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Gute Haushaltsführung: Geldverkehr und Zahlungsarten

Früher ist man ohne Geld ausgekommen, weil der Tauschhandel üblich war. Vermehrter Handel führte dann dazu. daß das reine Tauschgeschäft durch Bezahlung mit Geld abgelöst wurde. Die Münzen waren früher aus Gold oder Silber; ihr Wert entsprach dem Materialwert. Heute symbolisieren Münzen meistens einen größeren Wert, als ihr Materialwert darstellt. Bei Geldscheinen ist dies noch deutlicher.

Bargeldlose Bezahlung

Der Zahlungsverkehr hat sich noch eine Stufe weiterentwickelt. Wir bezahlen nicht mehr alles mit Geld, das wir in den Händen halten. Die bargeldlose Bezahlung hat viele Vorteile. Sie verringert den Bedarf an Bargeld und somit das Diebstahlrisiko.

Zahlungen erreichen sicher und bequem den Empfänger, ohne dass tatsächlich Geld transportiert werden muss. Der Zahlungsverkehr ist einfacher, man spart Zeit. Allerdings wird durch das Unterschreiben eines Belegs der Vorgang des Geldausgebens nicht mehr so deutlich bewusst.

Der Griff in die Tasche und das Übergeben des Geldes machen viel eher klar, dass man Geld ausgegeben hat. So liegt in der bargeldlosen Zahlung die Gefahr, dass man leichter Geld ausgibt und den Überblick über sein Konto verliert.

Überweisung

Geld wird von einem Konto auf ein anderes übertragen, entweder bei derselben oder bei einer anderen Bank. Zur späteren Kontrolle bzw. als Beleg behält man einen Durchschlag des Überweisungsauftrags.

Kehren Zahlungen in gleicher Höhe und Fälligkeit regelmäßig wieder, empfiehlt sich ein Dauerauftrag. Dann wird z. B. an jedem Monatsersten der Betrag für die Tageszeitung von der Bank automatisch überwiesen.

Lastschrift

Im Gegensatz zur Überweisung löst hier der Geldempfänger den Zahlungsvorgang aus. Er lässt unter Einschaltung einer Bank einen Betrag vom Konto des Zahlungspflichtigen abbuchen. Dazu braucht er eine Einzugsermächtigung oder einen Abbuchungsauftrag.

Einzugsermächtigung

Sie wird vorn Zahlungspflichtigen schriftlich an den Zahlungsempfänger gegeben und ist jederzeit widerrufbar. Bei Fälligkeit kann der Empfänger den Betrag bei der Bank des Zahlungspflichtigen einziehen. Auf dem Beleg wird vermerkt, dass eine Einzugsermächtigung vorliegt. Die Bank überprüft die Richtigkeit dieser Aussage nicht, kann jedoch innerhalb einer Frist von bis zu sechs Wochen bei falschen Abbuchungen das Geld zurückholen.

Abbuchungsauftrag

Darunter versteht man den Auftrag des Zahlungspflichtigen an seine Bank, vorgelegte Lastschriften eines bestimmten Empfängers einzulösen. Auch der Abbuchungsauftrag wird schriftlich gegeben und ist jederzeit widerrufbar.

Die Bank hat die Verpflichtung, vor der Zahlung zu prüfen, ob tatsächlich der Abbuchungsauftrag des Kontoinhabers vorliegt. Wichtig ist, dass bei Abbuchungsaufträgen keine Rückbuchung im Kundenauftrag möglich ist. Das Lastschriftverfahren wird vor allem mit Versicherungsgesellschaften, Krankenkassen, Bausparkassen, öffentlicher Verwaltung, Zeitungsverlagen u.a. durchgeführt. Sie haben regelmäßige Forderungen in gleichbleibender oder auch wechselnder Höhe. Der Vorteil liegt darin, dass man nicht an den einzelnen Zahlungstermin zu denken braucht, keine Belege ausfüllen muss, sondern aus dem Kontoauszug ersieht, dass die Zahlung ausgeführt wurde. Nachteilig ist, dass man den Überblick über sein Konto verlieren kann, wenn viele Abbuchungen vorgenommen werden. Zu den monatlichen Zahlungen wie Miete und Telefonrechnungen kommen möglicherweise Zahlungen, die in größeren Abständen fällig smd, wie Stromrechnung, Versicherungen. Dadurch ist ein Teil des monatlich verfügbaren Geldes von vornherein weg.

