persönlicher nicht sein können.
Am besten startet man mit Baumwollgarn oder dickem Stoffgarn.
Bei beiden sieht man zwar Ungenauigkeiten besser als bei wolligerem Garn, das Lernen ist aber viel leichter, wenn der Faden nicht ständig zerfranst.
Außerdem braucht man eine Häkelnadel in der passenden Größe. Auf der Banderole um ein Wollknäul ist diese Größe unter gekreuzten Nadeln angegeben. Man kann übrigens später durch die Verwendung unterschiedlicher Nadelgrößen auch viel experimentieren, aber für den Anfang sind die Hinweise direkt auf der Wolle sicher hilfreich. Es genügt, mit Wolle in einer einzigen Farbe zu starten.
Anfangs-Luftmasche
Zunächst muss man eine Anfangs-Luftmasche häkeln: Dazu legt man eine Schlaufe aus dem Garnende. Dann zieht man den Faden, der zum Knäul führt, durch diese Schlaufe und zieht sie unten zu, indem man am losen Fadenende zieht. Die Schlaufe sollte man jetzt locker größer oder kleiner ziehen können.
Jetzt sticht man die Häkelnadel durch diese Schlaufe. Für eine neue Luftmasche legt man den Faden vom Wollknäul um die Häkelnadel und nutzt den Haken daran, um den Faden durchzuziehen. Diese neue Schlaufe kann man wieder eng ziehen, indem man am Ende zur vorherigen Masche hin zupft. Etwas ausprobieren hilft, ein Gefühl hierfür zu bekommen. Viele häkeln diese ersten Maschen auch ohne Nadel, und später braucht man umgekehrt keine Hand mehr zum Festziehen. Am Ende liegt die neue Masche um die Häkelnadel gewickelt.
Insgesamt sollte man 5 Luftmasche häkeln (also die erste bilden und vier weitere häkeln). Häkeln nach Anleitung ist für Anfänger oft schwierig, es ist keine Schande, etwas erst mal immer wieder aufzuribbeln und neu zu versuchen.
Kettmasche
Jetzt sollen diese Luftmaschen zum Kreis geschlossen werden: Dazu nutzt man eine Kettmasche. Man sticht mit der Häkelnadel durch ein Glied der ersten Luftmasche. Auf der anderen Seite legt man den Faden einmal um die Häkelnadel und zieht ihn am Haken durch. Genauso, wie bei einer Luftmasche, liegt jetzt die Schlinge der neusten Masche auf der Häkelnadel.
Jetzt folgen die Runden: Man startet jede Runde mit drei weiteren Luftmaschen. Dazu wieder den Faden von der anderen Seite durch die aktuelle Masche auf der Nadel ziehen.
Als nächstes kommen Stäbchen: Dazu wickelt man den Faden einmal um die Nadel (es liegen zwei Reihen Faden über der Nadel, die letzte Masche und die Umwicklung), sticht sie durch den Ring, wickelt den Faden noch einmal um den Nadelkopf (es liegen vorrübergehend vier Streifen über der Nadel) und zieht diesen Faden durch den Ring.
Jetzt liegen drei Reihen Faden auf der Nadel: Die neue Schleife, die alte Umwicklung und die alte Masche. Nun legt man den Faden wieder um die Nadel und zieht ihn durch die ersten zwei Bögen auf der Nadel.
Jetzt liegen noch zwei Reihen Faden auf der Nadel: Die neueste Schleife und die alte Masche. Nun wird wieder der Faden um die Nadel gelegt und durch die beiden Schleifen gezogen.
Jetzt liegt genau eine Reihe um die Nadel und das Stäbchen ist fertig.
Es folgen zwei weitere Stäbchen in den Kreis, dann zwei Luftmaschen. Dann wieder drei Stäbchen, zwei Luftmaschen, drei Stäbchen, zwei Luftmasche und eine Kettmasche in das erste Dreierpaket: Dazu sticht man in die oberste der drei Luftmaschen aus dem Paket und zieht den Faden durch diese Einstichmaschen.
Weitere Reihen
Die nächsten Reihen folgen jetzt immer dem gleichen Muster: Man beginnt mit drei Luftmaschen und zwei Stäbchen in das aktuelle Loch. An einer Ecke arbeitet man als nächstes zwei Luftmaschen und dann noch drei Stäbchen in das Loch der vorherigen Reihe. An einer Seite folgt jetzt eine Luftmasche und dann drei Stäbchen in das nächste Loch. Und so weiter, immer in der Runde herum.
Gute Erklärung! Ich bin auch noch Häkelanfängerin. Und als junge Mami waren meine ersten Häkelprojekte auch Muffin (siehe Bild im Artikel) und Donuts für den Kaufmannsladen meiner kleinen Tochter. Nur noch mit Watte ausgestopft und fertig waren meine Anfangsstücke.
Mein Sohn spielt gern mit seiner Kinderküche Koch und da habe ich ihm Obst und Gemüse gehäkelt. Ich wurde schon ganz oft von anderen Müttern auf meine Werke angesprochen. Tja, häkeln ist wieder in und man kann auch ohne große Erfahrung schöne Dinge machen.
Ich habe mir als erstes Häkelobjekt eine super Sofadecke in edlem hellgrau gehäkelt. Das ging ganz einfach! Dafür brauchte ich 39 Knäuel Wolle und eine Nadel in Stärke 5. Zuerst habe ich Maschen aufgenommen, bis ca. 2oo cm Länge entstanden ist, dann bis zu einer Breite von 160 cm gehäkelt. So entsteht eine Längsstreifenoptik. Zum Abschluss habe ich noch um die Decke 10 Reihen rundherum gehäkelt. Für eine schöne Kante einfach an den Ecken die Maschen doppelt häkeln.