Tipps und Tricks

Prüfen Sie anhand des Kontoauszuges genau nach, ob die Abbuchung und deren Höhe berechtigt waren. Wenn nicht, müssen Sie sich sofort mit der Bank in Verbindung setzen. Ihr Geld ist aber zunächst einmal weg!

Deshalb sollten Sie mit Einzugsermächtigungen und Abbuchungsaufträgen zurückhaltend sein. Überlegen Sie genau, wem Sie solche Rechte einräumen wollen und ob es für Sie im Einzelfall tatsächlich vorteilhaft ist.

Erstellen Sie sich eine Liste der betreffenden Zahlungsempfänger. Damit haben Sie im Zweifelsfall einen schnellen Überblick.

Bankkosten

Die Abwicklung der Geldgeschäfte leisten die Banken nicht kostenlos. Für die Führung eines Kontos berechnen sie Kontoführungsgebühren, Dabei handelt es sich zwar um kleine Beträge, die sich jedoch im Laufe des Jahres bei umfangreichen Kontobewegungen zu einigen hundert Euro aufsummieren können.

Viele Banken erheben eine monatliche Grundgebühr; zusätzlich wird für jede Überweisung oder jeden Dauerauftrag Geld verlangt. Weitere Leistungen, z. B. die EC-Karte, werden natürlich
gesondert berechnet. Für die Kontoführung bieten die meisten Banken auch Paket-Preismodelle an, in denen verschiedene Leistungen zu einem festen monatlichen Preis angeboten werden.

Manche Direkt- oder Telefonbanken bieten auch eine gebührenfreie Kontoführung, meist allerdings unter bestimmten Voraussetzungen, wie z. B. einem Mindestguthaben auf dem Konto oder einem Mindesteinkommen.

Vergleichen Sie, welche Gebühren verschiedene Banken erheben. Wenn viele Buchungsvorgänge anfallen, können die Gebühren ins Geld gehen.

Wenn Sie bei einer Bank Spareinlagen oder Kredite haben, empfiehlt es sich, über die Kontoführungsgebühren zu verhandeln. Manche Banken erlassen diese, um einen Kunden nicht zu verlieren. Wenn Sie keinen Erfolg haben, sollten Sie sich bei einer anderen Bank umsehen. Es gibt auch Banken, die generell keine Kontoführungsgebühren verlangen.

Sie sollten auf dem Konto nicht mehr Geld belassen, als Sie in nächster Zeit voraussichtlich brauchen werden. Die meisten Banken verzinsen diese Beträge gar nicht oder nur mit 0,5 Prozent.

Kreditkarten

Sie werden von verschiedenen Organisationen angeboten; am bekanntesten sind American Express, Visa, Eurocard und Diners Club. Der Kreditkarteninhaber unterschreibt einen Beleg über den Rechnungsbetrag. Der fällige Betrag wird nach einigen Wochen von seinem normalen Bankkonto abgebucht. Auch die Beschaffung von Bargeld ist bis zu festgesetzten Höhen (z.B. 2050 € pro Woche) möglich. Für Bargeldabhebungen werden allerdings meist zusätzliche Gebühren erhoben, hingegen sind die Kosten für unbare Zahlungsvorgänge, auch im Ausland, durch den jährlichen Mit- gliedsbeitrag abgedeckt. Teilweise sind mit den Kreditkarten noch diverse Versicherungen verbunden. Ob diese allerdings gebraucht werden, sollte man prüfen.

Der Vorteil der Kreditkarte liegt neben der verzögerten Abbuchung darin, dass man nicht ständig auf genügend Bargeld achten muss.

Das Bewusstsein, Geld zur Verfügung zu haben, und die erst später folgende Abbuchung verleiten möglicherweise zum großzügigen Geldausgeben. Der Überblick über den Kontostand geht leicht verloren. Um in den Genus dieser Zahlungsart zu kommen, sind ein bestimmtes Jahreseinkommen und von der Bank bestätigte Kreditwürdigkeit Voraussetzung.

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